Renate Hartwig

Mama geht zu den Engeln

Abgestimmt haben sie heute, unsere Volksvertreter/Innen und zwar frei nach ihrem Gewissen. Dies zu betonen zeigt schon, wie sehr in anderen Entscheidungen und Abstimmungen das Gewissen weniger zählt, als der Fraktionszwang. Nur heute möchte ich jetzt mal gar nicht ein Haar in der Suppe benennen. Gut so, wie sie abgestimmt haben. Bei der Freigabe geschäftsmäßiger Sterbehilfe hätte ich massive Probleme gehabt. Bitte blicken wir einmal genau hin, was dieses Wort “Selbstbestimmung”, generell im Gesundheitssystem – für Arzt und Patient – bedeutet. Hier wäre der Ansatz zu einer breiten Diskussion um das bestehende System und die damit verbundenen Probleme. Wir dürfen die nicht vergessen, die aufgrund der Systemfehler den Weg Sterbehilfe als einzigen Ausweg und als Option sehen! Hier dazu ein Kapitel aus meinem Buch “Krank in Deutschland” Seite 152!

12 Mama geht zu den Engeln….
Zwei Frauen kommen aus einem alten Patrizierhaus und gehen langsam die Straße entlang. Der Himmel ist von der untergehenden Sonne rot gefärbt. Die jüngere der beiden hakt sich unter und zeigt zum Himmel: „Schau mal, oben backen die Engel bereits Kuchen für meinen Empfang.“ Die beiden Frauen kommen von einem der seit drei Monaten laufenden Gespräche bei einer Schweizer Sterbehilfefirma.
Wer die beiden Frauen des Weges gehen sieht, denkt, sie unterhalten sich über etwas Alltägliches, Banales. Doch es geht um den Tod. Genau gesagt um das Sterben der 39-jährigen Sandra. Fast elf Monate lang lag sie im Krankenhaus, vierzigmal auf dem Operiationstisch. Die Ärzte entfernten ihr immer mehrere Abszesse auf einmal. Inzwischen schlagen Antibiotika und Schmerzmittel bei ihr nicht mehr an. Es fehlen ihr auf Grund der ständigen Eingriffe regelrecht ganze Körperstücke. Aus purer Verzweiflung besucht sie ihre Tante in der Schweiz, die ihr nach längeren Gesprächen den Kontakt zu einer von zwei Sterbehilfefirmen vermittelt. So eine Entscheidung trifft man ja nicht aus heiterem Himmel. Zumal in Deutschland ein Ehemann mit zwei Kindern auf ihre Rückkehr wartet. Bis zu diesem Abend mit dem rot gefärbten Himmel wusste niemand, welchen Hintergrund die Besuche bei der Tante in der Schweiz hatten. Es geht bei diesem Spaziergang um die Frage, wo der tödliche Medikamentenmix, den die Firma besorgt, eingenommen werden soll. Weihnachten will sie noch bei der Familie verbringen. Das macht die Erklärung gegenüber den Kindern „Mama geht zu den Engeln und passt von dort oben auf euch auf“ glaubhafter.
Die Kliniken und die Ärzte, die sie bisher behandelt haben, zeigen sich ratlos. Alles hat sie erlebt, Ernährungsumstellung, extremes Fasten bis zu der Mutmaßung, sie bilde sich diese Krankheit nur ein. Sie begann im Internet zu recherchieren und stieß auf Krankheitsbilder, die ihren Zuständen ähnlich waren. Sandra arbeitete im medizinischen Bereich und hatte keine Mühe, sich zu informieren. So stößt sie bei den Recherchen auf eine Behandlungsmethode, von der ihr mehrere Ärzte bestätigen, dass bei 75 Prozent aller Patienten eine wesentliche Besserung und sogar Heilung eingetreten sei. Nur die Krankenkasse sagt, die Voruntersuchungen für die Behandlungsmethode und die Medikamente seien zu teuer. Sie würden zwar die Therapie bezahlen, bei der man sich sicher sein kann, dass sie eine Besserung bringt und eine Heilung in vielen Fällen möglich ist – aber sie zahlt nicht die Untersuchungen, die dafür nötig sind, um die Therapie zu beginnen. Sie zahlen auch nicht die Verlegung in eine Klinik, die auf dieses Krankheitsbild spezialisiert ist. Ihr Hausarzt steht ihr bei und greift nach jedem Strohhalm, den es in dieser Situation noch gibt. Ein teuflisches Karussell beginnt sich zu drehen.
Eines Morgens stellt sich heraus, dass sie auf das verabreichte Medikament und dessen Wirkstoff reagiert und sie erleidet einen anaphylaktischen Schock, eine extrem starke allergische Reaktion, die zum kompletten Versagen des Herz-Kreislauf-Systems führen kann.
Zu diesem Zeitpunkt reicht bei einer Operation die normale Dosis Narkosemittel nicht mehr aus. Das führt dazu, dass sie nach jeder OP auf die Intensivstation kommt, weil ihre Lunge versagt. Die ganze Situation steigert sich, weil sie teilweise jeden dritten Tag operiert wird und dadurch körperlich massiv abbaut. In dieser ausweglos erscheinenden Situation entscheidet sie sich für die Sterbeklinik in der Schweiz, da ihr keiner sagen kann, ob und wie ihr noch zu helfen ist.
Ihr größtes Problem mit ihrer Erkrankung aber war, dass sie viele Kliniken abwiesen. In den mir vorliegenden Unterlagen liest sich das alles wie ein Horrortrip, wie eine Geschichte aus einer anderen Welt.
Bei den ersten Erzählungen aus Sandras Umfeld halte ich das alles für ausgeschlossen. Der Arzt fragt nach dem 35. chirurgischen Eingriff, ob ihr die Operationen Spaß bereiten. Die ganzen Umstände lassen sie spüren: „Schon wieder die. Geh wo anders hin, du bist hier nicht erwünscht!“
Die Verzweiflung wird bei jedem Eingriff größer und größer. Sie fühlt sich nur noch als Belastung für ihr komplettes Umfeld. Sie sinkt in eine tiefe Depression. Antidepressiva werden verabreicht. Das Karussell dreht sich weiter. So glaubt sie, allen einen großen Gefallen zu tun, wenn sie sich von dieser Welt verabschiedet. Sie klammert sich an den Gedanken, wenn sie mich beerdigen, freuen sich alle und genau das wünscht sie sich – mit dem endgültigen Abgang ihrem Umfeld einen Gefallen tun. Der Gedanke nimmt sie gefangen und gibt ihr neue Kraft. So entsteht der Kontakt zum Schweizer Sterbeunternehmen.
