Renate Hartwig

Der Griff in die Taschen von Kassenpatienten!

Wer erinnert sich noch an den 9. Mai 2014? Über ein Rundmail und in verschiedenen sozialen Netzwerken hatte ich an diesem Tag folgenden Text verbreitet: Achtung: Nicht jubeln, die heute im Bundestag geplante Finanzreform für die gesetzlichen Krankenkassen wird sich als die nächste massive Volksverdummung entpuppen. Union und SPD Volks(ver)treter tönen den Krankenkassenbeitrag zur Zeit 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent zu senken. Also um 0,9 % bei den Arbeitnehmern. Ein Bonbon gefüllt mit Bitterstoff. Denn die Kassen dürfen künftig frisch und frei Zusatzbeiträge bei uns erheben um ihre “Verluste” auszugleichen. Und ich wette, die wird es sehr schnell geben, ein paar Werbemaßnahmen mehr, Bandenwerbung in den Fußballstadien, Sonderbonus für die Kassenfürsten usw..- tatsächlich kontrollieren kann das nicht ein einziger Kassenpatient – wenn er den “notwendig” gewordenen Zusatzbeitrag auf das Auge gedrückt und bekommt! Schaut mal in den nächsten Tagen in den Nachrichten wie es uns verkauft wird – ich sag doch, es geht nicht um uns als Mensch, auch nicht um unsere Gesundheitsversorgung, nein, es geht um unseren Skalp, hinter dem sie her sind!

  1. Mai 2016! Heute haben wir uns als Masse Kassenpatient bereits an die laufenden Zusatzbeiträge der Kassen gewöhnt. Und wer hat uns dieses Kuckucksei gelegt? Gröhe, ein Meister in Sachen Lobbyhändchenhalter, im Hinhalten und Verdrehen. Im Problemen weglächeln und im Fakten verdrängen geht unser derzeitiger Gesundheitsminister in Richtung siegen der Meisterschaft was Volksverdummung betrifft!!
    Vergessen, was er aufgrund der berechtigten Kritik dieser Maßnahmen gesagt hat: Die Kassen müssten NATÜRLICH gegenüber den Beitragszahlern offen legen, weshalb sie Zusatzbeiträge erheben!!! Ha, der Witz des Jahres 2014 wird hiermit besiegelt! Ich kenne keinen einzigen Kassenpatienten, der von seiner Kasse erklärt bekam, weshalb die Zusatzbeiträge steigen……am schnellsten haben es die Bürger und Bürgerinnen mit kleinen Renten gespannt. Als aus dem Haus von Minister Schäuble die Fanfare ertönte um sich für ein paar Cent Rentenerhöhung, selbst zu feiern, schwups setzten die Kassen, die von Gröhe erlaubte Selbstbedienung um. Leider haben die meisten Kassenpatienten, deren Beitrag vom Arbeitgeber abgezogen und an die Kassen weiter geleitet wird, dieses schleichende in die Tasche langen, übersehen. Genau deshalb funktioniert es und manchmal frage ich mich echt, steht denn auf unserer Stirn tatsächlich doof, dass wir das mit uns machen lassen?
    Wer sich selbst, sowie in seinem Umfeld fragt, wer in den letzten zwei Jahren verfolgt hat, wie viel im ZUSÄTZLICH ohne jegliche ERKLÄRUNG nur deklariert als “Zusatzbeitrag” für die Krankenkasse abgezogen wurde, sollte sich nicht über die Antworten wundern. Genau weil wir es zulassen, nicht einmal nachfragen, wird dieser Griff in unsere Taschen zur Normalität!
    Wenn allein 10 % der gesetzlich Versicherten schriftlich ihre Kasse um die, von Minister Gröhe zugesagten Erklärung über die Gründe der zusätzlichen Beiträge, auffordern würden, käme Bewegung in die Sache…….! Und einmal mehr hängt es an dem Wort WENN……schade!

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Ins Auge gefallen

Ein Artikel vom 22.4.2016 in der Südwestpresse Ulm zeigt den roten Faden,der sich durch das ganze widersprüchliche Gesundheitssystem zieht. Einerseits wird uns vorgegaukelt, wir hätten ein Solidarsystem. Andrerseits wurde unser System längst umgedreht in Richtung Gesundheitswirtschaft. In den Krankenkassen wurden wir zu Kunden, aus Krankenkassen wurden Gesundheitskassen. Egal wo wir gehen und stehen, wohin wir sehen überall Werbung der Kassen. Und nun haben sich logischerweise auch Ärzte angepasst. Nur die dürfen es nicht. Der momentane Zankapfel in Neu-Ulm ist das Wort AUGE im Fenster einer Augenarztpraxis. Werbung ist Ärzten nicht erlaubt. Aha aber den Kassen, gehts noch!!?? Und nun sagt die Praxismanagerin des Ärzte – Unternehmens, es sei Kunst! Und genau das stinkt mir mächtig. Weil es schlicht weg feig ist! Denn anstatt sich durchzusetzen und sich zu wehren, ja einfach zuzugeben, es ist Werbung, taucht man ab und bezeichnet es als Kunst! Genau deshalb, weil sich niemand tatsächlich wehrt, auf Klärung pocht, deshalb funktioniert das Spiel Befehl und Gehorsam im ganzen System. Wenn die Kassen als Körperschaft des öffentlichen (Un) Rechts Werbung mit den Beiträgen ihrer Mitglieder betreiben dürfen, dann dürfen Ärzte das auch. Ja, ja ich weiß es ist ja verankert im Standesgesetz….das Ärzte nicht werben dürfen. Also Ihr Doktors, organisiert Euch und lasst Luft in verstaubten Hinterzimmer der Macht, in denen außer dem nicht werben dürfen noch einige andere Standesdünkel festgeschrieben sind! Oder steht mit uns Kassenpatienten auf um die millionenschweren Werbeaktionen der Kassen ebenfalls verbieten zu lassen. Alles ginge natürlich viel leichter, wenn Ärzte sich mit ihren Patienten im Schulterschluss zusammen tun würden…gemeinsam die Unglaublichkeiten der K-Kartelle, Kassen und Kassenärztlichen Vereinigungen thematisieren und sich diese Machtspiele, inklusive Volksverdummung, nicht mehr gefallen lassen würden.

http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Blaues-Auge;art4329,3798481

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Guten Morgen Frau Fischer!

