Das Foyer

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Hochwasser aus den Schlagzeilen und nun?

Längst sind die Betroffenen des letzten Hochwassers vor ca. 4 Wochen aus den Schlagzeilen und vergessen. Gestern hat mir jemand gesagt: Pech gehabt, das Leben geht weiter. Stimmt, nur wie geht es fĂĽr diejenigen weiter die es betrifft? Und Pech gehabt, ist garantiert die völlig falsche Formulierung, erinnerte mich jedoch an eines unserer Generations – Treffen, an dem wir ĂĽber Egoismus diskutierten. Der Spruch von meinem Mann: Aus vielen groĂźen ICHS wird ein kleines WIR – und aus vielen kleinen ICHS wird ein groĂźes WIR – war die Basis einer spannenden Diskussion. Als es nun Sandra, Patrick und ihre Kinder betroffen hat, kam dieses ICH und WIR auf einmal ganz nah an uns heran. In der Theorie lässt es sich leicht darĂĽber diskutieren, wie sich unsere Gesellschaft schleichend durch knallharten Egoismus verändert. Wir selbst stehen nun der Praxis gegenĂĽber. Junge Familie, nach langem Suchen hatten sie endlich ein passendes Zuhause in einer Erdgeschosswohnung gefunden. Gerade erst eingezogen, die Kartons noch gar nicht alle ausgepackt, kam das Hochwasser und ertränkte den Traum vom neuen Nest im schlammigen Wasser.

Die Elementarversicherung stand schon fest, es fehlte lediglich der Besuch vom Versicherungsmann. Ja und hier stimmt er, der Satz vom Pech gehabt. Klar können jetzt ganz Schlaue sagen, schließt man vor Einzug ab! Antwort von mir: Witzbold, eine solche Versicherung ist teuer und die Höhe richtet sich nach den Gegebenheiten. Und dazu war das persönliche Gespräch notwendig.

Nun fehlt natürlich das Geld um einen neuen Hausstand aus dem Boden zu stampfen. Familie half so gut sie konnte. In Bayern haben die Betroffenen vom Hochwasser völlig unbürokratisch eine finanzielle Soforthilfe erhalten. Nun liegt Meckenbeuren aber in BW und es gab natürlich auch den Politiker Besuch in Gummistiefel, das war es aber auch! Die Gemeinde hat die entstandenen Müllberge kostenlos abgeholt: Immerhin kostenlos!! Die Reste von dem ausgelaufenen Öl aus den überschwemmten Kellern, schillert inzwischen farbenfroh auf den Gartengrundstücken. Die Gutachter werden kommen. Dann wird geredet und geredet – und weitergeredet.

Genau vor drei Jahren, in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 fielen innerhalb von Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter im Ahrtal in Rheinland-Pfalz. Jeder weiß mit verheerenden Folgen für die Menschen vor Ort. Auch dort waren sie, die Politiker mit Gummistiefeln. Und heute sehen, lesen und hören wir was alles zugesagt und nicht gehalten wurde. Inzwischen wurde auch das Verfahren gegen den verantwortlichen Landrat wegen fahrlässiger Körperverletzung eingestellt. In einer Doku über das Ahrtal im SWR spricht ein Betroffener aus, was diese Menschen heute denken und fühlen, sie leben nach dem Hochwasser in einem vergessenen Land!

Und genau das beschäftige uns, Nadine aus unserer Gruppe „Generationen im Gespräch“ wollte das nicht akzeptieren und kam auf die Idee, hier wäre doch ein Ansatz dieses diskutierte WIR praktisch umzusetzen. Ihr Vorschlag, etwas Gutes tun und der betroffenen Freundin und Ihrer Familie etwas finanziell unter die Arme zu greifen. Einfach mitzuhelfen die schwere Zeit zu ĂĽberstehen. Aber wie?   

Kurz um stellte sie ein Spendenkonto auf ihren Status. Ihr Ziel den Spruch „Kleinvieh gibt auch Mist“ umzudrehen in: Kleine Beträge ergeben auch Summen, mit denen das nötigste angeschafft werden kann. Ich habe dann spontan den Spendenaufruf genommen und auf meinen Status gesetzt. Und siehe da, meine These „Wer wagt gewinnt“ hat sich einmal mehr als richtig erwiesen.

An dieser Stelle auch von mir einem herzlichen Danke an Elfriede aus Ulm und Monika aus Laupheim, die spontan halfen als ich ihnen die Hintergründe erzählte. Auch hier haben wir dazu gelernt. Viele helfen gern aber lieber direkt auf ein Konto wo es die Betroffenen auch umgehend erhalten. Kurz um, ich gab direkt die Kontonummer von Nadine weiter, die das Spendenkonto ins Leben rief. Jeder Euro zählt und kommt umgehend bei Sandra und Familie an. Danke!  