Die ganze Aktion scheitert (Gott sei Dank) jedoch, weil das Sterbeunternehmen die Abtretung ihrer Lebensversicherung verlangt. Denn das geforderte Bargeld für diese „Dienstleistung“ kann sie nicht aufbringen. So fürchtet sie, dass sich ihr Wunsch nicht erfüllt und sich die Familie eben nicht freut, endlich ohne diese kranke Mutter weiterleben zu können. Die Angehörigen, so vermutet sie, denken vielmehr, sie erfülle sich ihre Wünsche auf Kosten der Hinterbliebenen.
Zeichnet man Sandras Leidensweg nach, sieht es so aus, als habe sich tatsächlich die komplette Welt gegen sie verschworen. Sie wird auch für die Krankenkasse – im wahrsten Sinne des Wortes – eine Belastung. Die hohen Kosten haben zur Folge, dass die BKK ihr ganz genau die Behandlung vorschreibt. Freie Arztwahl ist für Sandra vorbei. Sogar das Krankenhaus kann sie nicht mehr wechseln.
Ein Gespräch mit ihrem Chef – Sandra arbeitete bis zu ihrer Erkrankung in einer Arztpraxis – verdeutlicht mir den ganzen Wahnsinn dieses Gesundheitssystems. Ihre Odyssee hat einen völlig absurden Hintergrund. Da weltweit bei viel zu wenigen Menschen diese Krankheit ausbricht, werden weder ihre Ursachen erforscht noch wirksame Therapien entwickelt. „Wirtschaftlich uninteressant“ wird mir mehrfach als Argument genannt.
Noch mal zum Mitschreiben: Sandra hat wie Manuela Akne inversa. Für dieses Leiden existiert noch nicht einmal eine eigene Codenummer des internationalen Verzeichnisses aller Krankheiten, kurz ICD-10 genannt. Und weil nur wenige Patienten erkranken, stellt auch die Pharmaindustrie kein möglicherweise hilfreiches Medikament her. Es wirft keinen ausreichenden Gewinn ab, um die Kosten der Innovation zu decken. Kann das sein? So wie sich die Ist-Situation im Mai 2010 darstellt, muss es wohl so sein.
Vier Jahre sind seit dem Ausbruch der Krankheit vergangen. Seit nunmehr sieben Wochen liegt Sandra in einer Klinik in Nordrhein-Westfalen. Ihr Mann hat niemand gefunden, der sich um die Kinder kümmert. Das Jugendamt hat sie inzwischen in einem Heim untergebracht. Die Tochter, kurz vor der Pubertät, besucht die Mutter nicht mehr. Der Sohn (12) kommt mit dem Fahrrad und gibt ihr wenigstens zu verstehen, dass er will, dass sie gesund wird. Sie fehlt ihm, er braucht sie.
Völlig absurde Entscheidungen der Krankenkassen führen zu diesen immer wiederkehrenden Krankenhausaufenthalten. Der medizinische Dienst der Kasse akzeptiert nicht, dass ein häuslicher Pflegedienst eingeschaltet wird, um der Mutter zu helfen. Die notwendige, teilweise großflächige Versorgung der Abszesse kann Sandra allein nicht bewältigen. Dadurch verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand, infiziert sie sich von Neuem und schwächt von Mal zu Mal ihr Immunsystem.
In den vielen nächtlichen Telefonaten mit Sandra im Krankenhaus, (sie liegt allein wegen der offenen Abzesse) erfahre ich, welch tiefer Graben zwischen Theorie und Praxis liegt. Wut über diese Zustände überkommt mich. Wir sind längst eine eiskalte, egoistische Gesellschaft, in der jegliche Schwäche mit sozialer Ausgrenzung bestraft wird. An Manuela und Sandra wird eindeutig ersichtlich, wohin sich unser Gesundheitssystem entwickelt. Beide leiden am gleichen Krankheitsbild, das übrigens bereits seit 1836 bekannt ist, wie Recherchen zeigen. Die Betroffenen werden doppelt bestraft. Einmal durch die Krankheit und ein zweites Mal durch den Umgang des Gesundheitssystems mit ihr. Auf Grund der Budgetüberschreitungen von Manuelas Hausärztin droht dieser ein Regress – die Krankenkasse fordert gegenüber der Ärztin Geld zurück, weil sie zu viele Hilfsmittel, sprich Verbandsmaterial, für die Behandlung von Manuelas Krankheit aufschreiben muss.
Die Vorstellung, dass Kassenversicherte jährlich Milliarden Euro in dieses System pumpen und wir generell als sehr reiches Land Kranken Verbandsmaterial verweigern, sollte jeden in dieser Republik zum Nachdenken bringen!
In diesem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, wartet Sandra auf ihre nächste Operation. Mein Päckchen, mit der ich versuche ihr zu zeigen, wir denken an dich, erreicht sie nicht mehr vor der OP. Ihr Immunsystem ist völlig zusammengebrochen, die Lungen versagen. Noch vor ein paar Tagen haben die Ärzte einen Eingriff abgebrochen. Herzrhythmusstörungen und Fieberschübe bis 41 Grad stoppen die Chirurgen. Sandra hat die Hälfte ihres Gewichts verloren und bekommt gegen die Schmerzen bereits Morphium. Die Lymphknoten sind alle entfernt worden. Dabei werden die Lymphbahnen durchtrennt. Für die notwendige Lymphdrainage müsste sie außerhalb des Krankenhauses um Geld betteln. Erst heute, 23. Mai 2010, sagt sie mir am Telefon: „Die Option in der Schweiz ist ja noch offen!“
Manuela, die tapfer und kraftvoll diese Krankheit meistert, versucht ebenfalls in vielen Telefonaten Sandra in irgendeiner Form ein Stück Hoffnung und Lebensmut zu geben. Ausgang ungewiss – Sandra redet viel zu viel und zu oft von den Kuchen backenden Engeln, die auf sie warten. (..)
Stand heute 6.November 2015 – Sandra lebt noch und ist nicht bei den Engeln…….und ich denke heute sehr intensiv an sie. Denn der Punkt weshalb viel zu viele Menschen sich für einen Freitod entscheiden, oder ihn als Option sehen, liegt auch an den Systemfehlern, über die im Bundestag weder diskutiert noch an eine Aufarbeitung gedacht wird! Jetzt wäre die Zeit dies auch gesellschaftlich anzugehen.