Die Brandenburger SPD-Abgeordnete Tina Fischer hat auch schon mitbekommen, dass Patientendaten immer präziser digital erfasst werden. Sie lässt die Öffentlichkeit wissen:”Der Anstieg an Gesundheitsdaten weckt auch Begehrlichkeiten und birgt Gefahren für die informationelle Selbstbestimmung des Einzelnen.”Da staunt der Laie, der Fachmann wundert sich nicht mehr. Na sowas, Patientendaten wecken Begehrlichkeiten…..hallo Madam Fischer, Ihre Sorgen sind berechtigt, nur kommen sie reichlich spät! Fragen Sie mal in Ihrer eigenen Zuft nach. Zum Beispiel den Super Mann Lauterbach, oder Lady Schmidt Ulla aus Ihrer Partei….wer die E Card Katastrophe begonnen hat? Wer verteidigt sie? Wer haut dafür Milliarden von unseren Beitragsgeldern der Softwarelobby in den Rachen? Geld das sicher besser angelegt wäre für unsere Gesundheitsversorgung beim Arzt des Vertrauens, in dessen Hände gehören unsere Daten und nur in diese! Wenn Sie beginnen, ernsthaft die Systemfehler anzugehen, fange ich an, Sie als Politikerin ernst zu nehmen.Falls Sie zum Thema Informationen benötigen, melden Sie sich, denn ich habe mehr als Ihnen wahrscheinlich gefällt!

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AOK als Sponsor – wer trägt die Kosten?

Heute beginnt schon wieder ein neuer Monat. Zuerst einmal Glückwunsch an die Handballerjungs! Durch ihren Sieg können sich auch die AOK Beitragszahler auf die Schulter klopfen.Immerhin sind sie die Hauptsponsoren der Handball Nationalelf. Nach diesem Erfolg fließen weitere Millionen an AOK- Beiträgen in diese Richtung.Laut Eigenwerbung betreut die AOK fast ein Drittel der Bevölkerung. Betreut? Da ist sie wieder die Redefinition der Begriffe. Die AOK kassiert, wie alle anderen Kassen Beiträge und hat den Auftrag diese zu verwalten. Ich frage mich,ob z.B. eine Oma Krause mit ihrem wundgesessenen Po auf dem kaputten Spezialkissen,um dass sie seit langem für ein Neues bettelt, oder ein Herr Ludwig mit seinen durchnässten Einlagen, da ihm die Eingeteilten nicht langen, sowie der behinderte Max, dem die Physiotherapie verweigert wird, bis hin zu Herrn Werner,der sich die Zuzahlung nicht leisten kann und nicht mehr lacht, damit man seine Zahnlücke nicht sieht, ob die sich tatsächlich betreut vorkommen? Im Jubel des Sieges gehen deren Probleme unter. Verhallen ungehört mit all den anderen, der vielen Beitragszahler, die in den Kassen als Bittsteller aufschlagen. Jedem der jetzt (auch nur gedanklich) an der Tastatur “geht mich nichts an” eingeben will, sag ich – ok – aber nur solange es Sie nicht trifft. Spätestens dann erkennen Sie die Systemfehler und vor allem, dass Sie es sind, die sie letztendlich treffen.

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Die “kranken” Kassen und das Beitragsgeld!

In Polen hat am 15.1.2015 die Handball Europameisterschaft begonnen. Ein großer Tag für alle die monatlich ihren Beitrag bei der AOK abdrücken. Denn die AOK ist seit 2014 bis 2017 Hauptsponsor des DHB (Deutscher Handballbund) !!!

Das heißt in Zahlen: Es liegt mir gesichert für diesen Zeitraum die Zahl vier Millionen Euro vor. Inwieweit sich diese Zahl mit vielen Nullen, aufgrund der einzelnen Werbeaktivitäten der AOK nach oben entwickelt, inwieweit es noch was oben drauf gibt wenn die Jungs erfolgreich sind, ist noch offen. Deshalb bleibt es auf jeden Fall immer eine Zahl mit vielen Nullen und es geht nicht um 3,50 € oder um eine Behandlung oder ein Medikament um 100 € weswegen viele Patienten bei ihrer Kasse betteln müssen!\r\nKeine Frage, es ist schön für die Jungs vom Handball. Durch das AOK Logo der Gesundheitskasse auf den Trikots der Männer-Nationalmannschaft klingelt es gesichert in der Kasse des DHB, denn die AOK tritt als Geldgeber die Nachfolge des Onlinehändlers Getgoods an, der Ende 2013 Insolvenz anmelden musste. Neben der auffälligen Werbung auf dem Trikot, enthält das AOK Sponsoring auch die Bandenwerbung und am Spielfeldrand die Werbung auf den Medizinkoffern. Die Gesundheitskasse AOK (heißt übrigens “Allgemeine Ortskrankenkasse”) firmiert mit Millionen von Beitragsgeldern als exklusiver DHB-Gesundheitspartner. Nun haben wenigstens die AOK Kassenpatienten die Gelegenheit im Fernsehen bei der Übertragung der Spiele zu sehen was sie finanzieren. Ein kleiner Puzzlestein bei der Frage, wo bleibt unser Beitragsgeld.  

Die Fans der Nationalmannschaft können sich bis 2017 im Stadion bei den aufgestellten AOK Aktionsständen über Gesundheitsthemen informieren. Ein Service der besonderen Art könnte man annehmen. Nur diejenigen, die an ihrer Kasse als Bittsteller wegen ihrer Krankheit verzweifeln, die werden nun verstehen weshalb die AOK Gesundheitskasse heißt und die Kranken als Pflichtversicherte einen ganz anderen Auftrag haben! Über ihre Krankheit Gelder aus dem Gesundheitsfonds zu akquirieren, sowie  immer mehr steigende Zusatzbeiträge aufgebrummt zu bekommen, ohne zu durchschauen weshalb und warum. Fast niemand bekommt in der Apotheke einen Kassenbon – denn auch bei den Medikamentenzuzahlungen kommen immer mehr Zusatzkosten drauf. Oft nur kleine Centbeträge zu den die 5 oder 10 Euro   Rezeptzuzahlungen, fast keiner weiß es. So dreht es sich, das Karussell um den großen Sack der Beitragsgelder. 