Wer ein paar Euro entbehren kann, hier für alle Fälle die Kontonummer – Nadine Romme:

DE 19 6519 150001 513 02006 BIC GENODES1TE Kennwort: Spende fĂĽr Sandra und Familie

Erdgeschosswohnung von Sandra und Familie

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Offene Antwort an Herrn Maurer

Grüß Gott Herr Maurer, wollten Sie mir gestern eine Freude mit Ihrem Sonntagsmail machen? Ihre Mitteilung, es ginge mir bei meinen Aufklärungsbemühungen nur darum, meine Bücher zu verkaufen hat was! Ahnte schon immer, Sie sind ein ganz Schlauer!  Frage mich jetzt jedoch, wie Sie auf solche Gedanken kommen? Ich versuche es Ihnen zu erklären: Denken Sie, ich habe meine jahrelangen Recherchen nur deshalb penibel aufgeschrieben um in unserem Haus eine Wärmedämmung zu haben, wenn diese Recherchen als Bücher gedruckt sind?

Oder glauben Sie ich wollte auf keinen Fall, dass Sie erfahren wie dieses Gesundheitssystem tickt? Sie hätten mich doch gar nicht gebraucht, als es um die Pflegestufe Ihrer – gesetzlich versicherten – Mutter ging, wenn Sie informiert gewesen wären!! Oder ist Ihre Meinung, ich wollte auf keinen Fall , dass Sie erfahren wo die Stellschrauben sind, die gezielt durch politische Rahmenbedingungen platziert wurden, damit Krankenkassen uns wie Bittsteller behandeln können, wenn wir krank und alt sind?

Herr Maurer, mit dem Inhalt meiner Sachbücher bekommt meine Leserschaft glasklare Informationen und Hinweise über die lancierten Stolpersteine im Gesundheitssystem. Dazu bekommen sie zusätzlich Jahre an Lebenszeit, die ich aufgebracht habe, um dieses Wissen zwischen 2 Buchdeckel zu bekommen.

Hätten Sie eines meiner BĂĽcher gelesen, wäre Ihrer Mutter viel Leid erspart geblieben. Stimmt, damit hätten Sie eines der BĂĽcher kaufen und lesen mĂĽssen. Zur Klarstellung: Meine kostenlose UnterstĂĽtzung im Fall Pflegestufe Ihrer Mutter, habe ich aus voller Ăśberzeugung geleistet. Weil Ihre Mutter nichts dazu kann, dass ihr Herr Lehrersohn sich vor Angst schier in die Hosen macht, falls sie ins Pflegeheim muss und so – bei längerer Lebenszeit – es evtl. an seinen Beamtengehalt geht!

Ein Montagstipp von mir zu Ihrem Sonntagsmail an mich: Wenn Sie – wie jeden Morgen vor Schulbeginn – beim Bäcker Ihre Brezel holen, fragen Sie ihn doch weshalb er diese verkauft? Ăśbrigens, damit Sie nicht raten mĂĽssen, von den Steuern die z.B. Ihr Bäcker und auch ich zahlen, werden Sie bezahlt! Ach, um es ja nicht zu vergessen, wir alle die arbeiten und Steuern zahlen, finanzieren nicht nur Ihre Beihilfe zum Status – Privatpatient, sondern auch Ihre Pension!

Wünsche eine angenehme Woche und demnächst schöne sechs wöchige Sommerferien.

Renate Hartwig

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Jahreshalbzeit und Gerechtigkeit!

Die Hälfte vom Jahr 2024 ist bereits vergangen. Die Preise steigen mit den Temperaturen und ab heute steigen auch die Renten der NormalbĂĽrger um 4.57 Prozent!  Das Renten-Plus kommt auf die Brutto-Rente. Das bedeutet also, dass auch die Sozialversicherungsbeiträge und die Steuerabgaben steigen. So mancher Ruheständler kann das Eigenlob von politischen Kreisen, aufgrund der Rentenerhöhung nicht nachvollziehen. Denn die Erhöhung der Rente wird mit der verbundenen Erhöhung der Sozialabgaben minimiert. Und bei zu vielen NormalbĂĽrgern langt die Erhöhung gerade einmal im Monat fĂĽr einen Kaffee auĂźer Haus. Zu viele Menschen mit der gesetzlichen Rente sind vom kulturellen, sozialen Leben abgeschnitten. Was oft bleibt, ist der einzige Kontakt mit Menschen die man im Tafelladen, oder bei der Abgabe von gesammelten Flaschen trifft.

Reden wir offen über Gerechtigkeit. Ein Thema das in Kreisen von Pensionären und der Politik nicht oben auf der Liste für Kommunikation steht. Wozu auch?

Die Rentenberechnung beim normalen Fußvolk beträgt laut Bundesregierung 48,1 Prozent. Die Standardrente in Deutschland ist etwas weniger als das halbe Durchschnittsgehalt.

Demgegenüber stehen Beamte im Ruhestand: Ihre Pension beträgt 71,75 Prozent ihres Bruttogehalts, das sie während der letzten zwei Jahre vor dem Ruhestand bekommen haben. Wer mehr Details wissen möchte, hier bitte:

https://www.mystipendium.de/geld/beamtenpension#wie-hoch-ist-die-beamtenpension

Dazu kommt: Der NormalbĂĽrger/In bekommt seine Rente am Ende des Monats ausbezahlt. Der Beamte/In seine Pension bereits zu Beginn eines Monats auf das Konto!!