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Da sind sie aber an den Falschen geraten

Herr W. holte wie jeden Tag gegen Mittag die Post in die Wohnung. Da der Briefkasten nicht vor lauter Werbesendungen überquellen sollte, hatte er einen entsprechenden Aufkleber am Postkasten angebracht. Außer einem Brief seiner Krankenkasse war heute keine Post eingetroffen. „Vielleicht erhalte ich heute Antwort auf meine Frage nach den dubiosen Zuzahlungen“, sprach er vor sich hin, als er zurück ins Haus ging. Seine Frau musste aufgrund einer Vorsorgeuntersuchung zur Abklärung geröntgt werden. Mit einem entsprechenden Überweisungsschein bekam sie nach mehreren Wochen Wartezeit einen Termin beim Radiologen. Dort verlangt man nach erfolgter Untersuchung 38 Euro Zuzahlung, da die Krankenkasse das so vorgesehen habe. Die Patientin war seinerzeit von ihrem Ehemann begleitet worden, der sich gegen die Zahlung dieses Betrages wehrte – vor allem, weil sie vor der Röntgenuntersuchung nicht über die Verpflichtung einer Zuzahlung, geschweige denn über die Höhe informiert worden waren. Was ist denn das für ein Gebaren, hatte er sich in der Praxis empört und nur ein Schulterzucken der Arzthelferin dafür geerntet.
Nun ist Herr W. einer der informierten Bürger – Patienten, denen es ums Prinzipielle geht. „Ich habe es satt, dieses ständige Abkassiertwerden ohne ausreichende Begründung!“ Er rief bei der Ärztekammer an. Dort erfuhr er, dass er sich doch mit der Krankenkasse ins Benehmen setzen sollte. Bei der Krankenkasse wiederum wurde ihm lapidar mitgeteilt, es würden Behandlungen mit einer notwendigen medizinischen Begründung immer bezahlt. „Und diese Röntgenuntersuchung war also nicht notwendig?“ Hörbares Schulterzucken. Die Telefonate zwischen Arzt, Krankenkasse und Ärztekammer häuften sich. Zur Klärung kam es nicht. Herr W. ließ sich Gesetzestexte, Vereinbarungen und Ausführungsbestimmungen zusenden und vertiefte sich in die komplexe Materie. Er stolperte über Sätze wie „freie Preisgestaltung“, „ausreichende und notwendige medizinische Begründung“. Und er fing an zu überlegen, ob man als Patient vor einem Arztbesuch erst einmal einen Kursus machen soll, wer welche Bestimmungen erlässt, um die Erkrankten vom Arztbesuch abzuhalten.
Es ging Herrn W. überhaupt nicht um die 38 Euro. Es ging ihm um die viel grundsätzlichere Frage, ob wir es als Bürger wirklich hinnehmen dürfen, dass eine Grauzone zwischen öffentlicher Leistung und klammheimlichem Geschäft entsteht, eine Grauzone, in der das Abkassieren immer dreister forciert wird, während die Berechtigung von Forderungen immer geschickter verschleiert wird. Sein Arzt erklärte ihm, dass seine Kasse die Bestimmungen schreibe, nicht er als Arzt. Und nun kam also ein Brief von seiner Kasse. Seine Erwartung, dass nun eine Klärung in Schriftform im Kuvert liege, erfüllte sich nicht. Die Krankenkasse gab sich dafür her, eine Werbung zu versenden, Werbung für eine Zusatzversicherung, genau gesagt für eine Zahnversicherung von der Hanse-Merkur. Herr W. packte die kalte Wut. Er rief bei der Kasse an: „Wenn Sie so weiter machen, schaffen Sie sich Ihre eigenen Patienten! Wegen Ihrem Umgang mit den Mitgliedern Ihrer Kasse bekomme ich bald mal einen Herzinfarkt.“ Er wolle keine Werbung für Zusatzversicherungen. Er wolle ganz einfach eine Klärung über die geforderten 38 Euro. Die Servicedame am Telefon vermittelte ihn weiter. Und nun passierte etwas, das man mit Herrn W. nicht machen sollte. Die Krankenkasse verfiel in plötzliche Freundlichkeit. Selbstverständlich, hieß es plötzlich, werde man die 38 Euro übernehmen und sie über einen „Sonderfonds“ finanzieren. Herr W. möge doch bitte die generöse Vorgehensweise als Zeichen einer langjährigen guten Geschäftsbeziehung betrachten und darüber Stillschweigen bewahren.

Der Mann legte grußlos auf und wählte meine Nummer: „Hallo, Frau Hartwig, soll ich Ihnen einmal ein Gaunerstück erzählen?“ Ob es nun ein gleich ein „Gaunerstück“ war, mag dahingestellt sein. Herr W. lebt offenkundig noch immer in der Vorstellung, eine Krankenkasse sei etwas ähnlich Solides wie die Passbehörde, auf der es nur zwei Alternativen gibt: Entweder Sie haben ein Recht auf etwas, oder Sie haben kein Recht. Dass eine Krankenkasse mittlerweile für jeden Kuhhandel gut ist, daran werden wir uns gewöhnen müssen. Denn es ist politisch so gewollt. Es ist traurig aber wahr: Wer sich wehrt und auf die Hinterfüße stellt, hat gewisse Chancen zu seinem Recht zu kommen oder sogar auch ungerechtfertigte Forderungen durchzusetzen. Die Kassenmitarbeiter sind auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung eingestellt: Zahlen wir? Zahlen wir nicht? Man kommt Patienten – oder soll ich sagen „Kunden“? – entgegen, die etwas bringen, und man zeigt solchen auf schnöde, manchmal sogar schikanöse Weise die Schulter, die nur die Bilanz belasten. Die Dummen dieses Perspektivenwechsels im Gesundheitssystem sind an erster Stelle die Patienten. Sie sind, sofern sie sich nicht als Privatpatienten rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, diesem System auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Wer sind die Gewinner des Systems? Das sind unter anderem die Kassenfürstinnen und Kassenfürsten, die durch gezielte Desinformation ihre wahren Interessen verschleiern und ihre Abzockmethoden als Serviceleistung kaschieren. Das sind auch die Pharmakonzerne, die mehr Marketingmitarbeiter und Lobbyisten als Forscher beschäftigen, die den Politikern Incentives ins Haus und Gesetzesvorlagen in die Feder liefern und die es sich leisten können, Preise nach Gefühl zu bestimmen. Aber nicht nur die Politik wird von Lobbyisten gesteuert. Auch die Medien sind voll im Fokus der interessierten Kreise. Mich empört es immer wieder, dass es die teuer bezahlten Presselobbyisten der Gesundheitsmafia bis in die überregionalen Blätter der Republik schaffen. Ich lese einen Artikel und kann Ihnen auf den Kopf zusagen, wer ihn in Wirklichkeit bezahlt hat. Ich nenne das die stille Korruption in den Medien. Ginge es doch wenigstens in der unabhängigen Presse noch um das Wohl des Patienten! Aber auch dorthin reicht schon der Arm der Macht und des Geldes. Der kapitalorientierte Umbau des Gesundheitswesens kommt als Abzocke beim Einzelnen an. Aber weder die Klage des betrogenen Bürgers, noch die Offensichtlichkeit, mit der die Milliardenbeträge in andere Kanäle umgeleitet werden, spiegeln sich in einer wahrhaft kritischen Presse wider. Transparenz wird abgeblockt. Derjenige, der es versucht, muss mit massiven Angriffen rechnen. Ich weiß, von was ich rede! Ich weiß es von einer Handvoll mutiger, nicht käuflicher Journalisten und ich weiß es aus eigener journalistischer Erfahrung
Es wird Zeit, dass sich jeder einzelne Versicherte klar macht, auf welche Weise er Teil eines hoch prekären Systems ist. Wir sind in der Zange. Da sind eben nicht nur die monatlichen Beiträge zur Krankenversicherung. Daneben baut sich ein kaum mehr überschaubares System auf, dessen erpresserische, strukturelle Gewalt voll in den Blick kommen muss. Es beginnt mit irgendwelchen, mal mehr, mal weniger begründeten Zuzahlungen bei Ärzten und pflegerischen Einrichtungen; es geht weiter über die Praxisgebühr, bis wir bei den 19 % MwSt. sind, die auf jedes Medikament zu entrichten ist – auch auf ein 60.000 Euro teures Krebspräparat, von dem kein Mensch weiß, warum es 60.000 Euro kosten muss, wenn es im Nachbarland für eine weitaus geringere Summe zu haben ist. Die strukturelle Ent“geld“ung unter dem Vorwand „Gesundheit“ ist allseitig. Und das ist der Skandal. Einige sagen, ich würde „die Leute rebellisch machen“. Das mag sein. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, solange Unruhe zu stiften, solange ich erlebe, da lauft gründlich was schief…(..) RH (Auszug aus meinem Buch „Krank in Deutschland“ siehe http://www.direkt-zum-buch.de/shop/sachb%C3%BCcher/ )