Wird es nicht endlich Zeit, dass wir Kassenversicherte anfangen nachzudenken? Der Slogan der muss lauten: MACH MIT! Lasst uns gemeinsam diesen allgemeinen Kassen – Werbeaktionen, finanziert mit Beitragsgeldern, durch Verbreiten von Informationen etwas entgegen setzen um die Kernfrage: WO BLEIBT UNSER BEITRAGSGELD mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit zu bekommen. Danke für jede Unterstützung beim Verbreiten.

Wetten, dass Millionen Krankenkassenbeitragszahler gar nicht wissen, was sie alles finanzieren? Viel zu viel, was gar nichts mit der Absicherung im Krankheitsfall zu tun hat, weswegen wir doch scheinbar Pflichtversicherte sind und einzahlen müssen! Dazu kommt:

Keiner der Beitragszahler wird und wurde gefragt was die Kassen, die im Grunde nur Verwalter der Beiträge sind, mit unseren Geldern alles treiben!! Natürlich beteiligen sich andere Kassen auch an diesem Werbewahn – z.B. ziert das Logo der IKK Classic die Skianzüge, über diese Ausgaben jubelt die Kasse in einer Pressemitteilung.

Auch in den Fussballstadien tauchen  regelmäßig die Namen unserer Krankenkassen  auf, wer denkt es gehe bei diesen Werbekosten nur um so genannte Peanuts der irrt sich gewaltig. Dieser Werbewahn  hat mit dem Wettbewerbsstärkungsgesetz zu tun, das unter  der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) eingeführt wurde. Nur bitte was wird denn hier gestärkt? Der Abfluss unserer Beitragsgelder in die Werbung, soviel ist sicher. Doch zahlen wir nicht alle denselben Beitrag, der durch politische Rahmenbedingungen vorgegeben ist? Also weshalb werden hunderte von Millionen in die Werbung gesteckt,  um uns zum Kassenwechsel zu animieren?  Ganz einfach: Es geht um ganz was anderes, denn dieses System hat gravierende Fehler, hier einer davon: Unter der letzten großen Koalition zwischen SPD und CDU  konnten sich die  Parteien nicht einigen. Die CDU wollte das Kopfgeld, die SPD die Bürgerversicherung, es kam zum Kompromiss, aus dem der Gesundheitsfonds entstanden ist. Ein weiteres undurchsichtiges Verwaltungsungetüm. Deshalb zerrinnt viel von unseren jährlich einbezahlten Beitragsgeldern über ca. 300 Milliarden!! Vom Gesundheitsfonds kommt es zum Rückfluss an die Kassen, der gekoppelt ist an der Anzahl der Versicherten und eben an deren Krankheiten. Deshalb wird gebuhlt um jeden pflichtversicherten Kassenpatient. Denn eine Masse von Versicherten sichert die Macht und das Geld jeder einzelnen Kasse, dass wieder notwendig ist zur Besitzstandwahrung der Kassenfunktionäre und ihrer tausenden Untertanen, die den aufgeblasenen Verwaltungswasserkopf am Leben erhalten!  Denn nur um Macht und Geld geht es, in diesem verlogenen, inzwischen immer mehr aus den Fugen geratenen, seltsamen Mechanismen angepassten, gesetzlichem Gesundheitssystem.

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Die “kranken” Kassen und das Beitragsgeld!

In Polen hat gestern (15.1.2015) die Handball Europameisterschaft begonnen. Heute (Sa 16.1.2016) findet das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien statt! Ein großer Tag für alle die monatlich ihren Beitrag bei der AOK abdrücken. Denn die AOK ist seit 2014 bis 2017 Hauptsponsor des DHB (Deutscher Handballbund)!! Das heißt in Zahlen: Es liegt mir gesichert für diesen Zeitraum die Zahl vier Millionen Euro vor. Inwieweit sich diese Zahl mit vielen Nullen, aufgrund der einzelnen Werbeaktivitäten der AOK nach oben entwickelt, inwieweit es noch was oben drauf gibt wenn die Jungs erfolgreich sind, ist noch offen. Deshalb bleibt es auf jeden Fall immer eine Zahl mit vielen Nullen und es geht nicht um 3,50 € oder um eine Behandlung oder ein Medikament um 100 € weswegen viele Patienten bei ihrer Kasse betteln müssen!
Keine Frage, es ist schön für die Jungs vom Handball. Durch das AOK Logo der Gesundheitskasse auf den Trikots der Männer-Nationalmannschaft klingelt es gesichert in der Kasse des DHB, denn die AOK tritt als Geldgeber die Nachfolge des Onlinehändlers Getgoods an, der Ende 2013 Insolvenz anmelden musste.Neben der auffälligen Werbung auf dem Trikot, enthält das AOK Sponsering auch die Bandenwerbung und am Spielfeldrand die Werbung auf den Medizinkoffern. Die Gesundheitskasse AOK (heißt übrigens “Allgemeine Ortskrankenkasse”) firmiert mit Millionen von Beitragsgeldern als exklusiver DHB-Gesundheitspartner. Nun haben wenigstens die AOK Kassenpatienten die Gelegenheit im Fernsehen bei der Übertragung der Spiele zu sehen was sie finanzieren. Ein kleiner Puzzlestein bei der Frage, wo bleibt unser Beitragsgeld. Ach und die Fans der Nationalmannschaft können sich bis 2017 im Stadion bei den aufgestellten AOK Aktionsständen über Gesundheitsthemen informieren. Ein Service der besonderen Art könnte man annehmen. Nur diejenigen, die an ihrer Kasse als Bittsteller wegen ihrer Krankheit verzweifeln, die werden nun verstehen weshalb die AOK Gesundheitskasse heißt und die Kranken als Pflichtversicherte einen ganz anderen Auftrag haben! Nämlich über ihre Krankheit wiederum Gelder aus dem Gesundheitsfonds zu akquirieren. Oder über Zusatzbeiträge usw.So dreht es sich, das Karussell um den großen Sack der Beitragsgelder.Wird es nicht endlich Zeit, dass wir Kassenversicherte anfangen nachzudenken? Der Slogan der Kassenversicherten muss lauten: MACH MIT! Lasst uns gemeinsam diesen allgemeinen Kassen – Werbeaktionen, finanziert mit Beitragsgeldern, durch Verbreiten von Informationen etwas entgegen setzen um die Kernfrage: WO BLEIBT UNSER BEITRAGSGELD mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit zu bekommen. Danke für Eure Unterstützung beim Verbreiten. Wetten, dass Millionen Krankenkassenbeitragszahler gar nicht wissen, was sie alles finanzieren? Viel zu viel, was gar nichts mit der Absicherung im Krankheitsfall zu tun hat, weswegen wir doch scheinbar Pflichtversicherte sind und einzahlen müssen! Dazu kommt: Keiner der Beitragszahler wird und wurde gefragt was die Kassen, die im Grunde nur Verwalter der Beiträge sind, mit unseren Geldern alles treiben!!