Zwischenfrage: Wieso ist die Rente beim Normalbürger beim europäischen Nachbar Österreich so viel höher? Die Grundlage der österreichischen Rente ist die Formel 80/45/65:

Das bedeutet 80% (!!!) bezogen auf das durchschnittliche Einkommen während des Arbeitslebens, nach 45 Versicherungsjahren und Renteneintritt mit 65.

Für folgende Rentenanpassungen wird auf die Verbraucherpreise geschaut. Beim österreichischen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ist zu lesen:

(..) „Der Richtwert wird so festgesetzt, dass die Erhöhung auf Grund der Anpassung dem Richtwert der Erhöhung der Verbraucherpreise entspricht.“ In Österreich ist Rentenanpassung = Inflationsausgleich = und dadurch Kaufkraft der „Alten“!

https://www.betriebsrat.de/news/rente/renten-im-aufschwung-oesterreichs-erfolgsmodell-3076078

Dazu kommt die Rente wird 14-mal jährlich ausbezahlt. Zu den Renten für April und Oktober erhalten Sie jeweils eine Sonderzahlung. Für mich zeigt dies eine Wertschätzung des Arbeitslebens.  Also weshalb geht das in Österreich?

Ein Blick auf unseren Bundestag zeigt die Bandbreite der Ungerechtigkeiten und zeitgleich den Beweis unseres politischen Selbstbedienungsladens. Nicht nur, weil wir weltweit nach China das größte Parlament mit 736 Abgeordneten haben. Sondern diese nehmen sich jährlich, aus dem von uns gefüllten Steuerkrug, einen kräftigen Schluck! Im Juli 2024 satte 6 Prozent was pro Monat 635,50 Euro ausmacht.

Ohne Diskussion wurde die sogenannte Aufwandspauschale aufgestockt! Für mich ist es schon immer unklar, weshalb es auch „Diäten“ genannt wird. Diese Anpassung spült bereits zu Beginn eines jeden Monats, 11.227,20 Euro auf jedes Konto unserer Volksvertreter/Innen!!

In der Ampel – Regierung wird seit Monaten um Einsparungen gefeilscht. Es geht um den Haushaltsplan 2025! Jeder wirft dem anderen vor, nicht so sparsam zu sein, wie es die Lage erfordert! Irgendwie kam keiner auf die Idee bei sich – nämlich bei den „Diäten“ – anzufangen!

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Patientenleben als Abrechnungsziffer

Teil 5: Der Tanz ums goldene Kalb

Um überhaupt etwas zu sehen, muss man den Sand aus den Augen kriegen, den die Gegenwart ständig hineinstreut. (Hugo von Hofmannsthal)

Anhand der Beweise werde ich meine eigenen leidvollen Patientenerfahrungen zur Diskussion stellen. Vorab möchte ich daran erinnern um was es in der Auseinandersetzung um das Gesundheitsystem immer und immer wieder geht: Um den Tanz ums goldene Kalb. Umgangssprachlich wird so der Zustand genannt, wenn sich alles nur noch um Macht und Geld dreht. Es geht in dem Fall um die Macht über die Beitragsgelder der gesetzlichen Kassenversicherten! In Deutschland sind es ca. 73 Millionen Menschen, dies entspricht rund 90 Prozent der Bevölkerung.

Durch die Selbstverwaltung der gesetzlichen Krankenkassen sind sie Körperschaften des öffentlichen Rechts, finanziell und organisatorisch unabhängig. Einer der Systemfehler, aus dem sich das Machtspiel um die Verteilung des Geldes entwickelte.   

Verdrängt wird: Der Arzt kann nicht ohne Patient – der Patient nicht ohne Arzt! Anstatt dieses Faktum endlich als unumstößliche Realität zu akzeptieren und dementsprechend zu reagieren, lassen sich beide – Arzt und Patient – von einem korrumpierenden System handhaben!

Der Kassenpatient ist die Geldmaschine – als Ware verraten und verkauft. Anstatt sich zu wehren, passt er sich an wird zum Kunden und agiert als Schnäppchenjäger anstatt selbstsicher als Finanzier des Systems aufzutreten! Der Arzt lässt sich immer mehr zum Handelsvertreter von IGEL (Individuelle Gesundheitsleistungen) verwandeln und opfert dafür sein medizinisches Können und das Vertrauen in ihn!

Unsere Beiträge versickern längst in Kanälen, die gar nichts mit unserer Behandlung – und erst recht nicht mit dem Ziel Heilung, sprich Gesundung – zu tun haben! Ă„rzte lassen sich von ihren Funktionären auseinanderdividieren. Ich sehe seit Jahren eine immer größer werdende graue Dunstglocke unter der sich angepasste Ă„rzte versammeln! Die kurz den Kopf herausstrecken und als Erfolg verkaufen, wenn der Lobbyplatzhalter Lauterbach ihren Einladungen folgt und auf Ă„rztetagungen zu ihnen spricht. Brav hören sie zu, und applaudieren bei der vorsichtig vorgetragenen Kritik ihrer Funktionäre an dem Gesundheitssystem. 