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Aus Patientensicht: Klartext nach Berlin!

Sehr geehrter Herr Minister Gröhe,  

von Ihrer Ernennung zum Gesundheitsminister hörte ich nach der Bundestagswahl 2013 aus dem Radio auf der Autobahn. Unvermittelt bremste ich überrascht ab. Sie waren für mich alles andere als ein Favorit auf dieses Amt…

Aus Sicht der informierten Bürgerpatientin, kam mir nach 10 km der Gedanke, gut so, Herr Gröhe ist ja Jurist! Hoffnung keimte auf. Die gefühlte Chance stieg, dass endlich jemand die Auswüchse in den Selbstverwaltungen der GKV (gesetzliche Krankenkassen) und der KV (Kassenärztliche Vereinigung) angeht!  

Um einer genormten Antwort aus Ihrem Haus zuvor zu kommen, natürlich ist mir bekannt: Das Bundesversicherungsamt (BVA) führt die Aufsicht über die bundesunmittelbaren gesetzlichen Krankenkassen. Es ist auch zuständig für die Bearbeitung und Beantwortung von Beschwerden, die diese Krankenkassen betreffen. Mir ist auch bekannt, das BVA ist eine selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)! Nur im Hinblick auf die gesetzliche Kranken- und soziale Pflegeversicherung arbeitet das BVA eng mit Ihrem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zusammen. Und genau hier ist mein Ansatz Sie zu kontaktieren! Denn ich habe die berühmten 100 Tage Ihrer Arbeitseingewöhnung plus fast einem Jahr zugewartet und erlebe nun von Ihnen dieselben Sprechblasen, Ankündigungen und völlig absurden Entscheidungen, die seit Jahren zu gravierenden Systemfehlern führen.

In Ihren politischen Statements bedienen Sie sich der Aussage, es gehe in allen Entscheidungen im Gesundheitswesen vorrangig um den Patienten. Dagegen sprechen die Erfahrungen von betroffenen gesetzlich Versicherten, z. B. wie mit Willkürmaßnahmen, arglistiger Täuschung, bis hin zur Nötigung und dubiosen Beitragsberechnungen, vonseiten der Kassen, agiert wird. Die von Ihnen verteidigte Selbstverwaltung, ist längst aus dem Ruder gelaufen und hat sich verselbständigt in Richtung Staat im Staat. Vom Spitzenverband der Kassen werden Vorgaben an alle Kassen ausgegeben. Diese werden in Schreiben und Gesprächen dem Kassenmitglied als „Gesetz“ präsentiert! So wird dem unvoreingenommenen Leser eine Gesetzgebung suggeriert, die es nicht gibt! So werden z.B. gegenüber freiwillig Versicherten Beiträge an die Kassen veranlasst, die vonseiten des Spitzenverbandes jährlich neu angesetzt und fälschlicherweise als „gesetzlich“ ausgewiesen werden. Oft werden diese Beitrags – Mondberechnungen bis zur Pfändung betrieben.

Dutzende Mittelständler und Freiberufler wurden so im Laufe der Jahre von Kassenseite attackiert und drangsaliert, existenziell bedroht, einige sogar vernichtet. Beispiel gefällig?

Hier ein Auszug aus einer von dutzenden Mails, die mich täglich erreichen. Es handelt sich um einen Unternehmer, der genau in diese Kassenfalle für freiwillig Versicherte gefallen ist:

(..) „Können Sie sich den Widerspruch vorstellen? Auf der einen Seite sitze ich den Einkäufern von großen Unternehmen, einigen Bundestagsabgeordneten, Bürgermeistern, sowie MA des Umwelt-, und Landwirtschaftsministerium gegenüber und plane ein Projekt von großem öffentlichem Interesse und bin, aufgrund von völlig absurden Mechanismen meiner Krankenkasse, nicht einmal krankenversichert? Es ist ein großer Unterschied zwischen dem, was über unser Gesundheitssystem gesagt und wie es abgewickelt wird. Ich kenne sogar Leute, die aufgrund dieser Vorgänge oft an die Baumlösung denken. (..)

Fakten: Nach oben ist die maximale Beitragsbemessungsgrenze im Jahr 2015 auf 4 125.– € festgesetzt. Ab diesem Einkommen kann der angestellte Versicherte sich a) privat versichern b) er zahlt den maximalen monatlichen Beitrag von 15,5% incl. Pflegeversicherung, egal was er über diesen Betrag hinaus verdient. Das gilt auch für den freiwillig Versicherten. Dieser festgesetzte Satz von 15,5 % ändert sich massiv bei freiwillig versicherten Selbstständigen und Freiberuflern, falls diese, aus welchen Gründen auch immer, einkommensmäßig nach unten rutschen. Hat z.B. ein Selbstständiger ein schlechtes Jahr und kommt im Monat nur auf 1.200 € – bezahlt er seinen Krankenkassenbeitrag, im Jahr 2015, trotzdem aus der Summe von 2 835,00 €, auf Antrag aber mindestens 75 % aus diesem vom Spitzenverband der Kassen vorgegebenen willkürlich berechneten Betrag. Das ergibt eine Bemessungsgrundlage in Höhe von 2. 126,25 €! Also weit mehr als das monatliche Einkommen. Der Beitrag beläuft sich damit auf 329,57 €. Herr Minister Gröhe, nach Adam Riese sind das aber mehr als 15,5 % vom (tatsächlichen) Einkommen!