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2015 – betrachtet mit einem Blick in den Rückspiegel!

Ihnen allen ein gutes neues Jahr 2016. Um vorwärts zu kommen, darf man auf keinen Fall vergessen in den Rückspiegel zu schauen! Aufgrund der Erfahrungen in diesem zu Ende gehenden Jahr, freue ich mich auf ein aktives Jahr 2016, in dem wir aufhören sollten, in diesem Monopolyspiel zwischen Konzernen, Kassen und
Ärztefunktionären Ambos zu sein und anfangen zu lernen endlich Hammer zu werden!
Die Beschleunigung im Jahr 2015 auf der Überholspur der Autobahn G (steht für Gesundheitssystem) war rasant! Als Ziel ist seit Jahren „Auscashen“ eingegeben, wie es eben in der Wirtschaft heißt. Ja, wir sind seit 2015 als Kassenpatienten noch schneller unterwegs, um als Produkt für weitere Plünderungen freigegeben zu werden. Klar, es geht uns schon längst an den Kragen, nur eben so subtil, dass es nur diejenigen bemerken, die sich aufgrund eigener Krankheit, oder durch Erfahrungen in ihrem sozialen Umfeld, gezwungenermaßen damit auseinandersetzen.
In Amerika gibt es das, auf was wir zurasen, alles schon. Ein Gesundheitssystem in der Hand von Konzernen. Der Mensch als Ware. Es ist noch einmal weit um die Hälfte teurer als unser deutsches System. Und es ist eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt. Leider wurde auch in diesem Jahr, in der Diskussion um das Thema TTIP, genau dieser Passus um die Folgen für unser Gesundheitswesen, nicht einmal im Ansatz thematisiert! Ja, wir werden es erfahren, keine Frage. Spätestens dann, wenn die Lobbyisten im Bundestag ihre Arbeit getan und unsere Volks(ver)treter in deren Sinne abstimmen! Der Betrug an uns als Kassenpatient hat einen Namen, den Sie sich gut merken sollten: Gewinnmaximierung! Und zwar für diejenigen, die uns in der Masse zwangsversicherter Kassenpatienten als Ware Mensch sehen. Zum Ende des Jahres will ich kurz zusammenfassen, was auf uns zukommt.
Die jeder Kontrolle beraubte Gesundheitsindustrie, der sich längst unsere Krankenkassen angepasst haben, wird radikal alles an sich reißen, was nur entfernt nach Gesundheit und Krankheit riecht und Rendite verspricht. Ziel ist alles zu bestimmen, alles im Sinne von Gewinn zu verändern und zu kontrollieren. 2015 war wieder ein Jahr, in dem das angepeilte, renditeorientierte System, mit Hilfe von Kassen – und Ärztefunktionären massiv an Fahrt aufgenommen hat. Um Gesundheit, um uns als Patienten, wird es immer mehr nur noch am Rande gehen. Das ist nur noch das Alibi, mit dem Geld gemacht wird. Wir, als Kassenpatienten sind nur noch Objekte einer lückenlosen Wertschöpfungskette, durch die wir ausgenommen werden wie die Weihnachtsgans! Mit allen Tricks wird man uns scheinbare Gesundheit, Leben, Jugend verkaufen. In Wahrheit werden wir nur um unser Geld – das wir einzahlen um „VERSICHERT“ zu sein – betrogen.
Aufgrund meiner jahrelangen Erfahrungen muss ich am Ende dieses Jahres eingestehen: Der von mir, als Lösung gegen diese Entwicklung, lange Zeit forcierte Schulterschluss zwischen Arzt und Patient, ist gescheitert! Die Masse der niedergelassenen „freien“ Ärzteschaft, die als Scheinselbstständige agieren, hat sich ebenso dieser Entwicklung angepasst. Deshalb wird es Zeit für uns Kassenpatienten, diese Autobahn zu verlassen und einen Neustart zu wagen. Das Ziel ist und bleibt ein humanes, gerechtes Gesundheitssystem. Bei dem wir ganz schnell lernen sollten, selbstsicher als dass aufzutreten, was wir sind: Die Finanziers des Gesundheitssystems! Und ab 2016 nicht mehr zulassen, wie über uns gesprochen und verhandelt wird, sondern, wir uns einmischen und uns weder vermarkten, verkaufen noch benutzen lassen.

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2015 – betrachtet mit einem Blick im Rückspiegel!

Wir bewegten uns im Jahr 2015 auf der Überholspur der Autobahn G (steht für Gesundheitssystem). Als Ziel ist seit Jahren „Auscashen“ eingegeben, wie es eben in der Wirtschaft heißt.