Nach offiziellen Ă„rztetagen taucht sie wieder ab, die breite Ă„rzteschaft, in die Welt der angepassten Mitläufer – anstatt sich mit uns Kassenpatienten gegen die Macht der K – Kartelle (Kassen und KV en) zu erheben! Sie treffen sich weiterhin in kleinen, regionalen ZusammenkĂĽnften um ĂĽber ihren Frust zu reden!  Ja, ich kann es so formulieren, da ich bei dieser Art der ZusammenkĂĽnfte ĂĽber Jahre als Vertreterin der aktiven Patientenschaft dabei war. Kenne sie, die Systemfehler! Habe sie in hunderten Vorträgen klar ausgesprochen, bin Risiken eingegangen und habe alles versucht um einen Schulterschluss von Arzt und Patient zu manifestieren. Und zwar nicht vorĂĽbergehend, sondern mit dem Ziel einer Veränderung und der Auflösung der Systemfehler! Gescheitert ist es an halbherzigen politischen Versprechungen, von denen klar war, die Machtstrukturen der K- Kartelle werden erhöht und das Band der Abhängigkeiten wird noch straffer gezogen!   

Ich bin nicht bereit, ĂĽber die HintergrĂĽnde zu schweigen, wie ich zum medizinischen Versuchskaninchen wurde und durch Systemfehler schleichend zur Abrechnungsziffer CS (chronische Schmerzpatientin)! Denn die von mir ausgesprochenen und in vier BĂĽchern dokumentierten Warnungen, ĂĽber die Auswirkungen unseres Gesundheitssystems, wenn wir es zulassen und nicht an die Systemfehler gehen, erlebe ich nun hautnah und schmerzlich! RH

Fortsetzung folgt   

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In Erinnerung an meine Schwiegereltern!

Am 09. Juni jährt sich zum 10.mal der Todestag meines Schwiegervaters. Seinen Tod haben wir, wie den meiner Schwiegermutter, über Dritte erfahren. Zum Hintergrund:

Sie waren wunderbare Eltern, Schwiegereltern und GroĂźeltern. Ăśber Jahrzehnte gab es keinerlei Situationen, die auch nur erahnen lieĂźen, was am Ende des Lebens meiner Schwiegereltern passiert.  

Nachdem sie krankheitsbedingt ĂĽber Monate bei uns waren, sie auflebten, wieder Lebenslust bekamen, wollten sie ganz bei uns bleiben. Alles war mit ihnen besprochen und geplant.

Nur kannten wir alle die verwandtschaftlichen Pläne nicht.

Um den Umzug vorzubereiten, kehrten meine Schwiegereltern im Juli 2013 in das Haus meiner Schwägerin und deren Mann zurück. Innerhalb von Tagen brach der Kontakt zu uns ab. Es lässt sich nur erahnen, wie das Warum und Wie durchgesetzt wurde.

Der Kontakt war nur noch über Briefe möglich. Meine Schwiegermutter verstarb im Oktober 2013 im Krankenhaus. Von ihrem Tod haben wir über Dritte, am Tag ihrer Beerdigung, erfahren.

Sämtliche schriftlichen Vorsorge- Unterlagen, ob Vollmachten, Betreuung, Patientenverfügung, bis hin zu den genauen Angaben, dass sie meinen Mann und mich in der Sterbephase bei sich haben wollte, wurden vernichtet und neu, im Sinne meiner Schwägerin und deren Mann erstellt!

Am 9. Juni 2014, genau vor 10 Jahren hat Vater Eduard für immer die Augen geschlossen. Niemand hat seine Hand gehalten, niemand hat ihn begleitet. Das haben wir jedoch erst nach seiner Beerdigung über Dritte erfahren. Er wurde auch ohne unser Wissen – ins Pflegeheim gebracht. Dort war auch nur meine Schwägerin als Ansprechperson angegeben.  Obwohl alle wussten, dass er dem Verkauf der Eigentumswohnung und dem damaligen Umzug ins Haus meiner Schwägerin und deren Mann nur zustimmte, um diese Zeit im Alter abzusichern, wurde er – als alles nach Plan schriftlich geregelt war – ins Pflegeheim abgeschoben. Und genau in ein Heim wollte er nie. Alle wussten, dass wir bereit gewesen wären, ihn bei uns zuhause zu pflegen. Auf dem Totenschein, den wir extra beantragen mussten, steht: Verstorben ca. 19:25!