Seit Jahren publiziere ich diese Fälle anhand von mir vorliegenden Fakten. Es vergeht kein Tag, an dem nicht neue Fälle dazu kommen. Teilweise werden von den Kassen bei freiwillig Versicherten Beiträge bis zu 65 % des tatsächlichen Einkommens und mehr, notfalls per Gerichtsvollzieher eingetrieben. Siehe auch

Und dies alles unter dem Deckmantel der Selbstverwaltung, die laufend gegen das BGH-Urteil „Lügen durch Weglassen“ verstößt! In den Schreiben der Kassen an die freiwillig Versicherten werden die Berechnungsgrundlagen als „gesetzlich“ vorgegeben deklariert. Es wird bewusst gelogen und weggelassen, dass diese Beitragsbemessungen von einem Einkommen im Monat unter 4.125 € nicht gesetzlich, sondern vom Spitzenverband der Kassen vorgegeben wird und bindend für alle Kassen ist. Das nennt man in der Wirtschaft eine verbotene Preisabsprache, die zurecht strafrechtlich sanktioniert wird! Dem Adressaten wird suggeriert, es handle sich um einen gesetzlich vorgegebenen Beitrag.

In sehr vielen Fällen wird daher das Widerspruchsrecht nicht wahrgenommen und die Katastrophe nimmt, bis hin zu Pfändungsmaßnahmen, ihren Lauf!

Außerdem wird durch diese Vorgänge, der im Grundgesetz festgelegte Gleichheitsgrundsatz ausgehebelt, ohne dass jemand aus den Aufsichtsbehörden davon Notiz nimmt. Einmal von den grundlegenden systematischen Brüchen der derzeitigen Ausgestaltung der gesetzlichen Krankenversicherung abgesehen.

Sie haben 2014 die Entscheidung, den Kassenbeitrag um 0,9 % zu senken als politisch großzügige Beitragssenkung propagiert. Zeitgleich wurden Zusatzbeiträge, die frei von den Kassen erhoben werden, zur Regel! Das „Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der Gesetzlichen Krankenversicherung“ hat einmal mehr den Kassen Tür und Tor geöffnet Beitragserhöhungen, ohne Nachweis über die Geldflüsse zu verlangen. Sie sagten auch 2014, der dadurch ausgelöste Wettbewerb würde „auch zur Preissenkung für die Versicherten führen“ das ist lachhaft und eine dieser politischen Sprechblasen für das Wahlvolk! Auch die Ankündigung, bei Beitragserhöhungen werde es ein Sonderkündigungsrecht für die Versicherten geben, ist nichts als heiße Luft. Den Pflichtversicherten (immerhin ca. 90% der Bevölkerung) wird der Zusatzbeitrag vom Arbeitsendgeld mit den Sozialabgaben automatisch vom Arbeitgeber abgezogen, ohne dass der Kassenpatient informiert wird. Ich möchte daran erinnern, dass wir Kassenpatienten die Finanziers dieses Gesundheitssystems sind! Wir reden hier von einem Markt, in den wir an Beiträgen und Zuzahlungen jährlich bis zu 300 Milliarden pumpen! Fast soviel wie der gesamte Bundeshaushalt! Wir sind die einzigen Finanziers ohne tatsächliches Mitspracherecht. Nach dem Motto, der Mensch als Ware, verraten und verkauft auf dem Basar des einzig wachsenden Marktes, dem Gesundheitsmarkt.

Selbst der Bundesrechnungshof mahnt seit Jahren die Intransparenz und das nicht Vorhandensein einer ordnungsgemäßen Rechnungslegung der Kassen an. Das Kartellamt wurde beim Versuch die Kassen zu kontrollieren, politisch zurück gepfiffen. Die Frage steht im Raum, ob Ihre Verteidigung der Selbstverwaltungen, nicht Schutzmechanismen sind, um politische Verantwortung abzuschieben? Ich vermisse nach der neuesten Voraussage der Kassen, einer weiteren Zusatzzahlungswelle, die Aufforderung der Politik an die Kassen zur Transparenz und Aufklärung, wo die vor einem Jahr propagierten Milliarden-Überschüsse geblieben sind! Eine klare Positionierung von Ihnen zu den überhöhten Vorstandsgehälter bis 300.000 Euro, den abenteuerlichen Abfindungen, viel zu hohe Verwaltungskosten, teure Beraterverträge. Dazu, wie manche Kassen mit dem Geld der Versicherten umgehen. Vor allem auch zu den Deals, die es bei Fusionen unter den Beteiligten gibt.

Die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen ist zwar von 1147 (1990) auf 124 (2015) geschrumpft, nur der Verwaltungsaufwand ist gleich geblieben. Kein Wunder also, dass die Leistungen der Kassen laufend reduziert werden, die Beiträge dagegen steigen! Auf meinem Blog habe ich die Veränderungen der Kassenleistungen seit 1977 aufgelistet. Obwohl in den achtziger Jahren die Beitragseinnahmen der Kassen ein Bruchteil von heute waren, gab es die dreifache Leistungen. Was das heißt? Ganz einfach, dies ist eine der Folgen der ausufernden, sogenannten Selbstverwaltung, die sich durch politisch angelegte Systemfehler zum Selbstbedienungsladen entwickelten! Meine seit Jahren gestellte und nicht beantwortete Frage, wo bleibt unser Beitragsgeld, ist deshalb mehr als berechtigt! Und falls Sie mich nun auf die Zahlenspiele der Webseite Ihres Ministeriums verweisen, lassen Sie es. Die Zahlen kommen von den Kassen selbst, haben Sie das geprüft, oder prüfen lassen? Die Rechenarten der Kassen, über deren Personal-und Verwaltungskosten, habe ich bereits 2013 in meinem Buch „Geldmaschine Kassenpatient“ thematisiert.  

Laut Bundesrechnungshofunterlagen können die Kassen nicht einmal belegen, welche Kosten ihnen durch die Abbuchungen entstanden sind, für die sie extra Millionen pro Jahr kassieren. Sie führen für den Beitragseinzug überwiegend keine Kosten- und Leistungsrechnung durch. Seit mehreren Jahren fehlt es, ebenfalls laut Bundesrechnungshof, an der Kostentransparenz bei den Kassen!

Die oberste Aufsichtsbehörde der Kassen hat, genau wie das Bundesgesundheitsministerium, mehrfach versagt. Absichtserklärungen der Kassen schaffen noch nicht die erforderliche Transparenz. Hinzu kommt der fehlende Gestaltungswille der Politik, um die bestehenden Missstände zu behe…

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Aus Patientensicht: Klartext nach Berlin

Renate Hartwig – Bundesvorstand Bürgerschulterschluss e.V.