Ja wir sind seit 2015 als Kassenpatienten noch schneller unterwegs, als Produkt für weitere Plünderungen freigegeben zu werden. Klar, es geht uns schon längst an den Kragen, nur eben so subtil, dass es nur diejenigen bemerken, die sich aufgrund eigener Krankheit, oder durch Erfahrungen in ihrem eigenen und ihrem sozialen Umfeld, gezwungenermaßen damit auseinandersetzen.   \r\n\r\nIn Amerika gibt es das, auf was wir zurasen, alles schon. Ein Gesundheitssystem in der Hand von Konzernen. Der Mensch als Ware. Es ist noch einmal weit um die Hälfte teurer als unser deutsches System. Und es ist eines der schlechtesten Gesundheitssysteme der Welt. Leider wurde auch in diesem Jahr, in der Diskussion um das Thema TTIP, genau dieser Passus um die Folgen für unser Gesundheitswesen, nicht einmal im Ansatz thematisiert! Ja, wir werden es erfahren, keine Frage. Spätestens dann, wenn die Lobbyisten im Bundestag ihre Arbeit getan und unsere Volks(ver)treter in deren Sinne abstimmen! Der Betrug an uns als Kassenpatient hat einen Namen, den Sie sich gut merken sollten: Gewinnmaximierung! Und zwar für diejenigen, die uns in der Masse als zwangsversicherte Kassenpatienten als Ware Mensch sehen. Zum Ende des Jahres will ich kurz zusammenfassen, was auf uns zukommt.  

Die jeder Kontrolle beraubte Gesundheitsindustrie, der sich längst unsere Krankenkassen angepasst haben, wird radikal alles an sich reißen, was nur entfernt nach Gesundheit und Krankheit riecht und Rendite verspricht. Ziel ist alles zu bestimmen, alles im Sinne von Gewinn zu verändern und zu kontrollieren. 2015 war wieder ein Jahr, in dem das angepeilte, renditeorientierte System, mit Hilfe von Kassen – und Ärztefunktionären massiv an Fahrt aufgenommen hat. Um Gesundheit, um uns als Patienten, wird es immer mehr nur noch am Rande gehen. Das ist nur noch das Alibi, mit dem Geld gemacht wird. Wir, als Kassenpatienten sind nur noch Objekte einer lückenlosen Wertschöpfungskette, durch die wir ausgenommen werden wie die Weihnachtsgans! Mit allen Tricks wird man uns scheinbare Gesundheit, Leben, Jugend verkaufen. In Wahrheit werden wir nur um unser Geld – das wir einzahlen um „VERSICHERT“ zu sein, betrogen.

Aufgrund meiner jahrelangen Erfahrungen muss ich am Ende dieses Jahres eingestehen: Der von mir, als Lösung gegen diese Entwicklung, lange Zeit forcierte Schulterschluss zwischen Arzt und Patient, ist gescheitert! Die Masse der niedergelassenen „freien“ Ärzteschaft, die als Scheinselbstständige agieren, hat sich ebenso dieser Entwicklung angepasst. Deshalb wird es Zeit für uns Kassenpatienten, diese Autobahn zu verlassen und einen Neustart zu wagen. Das Ziel ist und bleibt ein humanes, gerechtes Gesundheitssystem. Bei, dem wir ganz schnell lernen sollten, selbstsicher als das aufzutreten, was wir sind: Die Finanziers des Gesundheitssystems! Und ab 2016 nicht mehr zulassen, wie über uns gesprochen und verhandelt wird, sondern, wir uns einmischen und uns weder verkaufen noch benutzen lassen.

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Mama geht zu den Engeln

Abgestimmt haben sie heute, unsere Volksvertreter/Innen und zwar frei nach ihrem Gewissen. Dies zu betonen zeigt schon, wie sehr in anderen Entscheidungen und Abstimmungen das Gewissen weniger zählt, als der Fraktionszwang. Nur heute möchte ich jetzt mal gar nicht ein Haar in der Suppe benennen. Gut so, wie sie abgestimmt haben. Bei der Freigabe geschäftsmäßiger Sterbehilfe hätte ich massive Probleme gehabt. Bitte blicken wir einmal genau hin, was dieses Wort “Selbstbestimmung”, generell im Gesundheitssystem – für Arzt und Patient – bedeutet. Hier wäre der Ansatz zu einer breiten Diskussion um das bestehende System und die damit verbundenen Probleme. Wir dürfen die nicht vergessen, die aufgrund der Systemfehler den Weg Sterbehilfe als einzigen Ausweg und als Option sehen! Hier dazu ein Kapitel aus meinem Buch “Krank in Deutschland” Seite 152!