Beim Nachlassgericht wurde es klar, Erbschleicher hatten bis zum letzten Atemzug ganze Arbeit geleistet. Geplant war dieser Vorgang schon lange. Die Umsetzung begann bereits, als meine Schwiegereltern in Rente gingen und sie zu dem Verkauf ihrer Eigentumswohnung und zum Umzug ins Haus der Tochter „überzeugt“ wurden. Ab diesem Zeitpunkt wurde mein Mann, wie unsere ganze Familie, immer mehr ausgeschlossen. Bei Besuchen waren wir immer unter Kontrolle. Auf unseren Einwand gegen die um sich greifende Entsozialisierung kam der Hauptsatz meiner Schwiegermutter: „Lass es, wir müssen nun hier leben.“ Oder: „Um des lieben Friedenswillen, sage ich nicht viel.“

Belastend bis heute: Da wir uns nicht verabschieden konnten, taucht er immer wieder auf, der Gedanke: Wie ging es den Eltern im letzten Moment? Erst dachten wir, unsere Familientragödie sei ein Einzelfall. Doch, nachdem ich alles aufgeschrieben und zwischen 2 Buchdeckeln in einem Tatsachenroman öffentlich gemacht hatte, wurde ich von einer Flut von Informationen überrollt. Dies war der Anlass für mich, als Einzelkind, sich intensiv mit dem Thema „Erbschleicher und die Folgen“ auseinanderzusetzen.

Erbschleicher erkennt man zu spät und sie sind weiterverbreitet als man ahnt. Deren Vorgehensweisen bassieren auf materieller Ebene. Erbschleicher sind gut getarnt. Oft im Gewand von ganz besonderen Gutmenschen! Die emotionalen Folgen ihrer Taten, die bis in Traumata gehen können, werden von den geschädigten Betroffenen nicht thematisiert.

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Patientenleben als Abrechnungsziffer

Teil 4: Alter Wein in neuen Schläuchen

Gut platziert hängen sie für uns in den Wartezimmern, die Plakate, auf denen die Rechtfertigung steht, weshalb wir gesetzlich Versicherten solange u.a. auf einen Arzttermin warten müssen!

Die KVBW (Kassenärztliche Vereinigung Baden- Württemberg) formuliert für die Ärzteschaft:

„Erstklassige Behandlung MACHEN WIR!

Schnelle Termine: KĂ–NNEN WIR LEIDER NICHT IMMER ANBIETEN

Die Mittel fĂĽr die medizinische Versorgung sind von der Bundesregierung gekĂĽrzt worden. (..)

Auf weiteren Plakaten vom MEDI Verbund Baden-Württemberg, (einem Zusammenschluss von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und Psychotherapeutinnen und – Therapeuten aller Fachrichtungen) ist zu lesen:

„Wir kämpfen für Ihre medizinische Versorgung- Machen Sie mit!

Ihre Wartezeiten für Arzttermine werden immer länger?

Ihre Ă„rztinnen und Ă„rzte haben leider immer weniger Zeit fĂĽr Sie?

Sie erreichen Ihre Praxis telefonisch nicht mehr?  

Sie haben Probleme, Ihre Medikamente zu bekommen?

Sie finden gar keinen Arzt, keine Ă„rztin mehr?

Die Politik hat dazu beigetragen, dass sich die ambulante Versorgung drastisch verschlechtert hat. (…)

Es ist dasselbe Ziel, dass Sie und uns verbindet. (..)

Ihr Praxisteam

Das ist LĂĽgen durch Weglassen!

Denn die Wartezeiten, um einen Arzttermin zu bekommen liegt nicht an „der Politik“ sondern ausschliesslich an der Entscheidung von Gesundheitsminister Lauterbach SPD.

ER war es, der der Ärzteschaft Geld, nämlich in Form einer Abrechnungsziffer, die von seinem Vorgänger Spahn CDU für die Aufnahme von neuen Patienten/Innen eingeführt wurde, gestrichen hat. Heißt im Klartext: Da die Ärzteschaft dieses Geld nicht mehr bekommt, wird eben kein neuer Patient/Patientin aufgenommen. Man schiebt den Termin weit hinaus. Hier liegt der wahre Grund weshalb wir Kassenpatienten gigantische Wartezeiten haben.

Hier ein Auszug aus den KV Unterlagen:

(..) Regelung als Anreiz neue Patienten aufzunehmen

Die Neupatientenregelung wurde vor drei Jahren mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz eingeführt. Ursprünglich ist vorgesehen, dass die Krankenkassen zusätzliche Finanzmittel bereitstellen müssen, damit Versicherte schneller einen Termin bekommen beziehungsweise einen Facharzt konsultieren können. Leistungen für die Behandlung von Patienten, die erstmals oder erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder in der jeweiligen Arztpraxis behandelt werden, sollten in voller Höhe vergütet werden. (..)