Offener Brief
Herrn Gesundheitsminister Gröhe
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108
10117 Berlin 28.08.2015

Offener Brief Klartext an MinisterGröhe

Sehr geehrter Herr Minister Gröhe,

von Ihrer Ernennung zum Gesundheitsminister hörte ich nach der Bundestagswahl 2013 aus dem Radio auf der Autobahn. Unvermittelt bremste ich überrascht ab. Sie waren für mich alles andere als ein Favorit auf dieses Amt. Aus Sicht der informierten Bürgerpatientin, kam mir nach 10 km der Gedanke, gut so, Herr Gröhe ist ja Jurist! Hoffnung keimte auf. Die gefühlte Chance stieg, dass endlich jemand die Auswüchse in den Selbstverwaltungen der GKV (gesetzliche Krankenkassen) und der KV (Kassenärztliche Vereinigung) angeht!
Um einer genormten Antwort aus Ihrem Haus zuvor zu kommen, natürlich ist mir bekannt: Das Bundesversicherungsamt (BVA) führt die Aufsicht über die bundesunmittelbaren gesetzlichen Krankenkassen. Es ist auch zuständig für die Bearbeitung und Beantwortung von Beschwerden, die diese Krankenkassen betreffen. Mir ist auch bekannt, das BVA ist eine selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)! Nur im Hinblick auf die gesetzliche Kranken- und soziale Pflegeversicherung arbeitet das BVA eng mit Ihrem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zusammen. Und genau hier ist mein Ansatz Sie zu kontaktieren! Denn ich habe die berühmten 100 Tage Ihrer Arbeitseingewöhnung plus fast einem Jahr zugewartet und erlebe nun von Ihnen dieselben Sprechblasen, Ankündigungen und völlig absurden Entscheidungen, die seit Jahren zu gravierenden Systemfehlern führen.
In Ihren politischen Statements bedienen Sie sich der Aussage, es gehe in allen Entscheidungen im Gesundheitswesen vorrangig um den Patienten. Dagegen sprechen die Erfahrungen von betroffenen gesetzlich Versicherten, z. B. wie mit Willkürmaßnahmen, arglistiger Täuschung, bis hin zur Nötigung und dubiosen Beitragsberechnungen, vonseiten der Kassen, agiert wird. Die von Ihnen verteidigte Selbstverwaltung, ist längst aus dem Ruder gelaufen und hat sich verselbständigt in Richtung Staat im Staat. Vom Spitzenverband der Kassen werden Vorgaben an alle Kassen ausgegeben. Diese werden in Schreiben und Gesprächen dem Kassenmitglied als „Gesetz“ präsentiert! So wird dem unvoreingenommenen Leser eine Gesetzgebung suggeriert, die es nicht gibt! So werden z.B. gegenüber freiwillig Versicherten Beiträge an die Kassen veranlasst, die vonseiten des Spitzenverbandes jährlich neu angesetzt und fälschlicherweise als „gesetzlich“ ausgewiesen werden. Oft werden diese Beitrags – Mondberechnungen bis zur Pfändung betrieben.
Dutzende Mittelständler und Freiberufler wurden so im Laufe der Jahre von Kassenseite attackiert und drangsaliert, existenziell bedroht, einige sogar vernichtet. Beispiel gefällig?
Hier ein Auszug aus einer von dutzenden Mails, die mich täglich erreichen. Es handelt sich um einen Unternehmer, der genau in diese Kassenfalle für freiwillig Versicherte gefallen ist:
(..) „Können Sie sich den Widerspruch vorstellen? Auf der einen Seite sitze ich den Einkäufern von großen Unternehmen, einigen Bundestagsabgeordneten, Bürgermeistern, sowie MA des Umwelt-, und Landwirtschaftsministerium gegenüber und plane ein Projekt von großem öffentlichem Interesse und bin, aufgrund von völlig absurden Mechanismen meiner Krankenkasse, nicht einmal krankenversichert? Es ist ein großer Unterschied zwischen dem, was über unser Gesundheitssystem gesagt und wie es abgewickelt wird. Ich kenne sogar Leute, die aufgrund dieser Vorgänge oft an die Baumlösung denken. (..)
Fakten: Nach oben ist die maximale Beitragsbemessungsgrenze im Jahr 2015 auf 4 125.– € festgesetzt. Ab diesem Einkommen kann der angestellte Versicherte sich a) privat versichern b) er zahlt den maximalen monatlichen Beitrag von 15,5% incl. Pflegeversicherung, egal was er über diesen Betrag hinaus verdient. Das gilt auch für den freiwillig Versicherten. Dieser festgesetzte Satz von 15,5 % ändert sich massiv bei freiwillig versicherten Selbstständigen und Freiberuflern, falls diese, aus welchen Gründen auch immer, einkommensmäßig nach unten rutschen. Hat z.B. ein Selbstständiger ein schlechtes Jahr und kommt im Monat nur auf 1.200 € – bezahlt er seinen Krankenkassenbeitrag, im Jahr 2015, trotzdem aus der Summe von 2 835,00 €, auf Antrag aber mindestens 75 % aus diesem vom Spitzenverband der Kassen vorgegebenen willkürlich berechneten Betrag. Das ergibt eine Bemessungsgrundlage in Höhe von 2. 126,25 €! Also weit mehr als das monatliche Einkommen. Der Beitrag beläuft sich damit auf 329,57 €. Herr Minister Gröhe, nach Adam Riese sind das aber mehr als 15,5 % vom (tatsächlichen) Einkommen!
Seit Jahren publiziere ich diese Fälle anhand von mir vorliegenden Fakten. Es vergeht kein Tag, an dem nicht neue Fälle dazu kommen. Teilweise werden von den Kassen bei freiwillig Versicherten Beiträge bis zu 65 % des tatsächlichen Einkommens und mehr, notfalls per Gerichtsvollzieher eingetrieben. Siehe auch http://blog.renate-hartwig.de/?p=375!
Und dies alles unter dem Deckmantel der Selbstverwaltung, die laufend gegen das BGH-Urteil „Lügen durch Weglassen“ verstößt! In den Schreiben der Kassen an die freiwillig Versicherten werden die Berechnungsgrundlagen als „gesetzlich“ vorgegeben deklariert. Es wird bewusst gelogen und weggelassen, dass diese Beitragsbemessungen von einem Einkommen im Monat unter 4.125 € nicht gesetzlich, sondern vom Spitzenverband der Kassen vorgegeben wird und bindend für alle Kassen ist. Das nennt man in der Wirtschaft eine verbotene Preisabsprache, die zurecht strafrechtlich sanktioniert wird! Dem Adressaten wird suggeriert, es handle sich um einen gesetzlich vorgegebenen Beitrag.
In sehr vielen Fällen wird daher das Widerspruchsrecht nicht wahrgenommen und die Katastrophe nimmt, bis hin zu Pfändungsmaßnahmen, ihren Lauf!
Außerdem wird durch diese Vorgänge, der im Grundgesetz festgelegte Gleichheitsgrundsatz ausgehebelt, ohne dass jemand aus den Aufsichtsbehörden davon Notiz nimmt. Einmal von den grundlegenden systematischen Brüchen der derzeitigen Ausgestaltung der gesetzlichen Krankenversicherung abgesehen.