12 Mama geht zu den Engeln….
Zwei Frauen kommen aus einem alten Patrizierhaus und gehen langsam die Straße entlang. Der Himmel ist von der untergehenden Sonne rot gefärbt. Die jüngere der beiden hakt sich unter und zeigt zum Himmel: „Schau mal, oben backen die Engel bereits Kuchen für meinen Empfang.“ Die beiden Frauen kommen von einem der seit drei Monaten laufenden Gespräche bei einer Schweizer Sterbehilfefirma.
Wer die beiden Frauen des Weges gehen sieht, denkt, sie unterhalten sich über etwas Alltägliches, Banales. Doch es geht um den Tod. Genau gesagt um das Sterben der 39-jährigen Sandra. Fast elf Monate lang lag sie im Krankenhaus, vierzigmal auf dem Operiationstisch. Die Ärzte entfernten ihr immer mehrere Abszesse auf einmal. Inzwischen schlagen Antibiotika und Schmerzmittel bei ihr nicht mehr an. Es fehlen ihr auf Grund der ständigen Eingriffe regelrecht ganze Körperstücke. Aus purer Verzweiflung besucht sie ihre Tante in der Schweiz, die ihr nach längeren Gesprächen den Kontakt zu einer von zwei Sterbehilfefirmen vermittelt. So eine Entscheidung trifft man ja nicht aus heiterem Himmel. Zumal in Deutschland ein Ehemann mit zwei Kindern auf ihre Rückkehr wartet. Bis zu diesem Abend mit dem rot gefärbten Himmel wusste niemand, welchen Hintergrund die Besuche bei der Tante in der Schweiz hatten. Es geht bei diesem Spaziergang um die Frage, wo der tödliche Medikamentenmix, den die Firma besorgt, eingenommen werden soll. Weihnachten will sie noch bei der Familie verbringen. Das macht die Erklärung gegenüber den Kindern „Mama geht zu den Engeln und passt von dort oben auf euch auf“ glaubhafter.
Die Kliniken und die Ärzte, die sie bisher behandelt haben, zeigen sich ratlos. Alles hat sie erlebt, Ernährungsumstellung, extremes Fasten bis zu der Mutmaßung, sie bilde sich diese Krankheit nur ein. Sie begann im Internet zu recherchieren und stieß auf Krankheitsbilder, die ihren Zuständen ähnlich waren. Sandra arbeitete im medizinischen Bereich und hatte keine Mühe, sich zu informieren. So stößt sie bei den Recherchen auf eine Behandlungsmethode, von der ihr mehrere Ärzte bestätigen, dass bei 75 Prozent aller Patienten eine wesentliche Besserung und sogar Heilung eingetreten sei. Nur die Krankenkasse sagt, die Voruntersuchungen für die Behandlungsmethode und die Medikamente seien zu teuer. Sie würden zwar die Therapie bezahlen, bei der man sich sicher sein kann, dass sie eine Besserung bringt und eine Heilung in vielen Fällen möglich ist – aber sie zahlt nicht die Untersuchungen, die dafür nötig sind, um die Therapie zu beginnen. Sie zahlen auch nicht die Verlegung in eine Klinik, die auf dieses Krankheitsbild spezialisiert ist. Ihr Hausarzt steht ihr bei und greift nach jedem Strohhalm, den es in dieser Situation noch gibt. Ein teuflisches Karussell beginnt sich zu drehen.
Eines Morgens stellt sich heraus, dass sie auf das verabreichte Medikament und dessen Wirkstoff reagiert und sie erleidet einen anaphylaktischen Schock, eine extrem starke allergische Reaktion, die zum kompletten Versagen des Herz-Kreislauf-Systems führen kann.
Zu diesem Zeitpunkt reicht bei einer Operation die normale Dosis Narkosemittel nicht mehr aus. Das führt dazu, dass sie nach jeder OP auf die Intensivstation kommt, weil ihre Lunge versagt. Die ganze Situation steigert sich, weil sie teilweise jeden dritten Tag operiert wird und dadurch körperlich massiv abbaut. In dieser ausweglos erscheinenden Situation entscheidet sie sich für die Sterbeklinik in der Schweiz, da ihr keiner sagen kann, ob und wie ihr noch zu helfen ist.
Ihr größtes Problem mit ihrer Erkrankung aber war, dass sie viele Kliniken abwiesen. In den mir vorliegenden Unterlagen liest sich das alles wie ein Horrortrip, wie eine Geschichte aus einer anderen Welt.
Bei den ersten Erzählungen aus Sandras Umfeld halte ich das alles für ausgeschlossen. Der Arzt fragt nach dem 35. chirurgischen Eingriff, ob ihr die Operationen Spaß bereiten. Die ganzen Umstände lassen sie spüren: „Schon wieder die. Geh wo anders hin, du bist hier nicht erwünscht!“
Die Verzweiflung wird bei jedem Eingriff größer und größer. Sie fühlt sich nur noch als Belastung für ihr komplettes Umfeld. Sie sinkt in eine tiefe Depression. Antidepressiva werden verabreicht. Das Karussell dreht sich weiter. So glaubt sie, allen einen großen Gefallen zu tun, wenn sie sich von dieser Welt verabschiedet. Sie klammert sich an den Gedanken, wenn sie mich beerdigen, freuen sich alle und genau das wünscht sie sich – mit dem endgültigen Abgang ihrem Umfeld einen Gefallen tun. Der Gedanke nimmt sie gefangen und gibt ihr neue Kraft. So entsteht der Kontakt zum Schweizer Sterbeunternehmen.
Die ganze Aktion scheitert (Gott sei Dank) jedoch, weil das Sterbeunternehmen die Abtretung ihrer Lebensversicherung verlangt. Denn das geforderte Bargeld für diese „Dienstleistung“ kann sie nicht aufbringen. So fürchtet sie, dass sich ihr Wunsch nicht erfüllt und sich die Familie eben nicht freut, endlich ohne diese kranke Mutter weiterleben zu können. Die Angehörigen, so vermutet sie, denken vielmehr, sie erfülle sich ihre Wünsche auf Kosten der Hinterbliebenen.
Zeichnet man Sandras Leidensweg nach, sieht es so aus, als habe sich tatsächlich die komplette Welt gegen sie verschworen. Sie wird auch für die Krankenkasse – im wahrsten Sinne des Wortes – eine Belastung. Die hohen Kosten haben zur Folge, dass die BKK ihr ganz genau die Behandlung vorschreibt. Freie Arztwahl ist für Sandra vorbei. Sogar das Krankenhaus kann sie nicht mehr wechseln.
Ein Gespräch mit ihrem Chef – Sandra arbeitete bis zu ihrer Erkrankung in einer Arztpraxis – verdeutlicht mir den ganzen Wahnsinn dieses Gesundheitssystems. Ihre Odyssee hat einen völlig absurden Hintergrund. Da weltweit bei viel zu wenigen Menschen diese Krankheit ausbricht, werden weder ihre Ursachen erforscht noch wirksame Therapien entwickelt. „Wirtschaftlich uninteressant“ wird mir mehrfach als Argument genannt.
Noch mal zum Mitschreiben: Sandra hat wie Manuela Akne inversa. Für dieses Leiden existiert noch nicht einmal eine eigene Codenummer des internationalen Verzeichnisses aller Krankheiten, kurz ICD-10 genannt. Und weil nur wenige Patienten erkranken, stellt auch die Pharmaindustrie kein möglicherweise hilfreiches Medikament her. Es wirft keinen ausreichenden Gewinn ab, um die Kosten der Innovation zu decken. Kann das sein? So wie sich die Ist-Situation im Mai 2010 darstellt, muss es wohl so sein.
Vier Jahre sind seit dem Ausbruch der Krankheit vergangen. Seit nunmehr sieben Wochen liegt Sandra in einer Klinik in Nordrhein-Westfalen. Ihr Mann hat niemand gefunden, der sich um die Kinder kümmert. Das Jugendamt hat sie inzwischen in einem Heim untergebracht. Die Tochter, kurz vor der Pubertät, besucht die Mutter nicht mehr. Der Sohn (12) kommt mit dem Fahrrad und gibt ihr wenigstens zu verstehen, dass er will, dass sie gesund wird. Sie fehlt ihm, er braucht sie.
Völlig absurde Entscheidungen der Krankenkassen führen zu diesen immer wiederkehrenden Krankenhausaufenthalten. Der medizinische Dienst der Kasse akzeptiert nicht, dass ein häuslicher Pflegedienst eingeschaltet wird, um der Mutter zu helfen. Die notwendige, teilweise großflächige Versorgung der Abszesse kann Sandra allein nicht bewältigen. Dadurch verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand, infiziert sie sich von Neuem und schwächt von Mal zu Mal ihr Immunsystem.
In den vielen nächtlichen Telefonaten mit Sandra im Krankenhaus, (sie liegt allein wegen der offenen Abzesse) erfahre ich, welch tiefer Graben zwischen Theorie und Praxis liegt. Wut über diese Zustände überkommt mich. Wir sind längst eine eiskalte, egoistische Gesellschaft, in der jegliche Schwäche mit sozialer Ausgrenzung bestraft wird. An Manuela und Sandra wird eindeutig ersichtlich, wohin sich unser Gesundheitssystem entwickelt. Beide leiden am gleichen Krankheitsbild, das übrigens bereits seit 1836 bekannt ist, wie Recherchen zeigen. Die Betroffenen werden doppelt bestraft. Einmal durch die Krankheit und ein zweites Mal durch den Umgang des Gesundheitssystems mit ihr. Auf Grund der Budgetüberschreitungen von Manuelas Hausärztin droht dieser ein Regress – die Krankenkasse fordert gegenüber der Ärztin Geld zurück, weil sie zu viele Hilfsmittel, sprich Verbandsmaterial, für die Behandlung von Manuelas Krankheit aufschreiben muss.
Die Vorstellung, dass Kassenversicherte jährlich Milliarden Euro in dieses System pumpen und wir generell als sehr reiches Land Kranken Verbandsmaterial verweigern, sollte jeden in dieser Republik zum Nachdenken bringen!
In diesem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, wartet Sandra auf ihre nächste Operation. Mein Päckchen, mit der ich versuche ihr zu zeigen, wir denken an dich, erreicht sie nicht mehr vor der OP. Ihr Immunsystem ist völlig zusammengebrochen, die Lungen versagen. Noch vor ein paar Tagen haben die Ärzte einen Eingriff abgebrochen. Herzrhythmusstörungen und Fieberschübe bis 41 Grad stoppen die Chirurgen. Sandra hat die Hälfte ihres Gewichts verloren und bekommt gegen die Schmerzen bereits Morphium. Die Lymphknoten sind alle entfernt worden. Dabei werden die Lymphbahnen durchtrennt. Für die notwendige Lymphdrainage müsste sie außerhalb des Krankenhauses um Geld betteln. Erst heute, 23. Mai 2010, sagt sie mir am Telefon: „Die Option in der Schweiz ist ja noch offen!“
Manuela, die tapfer und kraftvoll diese Krankheit meistert, versucht ebenfalls in vielen Telefonaten Sandra in irgendeiner Form ein Stück Hoffnung und Lebensmut zu geben. Ausgang ungewiss – Sandra redet viel zu viel und zu oft von den Kuchen backenden Engeln, die auf sie warten. (..)
Stand heute 6.November 2015 – Sandra lebt noch und ist nicht bei den Engeln…….und ich denke heute sehr intensiv an sie. Denn der Punkt weshalb viel zu viele Menschen sich für einen Freitod entscheiden, oder ihn als Option sehen, liegt auch an den Systemfehlern, über die im Bundestag weder diskutiert noch an eine Aufarbeitung gedacht wird! Jetzt wäre die Zeit dies auch gesellschaftlich anzugehen.