Genau diese Unzufriedenheit in der Ă„rzteschaft und die Folgen fĂĽr uns Patienten, haben mich 2007 dazu gebracht in die Tiefen der ärztlichen Berufspolitik einzusteigen. Fast identisch, wie vor 17 Jahren, sind die Unzufriedenheitsbekundungen der Ă„rzteschaft, was die Bezahlung betrifft, die sie fĂĽr die Behandlung von Kassenpatienten bekommen. Teilweise ist der ärztliche Frust und die Entwicklung fĂĽr uns als Kassenpatienten, wortwörtlich in meinen BĂĽchern ĂĽber das Gesundheitssystem und in meinem Blog dokumentiert. Leider handelt es sich bei den jetztigen Beschwerden der Ă„rzteschaft um „neuen Wein“ in „alten Schläuchen“ Nichts hat sich geändert! Als Privatpatient bekommt man nach wie vor umgehend einen Termin. Als Kassenpatient wirst du, wenn du einen Termin bekommen hast, immmer öfter, ähnlich wie beim HaustĂĽrengeschäft, mit individuellen Gesundheitsleistungen (IGEL) „versorgt“ um die finanziellen LĂĽcken in der Arztpraxis zu schlieĂźen!! Ergo: es hat sich nichts geändert, nach wie vor sind wir es als Kassenpatienten, die den Frust der Ă„rzte ausbaden!  

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Freunde und das Gesetz der Serie

Es heißt, wenn ein Gegenstand im Haus kaputt geht folgen ihm auf der Stelle mindestens zwei weitere. Ob es mit unserem Besuch zusammenhängt, dass just beim Eintreffen unserer Freunde nacheinander mehrere Dinge kaputt gingen, ist ungeklärt. Es begann vorletzte Woche. Es riss der Riemen vom Rollladen am großen Fenster im Esszimmer. Ohne Handwerker war das nicht zu reparieren. Einen zu finden entspricht auch in unserer Region der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Nur gut, dass wir gut vernetzt sind und der Handwerksbetrieb von unserem Freund Alex aus Kempten uns rettete. Er kam umgehend die 90 km angefahren, um wieder Licht in unser Esszimmer zu lassen.

Voll Freude begrüßten wir am Montag dieser Woche unsere Frankfurter Freunde, Monika und Ralf mit ihren Möpsen Bella und Julchen. Geplant war unser „Quartalsmeeting der Lebenserfahrung“!
Als das Auto ausgepackt, das Gästezimmer bezogen war, die Hunde mit Begeisterung im Garten tobten, verschwand der von Ralf hergestellte, mitgebrachte Brotteig im Backofen.

Und ab diesem Moment begann es zu wirken: Das Gesetz der Serie!

Die Hauptsicherung sprang heraus und die Ursache war der Backofen.
Spontan wurde entschieden, ein neuer Backofen muss her. Gesagt getan. Drei Stunden später konnte wieder gebacken werden.

Unsere Pläne für Dienstag durchkreuzte der Kaffeeautomat, der ohne Ankündigung den Geist aufgab, als Monika eine zweite Tasse Kaffee wünschte! Fairerweise gebe ich zu, als begeisterte Teetrinkerin dachte ich, den Kauf eines neuen Kaffeeautomaten können wir über die dutzend Teesorten in unserem Haushalt überbrücken, indem wir alle zu Teetrinkern werden.

Nachdem am Dienstag in Nersingen der Wertstoffhof geöffnet ist, wurde der kaputte Backofen
samt Kaffeeautomat, umgehend entsorgt. Natürlich hat man vor der Entfernung bei den kaputten Geräten genau geprüft, ob durch Reparatur noch etwas zu retten sei. Dem war nicht so, trotz intensiver Überprüfung.

Nach der Fahrt zum Wertstoffhof machten sich die beiden Männer auf den Weg, nun auch die
LĂĽcke in der KĂĽche zu fĂĽllen, die der kaputte Kaffeeautomat hinterlassen hat.

Durch einen glĂĽcklichen Zufall fanden sie denselben Kaffeeautomaten, der am Morgen den Geist aufgab!

Wunderbar – die Serie – hätte laut altem Sprichwort vorbei sein müssen.
Hätte, hätte Fahrradkette.

Als ich am Mittwoch den Wäschetrockner öffnete, hatte sich die Wäsche zwar lang genug gedreht – nur war sie nicht trocken, sondern noch immer nass! Wir dachten, eigentlich kann das doch
nicht sein? Drei Geräte und der Riemen vom Rollladen? Als Pragmatikerin reagierte ich dementsprechend und brachte den im Keller verstauten guten, alten Wäscheständer ins Spiel.
Nach dem Motto: Das ging frĂĽher, geht heute noch!

Unser Freund Ralf, wollte der Technik noch einmal zeigen, was geht und siehe da, mit einem anderen Programm fing sich der Trockner wieder. Er drehte seine Runden und trocknete – zumindest – diese naß gebliebene Maschienenfüllung. Wie lange ist ungewiss.

Auf alle Fälle sind wir in dem Serienablauf auf Nummer vier nun vorbereitet, immerhin!

Bei der Abreise unserer Freunde Monika und Ralf haben wir unser nächstes Quartalstreffen ausgemacht. Wir waren uns einig, da werden wir es erleben, ob das Gesetz der Serie sich wiederholt. RH

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In Memoriam

An meine wunderbare Mutter

Vor mir liegt ein kleines, wunderschönes Büchlein. Eines von vielen, in dem ich meine Freunde die Buchstaben parke, wenn sie durch meinen Kopf fliegen.

Manche liegen seit Jahren in einer speziellen Schublade in meinem Sekretär.