Sie haben 2014 die Entscheidung, den Kassenbeitrag um 0,9 % zu senken als politisch großzügige Beitragssenkung propagiert. Zeitgleich wurden Zusatzbeiträge, die frei von den Kassen erhoben werden, zur Regel! Das „Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der Gesetzlichen Krankenversicherung“ hat einmal mehr den Kassen Tür und Tor geöffnet Beitragserhöhungen, ohne Nachweis über die Geldflüsse zu verlangen. Sie sagten auch 2014, der dadurch ausgelöste Wettbewerb würde “auch zur Preissenkung für die Versicherten führen“ das ist lachhaft und eine dieser politischen Sprechblasen für das Wahlvolk! Auch die Ankündigung, bei Beitragserhöhungen werde es ein Sonderkündigungsrecht für die Versicherten geben, ist nichts als heiße Luft. Den Pflichtversicherten (immerhin ca. 90% der Bevölkerung) wird der Zusatzbeitrag vom Arbeitsendgeld mit den Sozialabgaben automatisch vom Arbeitgeber abgezogen, ohne dass der Kassenpatient informiert wird. Ich möchte daran erinnern, dass wir Kassenpatienten die Finanziers dieses Gesundheitssystems sind! Wir reden hier von einem Markt, in den wir an Beiträgen und Zuzahlungen jährlich bis zu 300 Milliarden pumpen! Fast soviel wie der gesamte Bundeshaushalt! Wir sind die einzigen Finanziers ohne tatsächliches Mitspracherecht. Nach dem Motto, der Mensch als Ware, verraten und verkauft auf dem Basar des einzig wachsenden Marktes, dem Gesundheitsmarkt.
Selbst der Bundesrechnungshof mahnt seit Jahren die Intransparenz und das nicht Vorhandensein einer ordnungsgemäßen Rechnungslegung der Kassen an. Das Kartellamt wurde beim Versuch die Kassen zu kontrollieren, politisch zurück gepfiffen. Die Frage steht im Raum, ob Ihre Verteidigung der Selbstverwaltungen, nicht Schutzmechanismen sind, um politische Verantwortung abzuschieben? Ich vermisse nach der neuesten Voraussage der Kassen, einer weiteren Zusatzzahlungswelle, die Aufforderung der Politik an die Kassen zur Transparenz und Aufklärung, wo die vor einem Jahr propagierten Milliarden-Überschüsse geblieben sind! Eine klare Positionierung von Ihnen zu den überhöhten Vorstandsgehälter bis 300.000 Euro, den abenteuerlichen Abfindungen, viel zu hohe Verwaltungskosten, teure Beraterverträge. Dazu, wie manche Kassen mit dem Geld der Versicherten umgehen. Vor allem auch zu den Deals, die es bei Fusionen unter den Beteiligten gibt.
Die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen ist zwar von 1147 (1990) auf 124 (2015) geschrumpft, nur der Verwaltungsaufwand ist gleich geblieben. Kein Wunder also, dass die Leistungen der Kassen laufend reduziert werden, die Beiträge dagegen steigen! Auf meinem Blog habe ich die Veränderungen der Kassenleistungen seit 1977 aufgelistet. Obwohl in den achtziger Jahren die Beitragseinnahmen der Kassen ein Bruchteil von heute waren, gab es die dreifache Leistungen. Was das heißt? Ganz einfach, dies ist eine der Folgen der ausufernden, sogenannten Selbstverwaltung, die sich durch politisch angelegte Systemfehler zum Selbstbedienungsladen entwickelten! Meine seit Jahren gestellte und nicht beantwortete Frage, wo bleibt unser Beitragsgeld, ist deshalb mehr als berechtigt! Und falls Sie mich nun auf die Zahlenspiele der Webseite Ihres Ministeriums verweisen, lassen Sie es. Die Zahlen kommen von den Kassen selbst, haben Sie das geprüft, oder prüfen lassen? Die Rechenarten der Kassen, über deren Personal-und Verwaltungskosten, habe ich bereits 2013 in meinem Buch „Geldmaschine Kassenpatient“ thematisiert.
Laut Bundesrechnungshofunterlagen können die Kassen nicht einmal belegen, welche Kosten ihnen durch die Abbuchungen entstanden sind, für die sie extra Millionen pro Jahr kassieren. Sie führen für den Beitragseinzug überwiegend keine Kosten- und Leistungsrechnung durch. Seit mehreren Jahren fehlt es, ebenfalls laut Bundesrechnungshof, an der Kostentransparenz bei den Kassen!
Die oberste Aufsichtsbehörde der Kassen hat, genau wie das Bundesgesundheitsministerium, mehrfach versagt. Absichtserklärungen der Kassen schaffen noch nicht die erforderliche Transparenz. Hinzu kommt der fehlende Gestaltungswille der Politik, um die bestehenden Missstände zu beheben.
Was die Kassenärztlichen Vereinigungen auf Länderebene betrifft, können Sie sich nicht mit einer nicht vorhandenen Zuständigkeit heraus reden. Deren Dachorganisationen aber unterstehen gemäß §78 Abs. 1 SGB V der Rechtsaufsicht Ihres Bundesgesundheitsministeriums! Mit dieser mehr als lässigen Art der Behörden hinsichtlich ihrer Aufsichtspflicht, sind die KVen – wie die Kassen – längst zum Selbstbedienungsladen auf Funktionärsebene, mit einer Maßlosigkeit sondergleichen und mangelndem Unrechtsbewusstsein, bis hin zur Entwicklung krimineller Energie geworden. Hauptaugenmerk dieser KVen ist wie bei den Kassen, die eigene Macht und die Besitzstandswahrung der Funktionäre.
Da werden von der, unter Ihrer Aufsicht stehenden Bundes KV, mal flugs 15 Millionen Euro für eine völlig sinnlose ärztliche Imagekampagne verpulvert, ohne auch nur die Ursachen des um sich greifenden Ärztemangels zu thematisieren! Dies sind Folgen der Systemfehler, denen nun auch Sie sich nicht stellen. Wie eben auch nicht, alle Ihre Vorgänger und Vorgängerinnen! Unabhängig davon handelt es sich bei den mit Füllhorncharakter verteilten Geldern auf die Funktionärskonten, an Werbeagenturen und seltsame Beraterstrukturen, immer um Beitragsgelder, die von den Kassen an die KVen zur Honorarverteilung an die Ärzte gegeben werden. Die Machtspiele der KV-Fürsten, die damit verbundene Verteilerproblematik und daraus resultierende Frustsituation in der Ärzteschaft, wird natürlich ebenso auf dem Rücken der Kassenpatienten ausgetragen! Zeitgleich sind KVen auch Vollstrecker dubioser politischer Rahmenbedingungen, wie eine völlig absurde Bürokratisierung, Budgetierung, Regresse und in den Krankenhäusern das DRG – die Abrechnung per Fallpauschale! Und wieder trifft es in der Durchführung uns Kassenpatienten.
Mag sein, dass Sie meinen es genügt den Pflichten und Aufgaben Ihrer Funktion, mehrere aufgeblasene, machtbesessene Verwaltungsapparate am Leben zu erhalten. Sich ab und zu zu äußern und durch Ankündigungen, was sein wird, als Beruhigungsmittel für uns Betroffene einzusetzen. Ich aber sage Ihnen, das reicht bei weitem nicht und damit werden Sie Ihrer als Minister übernommenen Verantwortung auch nicht gerecht. Was wir brauchen, sind Politiker, die sich klar positionieren und die auch unangenehme Fragen stellen. Wie zum Beispiel, weshalb benötigen wir überhaupt eine KV, die ganze Welt benötigt keine. Die gibt es nur bei uns! Wie lange lassen wir die Machtspiele, die Absprachen, die Selbstbedienung, die Willkür und deren Folgen der Kassen und KVen noch zu? Die Rechtfertigung für Systemfehler kann auch nicht lauten, wir werden immer älter! Dieses Thema muss immer wieder herhalten, um Unglaublichkeiten im Gesundheitssystem zu rechtfertigen.
Seit meiner Fahrt auf der Autobahn, bei der ich hörte, dass Sie Gesundheitsminister werden, sind nun fast zwei Jahre vergangen… Halbzeit vor der nächsten Bundestagswahl. Ich würde mir wünschen, dass Sie die Zeit nutzen um hinzusehen – was der Riese Patient längst sieht und erlebt im Dschungel des Gesundheitssystems. Denn er ist nicht nur Beitragszahler, sondern auch Wähler!