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Da sind sie aber an den Falschen geraten

Herr W. holte wie jeden Tag gegen Mittag die Post in die Wohnung. Da der Briefkasten nicht vor lauter Werbesendungen überquellen sollte, hatte er einen entsprechenden Aufkleber am Postkasten angebracht. Außer einem Brief seiner Krankenkasse war heute keine Post eingetroffen. „Vielleicht erhalte ich heute Antwort auf meine Frage nach den dubiosen Zuzahlungen“, sprach er vor sich hin, als er zurück ins Haus ging. Seine Frau musste aufgrund einer Vorsorgeuntersuchung zur Abklärung geröntgt werden. Mit einem entsprechenden Überweisungsschein bekam sie nach mehreren Wochen Wartezeit einen Termin beim Radiologen. Dort verlangt man nach erfolgter Untersuchung 38 Euro Zuzahlung, da die Krankenkasse das so vorgesehen habe. Die Patientin war seinerzeit von ihrem Ehemann begleitet worden, der sich gegen die Zahlung dieses Betrages wehrte – vor allem, weil sie vor der Röntgenuntersuchung nicht über die Verpflichtung einer Zuzahlung, geschweige denn über die Höhe informiert worden waren. Was ist denn das für ein Gebaren, hatte er sich in der Praxis empört und nur ein Schulterzucken der Arzthelferin dafür geerntet.
Nun ist Herr W. einer der informierten Bürger – Patienten, denen es ums Prinzipielle geht. „Ich habe es satt, dieses ständige Abkassiertwerden ohne ausreichende Begründung!“ Er rief bei der Ärztekammer an. Dort erfuhr er, dass er sich doch mit der Krankenkasse ins Benehmen setzen sollte. Bei der Krankenkasse wiederum wurde ihm lapidar mitgeteilt, es würden Behandlungen mit einer notwendigen medizinischen Begründung immer bezahlt. „Und diese Röntgenuntersuchung war also nicht notwendig?“ Hörbares Schulterzucken. Die Telefonate zwischen Arzt, Krankenkasse und Ärztekammer häuften sich. Zur Klärung kam es nicht. Herr W. ließ sich Gesetzestexte, Vereinbarungen und Ausführungsbestimmungen zusenden und vertiefte sich in die komplexe Materie. Er stolperte über Sätze wie „freie Preisgestaltung“, „ausreichende und notwendige medizinische Begründung“. Und er fing an zu überlegen, ob man als Patient vor einem Arztbesuch erst einmal einen Kursus machen soll, wer welche Bestimmungen erlässt, um die Erkrankten vom Arztbesuch abzuhalten.
Es ging Herrn W. überhaupt nicht um die 38 Euro. Es ging ihm um die viel grundsätzlichere Frage, ob wir es als Bürger wirklich hinnehmen dürfen, dass eine Grauzone zwischen öffentlicher Leistung und klammheimlichem Geschäft entsteht, eine Grauzone, in der das Abkassieren immer dreister forciert wird, während die Berechtigung von Forderungen immer geschickter verschleiert wird. Sein Arzt erklärte ihm, dass seine Kasse die Bestimmungen schreibe, nicht er als Arzt. Und nun kam also ein Brief von seiner Kasse. Seine Erwartung, dass nun eine Klärung in Schriftform im Kuvert liege, erfüllte sich nicht. Die Krankenkasse gab sich dafür her, eine Werbung zu versenden, Werbung für eine Zusatzversicherung, genau gesagt für eine Zahnversicherung von der Hanse-Merkur. Herr W. packte die kalte Wut. Er rief bei der Kasse an: „Wenn Sie so weiter machen, schaffen Sie sich Ihre eigenen Patienten! Wegen Ihrem Umgang mit den Mitgliedern Ihrer Kasse bekomme ich bald mal einen Herzinfarkt.“ Er wolle keine Werbung für Zusatzversicherungen. Er wolle ganz einfach eine Klärung über die geforderten 38 Euro. Die Servicedame am Telefon vermittelte ihn weiter. Und nun passierte etwas, das man mit Herrn W. nicht machen sollte. Die Krankenkasse verfiel in plötzliche Freundlichkeit. Selbstverständlich, hieß es plötzlich, werde man die 38 Euro übernehmen und sie über einen „Sonderfonds“ finanzieren. Herr W. möge doch bitte die generöse Vorgehensweise als Zeichen einer langjährigen guten Geschäftsbeziehung betrachten und darüber Stillschweigen bewahren.