Der Zufall wollte es, dass ich es heute rausnahm und in ihm blätterte. Es ist gefüllt mit Gedanken, aufgeschriebenen Gefühlen, teilweise in Reimform.

Und da sah ich das Datum, fühlte diesen Moment und wusste wie verzweifelt ich damals war. Heute genau vor 33 Jahren, saß ich bei meiner Mutter im Krankenzimmer in der Uniklinik Ulm – damals noch am Safranberg – und versuchte für mich durch Buchstaben, das Gespräch mit dem Arzt fassbar zu machen.

Krankenhaus – 12. Mai 1991

Die weißen Wände starren mich an, die Schwester lächelt, da sie nur so ihre Arbeit ertragen kann. Der Arzt steht vor mir, sein Blick bohrt sich fest. Die Diagnose hat ihn nicht in einem Schock versetzt. Er bleibt kühl und sachlich, wie jeden Tag. Er sagt es mir und es klingt hart. Die Frau, meine Mutter die mich geboren, habe ich heute an die Macht in den Händen der Ärzte verloren.

Die Augen meiner Mutter, blau und strahlend, in denen sich das Leben spiegelt sehen mich an. Ein Leben voll Entsagung, gefüllt mit Arbeit war ihr Alltag. Und doch sehe ich, weiß ich, sie hat nie aufgegeben. Selbst jetzt im Kampf gegen die Krankheit, verlieren diese Augen nicht den Glanz! Und meine Mutter sagt mir ohne Worte nur durch ihren Blick, was sie mich immer wieder lehrte: Was gibt es wichtigeres im Leben als Mut zum Leben? Kraft zum JA – denn gut ist, was uns in den großen und den kleinen Zielen weiterbringt!

P.S. Heute beruhigt mich, dass wir gegen den Rat der Ă„rzte handelnden und meine Mutter zu uns nahmen, anstatt sie ins Pflegeheim zu geben. Lange Gespräche, völlig neue Informationen ĂĽber Mutters Leben, auch wie sie mit dieser Krankheit umging, hat uns alle – trotz der MĂĽhen durch intensive notwendige Pflege – die wir gemeinsam meisterten, nur positiv geprägt. Die Kinder, meinen Mann und mich.  

Als Tochter habe ich die Chance bekommen, ein wenig von dem zurückzugeben, was mir meine Mutter ein Leben lang an Liebe und Lebenszeit gab. Ohne sie hätte ich mein Leben nicht so leben können, die Stolpersteine des Lebens nicht überwunden und meine Ziele nicht erreicht.  RH  

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Sonntagsgedanken zum Muttertag!

Ein GruĂź von mir an alle MĂĽtter, GroĂźmĂĽtter und SchwiegermĂĽtter und dazu ein paar Gedanken. In unserem Garten blĂĽhen Tulpen mit Zacken. So wie diese Tulpen ist das Leben. Mit ein paar Zacken, aber wunderschön. Die Frage, wie mein Leben wohl verlaufen wäre ohne Kinder, stell ich mir gar nicht. Ich blicke am Muttertag auf meine Kinder und bin froh sehr jung Mutter geworden zu sein! Danke fĂĽr die Zeit, in der ich meine Kinder – durch alle Höhen und Tiefen – in ihr eigenes Leben begleiten durfte. Freue mich mit ihnen die Abenteuerzeit erlebt zu haben, als sie Jugendliche waren.

Danke fĂĽr die Erfahrungen, die ich durch sie machen konnte und an denen auch ich gewachsen bin. Freue mich, dass sie meinen Freigeist und meine klare Haltung auch als Erwachsene akzeptieren. Sehe 365 Tage im Jahr wie sie ihre Frau/ihren Mann stehen. Betrachte aus der Distanz ihr Leben, in das ich sie ziehen lieĂź. Blicke begeistert auf jedes Einzelne meiner fĂĽnf Enkelkinder. Von meiner Mutter lernte ich, Kinder sind ein Geschenk auf Zeit. Lässt man sie frei und öffnet man die TĂĽr, durch die sie in IHR Leben gehen, werden sie immer wieder durch diese geöffnete TĂĽre zurĂĽckkommen. Und wenn ich heute – als GroĂźmutter – zurĂĽckblicke sehe ich blĂĽhende Blumen im Garten meines Lebens.

Immer wieder ist zu hören, wo ist sie nur hin, die Zeit? Die Zeit hat aus unseren kleinen Enkelkindern inzwischen selbstbewusste junge Frauen und gestandene junge Männer gemacht. Aus diesem Blickwinkel stellt sich nicht die Frage, wo ist sie hin die Zeit? Sondern was haben und was werden WIR, jeder fĂĽr sich, mit diesem wichtigen Faktor, nämlich unserer eigenen – verbleibenden – Zeit machen?

Bringen wir uns ein um etwas zu bewegen? GenieĂźen wir sie? Oder vergeuden wir sie? Eins steht fest…sie vergeht zwar ohne unser Zutun, doch jeden Tag haben wir die Chance mit ihr etwas anzufangen. Dann stellt sich am Ende des Tages nicht die Frage, wo ist sie geblieben – die Zeit!?

