Erfahrungen aus einem übervollen Fass!

Ganz bewusst möchte ich, die gemachten Erfahrungen von Carmen Weiland, als Information weiter geben, und danke ihr gleichzeitig für Ihre Beschreibung. Und ich sage Ihnen/Euch auch gleich, weshalb ich es so wichtig finde. Ich kann den ganzen Schmarren von wegen, alles was wir als Patienten erleben sind Einzelfälle, schlicht weg nicht mehr hören! Nein sind sie eben nicht! Bereits 2010 habe ich mit diesen Fällen sowie den Folgen auf den immer größer werdenden Druck auf das Klinikpersonal, ein ganzes Buch gefüllt. (Krank in Deutschland) Alles Einzelfälle, die in der Summe zeigen, wohin dieses völlig fehl geleitete Gesundheitssystem geht. Menschliche Kälte, Egoismus, nehmen zu und beweisen unser aller Resignation. Und bei der Gelegenheit möchte ich in eigener Sache sagen: In diesem Monat werden es 10 Jahre, dass ich in dieses völlig absurde Gesundheitssystem, geradezu gestolpert bin. Und genau deshalb werde ich den Januar nutzen und aus meinem Herzen keine Mördergrube machen, schlicht, weil ich nicht bereit bin, auch noch eine einzige Kröte zu schlucken! Der Sack meiner Erfahrungen ist übervoll und diejenigen, die heute im Jahr 2017 jaulen, vonwegen zu wenig Honorare und Achtung wir haben zu wenig Ärzte, da wird es Zeit dem Personenkreis den Spiegel hinzuhalten, die beteiligt sind an diesem Dillema!  Dazu eignet sich dieses Jahr ganz besonders! Renate Hartwig

Carmen Weiland hat mir ihren Erfahrungsbericht zur Veröffentlichung auf meinem Blog zur Verfügung gestellt:

Der Donnerstag des Entsetzens oder meine Stunden in der Notaufnahme!Ich kann nicht mehr sagen, welches Gefühl bei mir überwogen hat! Es war jedenfalls alles dabei! Wut, Sprachlosigkeit, Unverständnis,eine unendliche Traurigkeit, Enttäuschung und noch so viel mehr.Aber von Anfang an: Meiner Tante ging es am Vormittag plötzlich so schlecht, dass sie immer wieder drohte das Bewusstsein zu verlieren oder es sogar kurzfristig verlor. Eine Ansprechbarkeit war teilweise nicht möglich. Hinzu kam immer stärker werdendes Erbrechen! Mein Onkel war mit der Situation überfordert und rief einen Rettungswagen! Die beiden Rettungsassistenten waren laut Aussage meines Onkels sehr freundlich und reagierten ruhig und besonnen, hatten auch beruhigende Worte für meinen aufgeregten und natürlich sehr besorgten Onkel! Vielen Dank dafür an die beider Damen vom Rettungsdienst!

Soweit so gut! Meine Tante wurde in ein Krankenhaus gebracht. Mein Onkel hat mich informiert! Ich versuchte ihn zu beruhigen, packte eine Tasche für meine Tante und fuhr mit ihm ins Krankenhaus, wo wir in die Notaufnahme geschickt wurden.Es war sehr voll dort! Verständlich! Notfälle werden vorrangig behandelt! Ist völlig klar! Wie die Notfälle deklariert wurden? Völlig unklar! Aber,die werden das schon wissen!

Wie schroff man dort mit besorgten und verängstigten Angehörigen umgegangen ist? Ich konnte es nicht fassen!!Wie man dort mit einem alkoholisierten Mann umging, der wohl öfter mal dort war und auch lauter wurde! Es hätte nur noch ein “Bei Fuß” gefehlt!

Ist es wirklich notwendig, ihn durch das Wartezimmer, vorbei an den ängstlichen und besorgten Patienten und wartenden Angehörigen, hinaus zu komplementieren, im Befehlston?Vertrauen und Sicherheit hat das nicht vermittelt. Ruft man einer älteren Frau durch das Wartezimmer die Frage zu:

Auf eine Skala von 1-10, wie stark sind ihre Schmerzen? Und lacht man, wenn die Dame sagt 9?????

Mein Blutdruck stieg! Zurück zu uns:

Als unerwünschter, nerviger und störender Angehöriger erlaubte ich mir dennoch die Klingel zu drücken und auf eine Schwester zu warten! Weiterhin habe mich erdreistet, mich nach dem Befinden meiner Tante zu erkundigen! Wie geht es ihr? War schon ein Arzt da? Weiß man schon genaueres? Mit einem schroffen Nein und Angehörige haben dort drinnen nichts zu suchen und müssten draußen warten wurde ich abgefertigt.

Dann war ich ganz frech und habe darum gebeten, dass man uns doch bitte informiert, wenn man etwas weiß oder sie auf die Station kommt.

Und “Zack” habe ich mich wohl richtig unbeliebt gemacht! Um das hier jetzt nicht in Roman Länge ausarten zu lassen, fasse ich mich jetzt kurz! Wir saßen dort über Stunden, ohne auch nur eine einzige Information zu bekommen! Und ich habe dreimal nachgefragt!!!!!!!!!!!Mein Onkel, mittlerweile extrem nervös und besorgt, ist dann um kurz nach 20:00 Uhr nochmal dort rein gegangen und hat gefragt, was denn nun mit seiner Frau sei! Ich stand vor der Glastür, konnte aber sehr wohl die Antwort hören!

Ihre Frau liegt schon seit guten zwei Stunden auf der Station, da müssen sie sich schon dort erkundigen!!!!!!!Wir waren fassungslos! Und wäre ich ein Vulkan gewesen, wäre ich spätestens da ausgebrochen!Ich habe innerlich gekocht, versuchte aber ruhig zu bleiben! Wollte auch meinem Onkel nicht noch mehr zumuten.

Auf der Station sagt man uns, dass meine Tante nur weint und denkt, dass wir nicht ins Krankenhaus gekommen wären und sie dort allein gelassen hätten.
Ich habe echt alle Kraft aufbringen müssen, um die Ruhe zu bewahren. Wer mich kennt, weiß wie schwer mir das gefallen ist.Durch eine einfache Kommunikation bzw. Information, hätte man Angehörigen als auch den Patienten einige Sorgen nehmen können!Wieso war/ist das nicht möglich?????Ich bin zutiefst entsetzt und unendlich traurig über diesen unwürdigen Umgang! Ich fand das erschreckend!

Zum Hygienebericht in der WZ möchte ich sagen, dass ich drei Halterungen für Desinfektionslösungen entdeckt habe, die komplett leer waren! Soviel dazu!

Ich weiß nicht, ob es mir jetzt besser geht, wo ich es losgeworden bin! Aber es musste sein.Und nein, ich weiß definitiv, dass wir kein EINZELFALL sind!

Wenn ich mit meinen Patienten so umgegangen wäre, wäre ich hochkantig raus geflogen! Und eine Information durch einen Arzt habe wir bis heute nicht!

Carmen Weiland