Der Mann legte grußlos auf und wählte meine Nummer: „Hallo, Frau Hartwig, soll ich Ihnen einmal ein Gaunerstück erzählen?“ Ob es nun ein gleich ein „Gaunerstück“ war, mag dahingestellt sein. Herr W. lebt offenkundig noch immer in der Vorstellung, eine Krankenkasse sei etwas ähnlich Solides wie die Passbehörde, auf der es nur zwei Alternativen gibt: Entweder Sie haben ein Recht auf etwas, oder Sie haben kein Recht. Dass eine Krankenkasse mittlerweile für jeden Kuhhandel gut ist, daran werden wir uns gewöhnen müssen. Denn es ist politisch so gewollt. Es ist traurig aber wahr: Wer sich wehrt und auf die Hinterfüße stellt, hat gewisse Chancen zu seinem Recht zu kommen oder sogar auch ungerechtfertigte Forderungen durchzusetzen. Die Kassenmitarbeiter sind auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung eingestellt: Zahlen wir? Zahlen wir nicht? Man kommt Patienten – oder soll ich sagen „Kunden“? – entgegen, die etwas bringen, und man zeigt solchen auf schnöde, manchmal sogar schikanöse Weise die Schulter, die nur die Bilanz belasten. Die Dummen dieses Perspektivenwechsels im Gesundheitssystem sind an erster Stelle die Patienten. Sie sind, sofern sie sich nicht als Privatpatienten rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, diesem System auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Wer sind die Gewinner des Systems? Das sind unter anderem die Kassenfürstinnen und Kassenfürsten, die durch gezielte Desinformation ihre wahren Interessen verschleiern und ihre Abzockmethoden als Serviceleistung kaschieren. Das sind auch die Pharmakonzerne, die mehr Marketingmitarbeiter und Lobbyisten als Forscher beschäftigen, die den Politikern Incentives ins Haus und Gesetzesvorlagen in die Feder liefern und die es sich leisten können, Preise nach Gefühl zu bestimmen. Aber nicht nur die Politik wird von Lobbyisten gesteuert. Auch die Medien sind voll im Fokus der interessierten Kreise. Mich empört es immer wieder, dass es die teuer bezahlten Presselobbyisten der Gesundheitsmafia bis in die überregionalen Blätter der Republik schaffen. Ich lese einen Artikel und kann Ihnen auf den Kopf zusagen, wer ihn in Wirklichkeit bezahlt hat. Ich nenne das die stille Korruption in den Medien. Ginge es doch wenigstens in der unabhängigen Presse noch um das Wohl des Patienten! Aber auch dorthin reicht schon der Arm der Macht und des Geldes. Der kapitalorientierte Umbau des Gesundheitswesens kommt als Abzocke beim Einzelnen an. Aber weder die Klage des betrogenen Bürgers, noch die Offensichtlichkeit, mit der die Milliardenbeträge in andere Kanäle umgeleitet werden, spiegeln sich in einer wahrhaft kritischen Presse wider. Transparenz wird abgeblockt. Derjenige, der es versucht, muss mit massiven Angriffen rechnen. Ich weiß, von was ich rede! Ich weiß es von einer Handvoll mutiger, nicht käuflicher Journalisten und ich weiß es aus eigener journalistischer Erfahrung
Es wird Zeit, dass sich jeder einzelne Versicherte klar macht, auf welche Weise er Teil eines hoch prekären Systems ist. Wir sind in der Zange. Da sind eben nicht nur die monatlichen Beiträge zur Krankenversicherung. Daneben baut sich ein kaum mehr überschaubares System auf, dessen erpresserische, strukturelle Gewalt voll in den Blick kommen muss. Es beginnt mit irgendwelchen, mal mehr, mal weniger begründeten Zuzahlungen bei Ärzten und pflegerischen Einrichtungen; es geht weiter über die Praxisgebühr, bis wir bei den 19 % MwSt. sind, die auf jedes Medikament zu entrichten ist – auch auf ein 60.000 Euro teures Krebspräparat, von dem kein Mensch weiß, warum es 60.000 Euro kosten muss, wenn es im Nachbarland für eine weitaus geringere Summe zu haben ist. Die strukturelle Ent“geld“ung unter dem Vorwand „Gesundheit“ ist allseitig. Und das ist der Skandal. Einige sagen, ich würde „die Leute rebellisch machen“. Das mag sein. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, solange Unruhe zu stiften, solange ich erlebe, da lauft gründlich was schief…(..) RH (Auszug aus meinem Buch „Krank in Deutschland“ siehe http://www.direkt-zum-buch.de/shop/sachb%C3%BCcher/ )

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