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Abenteuer informierter Patient

Teil 3 Patientenleben als Abrechnungsziffer

Niemand will wie eine Abrechnungsziffer behandelt werden. Und es gibt genĂĽgend Ă„rzte, mit einigen bin ich sogar befreundet, die als zugelassener Kassenarzt lieber das Hauptaugenmerk auf den Menschen im Sprechzimmer richten wĂĽrden, anstatt von einem unmenschlichen System gehetzt, gestresst und ausgenutzt zu werden. Meine Frage weshalb die Ă„rzteschaft mitmacht, ist auch nachdem ich sie bereits vor 17 Jahren stellte, noch immer unbeantwortet! Ich bleib dabei, ja, sie machen mit, passen sich den Systemfehlern an und beobachten wie die Verwaltungspaläste der gesetzlichen Krankenkassen, sowie der Kassenärztlichen Vereinigungen immer größer werden.   

Das System ist 2024 noch immer so, wie Tucholsky (1890-1935) es beschrieben hat: Wenn einer Holz hackt um es zu spalten, stehen fĂĽnf andere herum um es zu verwalten!

Die These vom Solidarsystem habe ich in meinen Büchern zum Thema über hunderte von Seiten entzaubert. Unser Gesundheitssystem steht auf der Kippe. Seit Jahrzehnten wird es Schritt für Schritt demontiert. Und teurer wird es nicht, weil wir älter werden, sondern weil Ökonomen die Medizin bestimmen, Kassen längst Konzerne sind, Machtkartelle um die Milliarden der Kassenbeiträge pokern, Ärztefunktionäre sich diesem Pokerspiel anpassen und der Mensch ob alt oder jung – ob gesund oder krank- als Produkt der finanziellen Wertschöpfungskette im Gesundheitsmarkt gesehen wird.

Als ich es wagte, den Ritt in das Abenteuer zu machen um eine informierte Kassenpatientin zu werden, stellte ich fest: Es geht vor allem ums Geld. Um den Gewinn zu maximieren, mĂĽssen die Kosten minimiert werden. Die Arbeitskraft der in Heilberufen tätigen Menschen wird bis zum Anschlag ausgebeutet und oft darĂĽber hinaus. Ă„rzte, Klinikpersonal und Patienten werden – ob männlich oder weiblich – zu seelenlosen Kostenstellen einer ausschlieĂźlich gewinnorientierten Kalkulation.

Mit verantwortungsvoller Gesundheitspolitik ist kein Blumentopf zu gewinnen, geschweige denn eine Wahl. Karrierebewusste Politiker/Innen meiden daher eine konstruktive Auseinandersetzung mit den Problemen des Gesundheitswesens wie der Teufel das Weihwasser. Viel lieber ergehen sich „Gesundheitspolitiker“ in Phrasen, deren opportunistische Inhaltslosigkeit ins Auge springt.

Eine öffentliche Diskussion zu dieser Problematik findet nicht statt. Der Bürgerschaft wird die fatale Entwicklung der medizinischen Versorgung vorenthalten. „Bitte, ich will davon nichts wissen.“ So reagieren wohl die meisten Kassenversicherten, solange sie gesund sind. Vom Hörensagen wissen sie: Das System ist überaus kompliziert. Deshalb befasst man sich mit ihm nur, wenn es einen betrifft!

Gerade das macht es den großen Interessenten und deren Lobbyisten so leicht, den Kurs des führungslosen Schiffes namens Gesundheitswesen im eigenen Sinne zu beeinflussen. Die Undurchsichtigkeit und die komplizierten Zusammenhänge des Systems laden geradezu dazu ein, im Trüben zu fischen. Zumal die Intransparenz jeden Versuch einer Kontrolle erschwert.

Wie sollen wir, die zur Zahlung verpflichteten gesetzlich Versicherten erkennen, was mit unseren Beiträgen wirklich geschieht, wenn die Krankenkassen nicht einmal dem Bundesrechnungshof einen Einblick gestatten, wie sie mit den etwa 280 Milliarden Euro jährlich umgehen?  

Jeder wird für sich die Folgen der Systemfehler erkennen, wenn er/sie beginnt den eigenen Krankheitsverlauf intensiv zu hinterfragen. In meinem Fall ist es der Verlauf meiner Erkrankung, die chronisch wurde – da ich den Verlauf anhand von schriftlichen und bildgebenden Arztberichten, mit den dazugehörenden Abrechnungsziffern, rückwirkend über zehn Jahre analysierte.

Zugegeben, ich habe einige Wochen gebraucht diesen bitteren Beigeschmack von Enttäuschung und Erkenntnis zu verdauen – dass das Hauptaugenmerk meiner Behandlung die Abrechnungsziffer ist. Doch nur wenn es öffentlich wird, kann es zu der notwendigen Diskussion kommen. Und von diesem Klärungsprozess erhoffe ich mir die Chance den schlafenden Riesen Patienten zu wecken! RH

Fortsetzung folgt

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