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System bedingter Kollateralschaden

Und wieder einmal wird in einer Zeitung über einen Fall berichtet, in dem ein Arzt, für seine ärztliche Tätigkeiten, von den K-Kartellen bestraft wird! Jeder der jetzt gerade Luft holen will um Argumente für diesen Wahnsinn Regress zu nennen, erst durchatmen und nachdenken! Die Frage muss heißen, weshalb gibt es immer noch den kriminellen Akt Regress?? Wie vieler solcher Dramas, wie im Artikel beschrieben kennen wir? Übrigens nicht nur die Praxis des Dr. Dudeg gibt es nicht mehr, er selbst ist inzwischen auch tot!!! Wie oft wird die Frage nach dem WARUM gestellt? Wie viel müssen wegen diesem System noch zu Grabe getragen werden? Auf Seiten der Ärzte und der gesetzlich versicherten Beitragszahler, denn die trifft es genauso! Es WÄRE unser aller Bürgerpflicht Widerstand zu leisten gegen dieses Unrecht. Doch was machen WIR? Immerhin schütteln wir den Kopf wenn wir davon hören und lesen. Und dann? Gehen wir weiter unserer Wege, denn nichts ist so alt wie eine Meldung von gestern. Wir sind nichts anderes, als das Spiegelbild dieses Systems. Denn durch uns alle wird es getragen. Und jeder der sich Christenmensch nennt, vielleicht am Sonntag noch zur Kirche geht und denkt, es langt eine Kerze anzuzünden, ich sage, es langt nicht. RH

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.neuweiler-ich-habe-die-quittung-bekommen.a898bac1-2435-49a2-abbe-27f0525a232f.html

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Politische Rahmenbedingungen im Visier Teil 2

Hier der zweite Teil – der Auflistung politischer Entscheidungen in Sachen Änderungen für uns Kassenpatienten! Diese Liste wurde als Diskussionsgrundlage erarbeitet – vor allem um für die laufenden Desinformationen – es ginge ja bei jeder politischen Entscheidung nur um das “Wohl von uns Kassenpatienten” ein paar Argumente zu haben! Gerne mit Quellenangabe verbreiten, denn da reibt sich so mancher über die Fakten, die Augen! 

Änderungen für Kassenpatienten

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Politische Rahmenbedingungen im Visier

Wenn es um das System geht, stehen an erster Stelle immer wieder, die Verteilungsprobleme der ärztlichen Honorare. Heute möchte ich einen Ausflug in die Politik machen. Es heißt ja durchgehend wir sind als Kassenpatienten viel zu teuer. Deshalb schauen wir uns doch einmal an, was da so alles im Laufe der Jahre – für uns Kassenpatienten einerseits – unter welcher Regierung gestrichen wurde. Andrerseits unsere Beitragsgelder sich um ca. 150 Milliarden erhöht haben – ja da fängt sie an, die Diskussion in Richtung Ursachen für Systemfehler! Und bitte, deshalb auch hier meine laufende Frage: Wohin fließt es denn, unser Beitragsgeld? Hier zur Info

Kürzungen der Kassenleistungen

Teil 1 der im Laufe der Jahre gestrichenen Kassenleistungen!

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Das “Hallo hier ist ihre Kasse” kommt vom Call-Center

An alle Kassenpatienten, die Leser meiner Bücher, und Interessierte:
Nach meinem offenen Brief an den beamteten Staatssekretär Laumann, (siehe www.Patient-informiert-sich.de) der direkt von Frau Merkel ins Regierungskabinett als “Patientenbeauftragter“ geholt wurde, habe ich Dutzende Anfragen bekommen, welche Kassen bereits jetzt Verträge mit dem Call-Center Sanvartis GmbH abgeschlossen haben. Grund, viele wollen berechtigt wissen, mit wem sie telefonieren, wenn sie bei ihrer Kasse anrufen. Und hier kritisiere ich auch die politischen “Pseudo-Aufsichtsbehörden” der Kassen, die längst hätten eingreifen müssen. Immerhin melden sich die Call-Center MA mit dem jeweiligen Namen der Kassen und suggerrieren dem Anrufer, er spreche mit Kassen – Mitarbeitern. Niemand erfährt, dass er mit einem extra dafür bezahlten Call-Center Mitarbeiter spricht! Deshalb unten die Namen der Krankenkassen, die von der Fa. Sanvartis als “Auszug Referenzen Krankenkassen” genannt werden. „Auszug“ heißt es gibt noch Weitere. Mein Tipp: Fragen Sie bei Ihrer Kasse nach, ob sie mit Call-Center arbeiten!? Wenn Sie in eigener Angelegenheiten die Kasse anrufen, notieren Sie sich sofort den Namen der Person, die abnimmt. Dann sofort fragen: Wo rufe ich jetzt an? In welchem Ort sind sie? Dann mit Namen ansprechen: Herr/Frau XXXX sind sie MA von einem Call—Center Unternehmen oder der Kasse? (Denn es gibt ja noch andere wie Sanvartis) Ich nehme an, die Schulungen gehen soweit, dass sie eine ausweichende, wenn überhaupt, eine Antwort bekommen. Es kann eher sein, dass abgestritten wird, es handle sich um ein Call – Center! Nur, wenn Sie sicher am Telefon auftreten, weiß die Person an der anderen Seite der Leitung, sie spricht mit jemand, der informiert ist! Allein an dem Punkt könnten wir Kassenpatienten längst weiter sein, wenn wir als das auftreten, was wir sind: Die Finanziers des Gesundheitssystems und aller Personen und Institutionen, die sich in, neben und um die Kassen einen Job durch unsere Beitragsgelder gesichert haben!
Darunter gibt es ein ganzes Heer, dass teilweise geschult ist, uns in unserem Selbstbewusstsein klein zu halten, bis hin, uns an der Nase herumzuführen!
Wer mich kennt, weiß, ich gebe keinen Tipp, den ich nicht vorher selbst ausprobiert habe. Und ich gebe keine Infos weiter, die ich nicht selbst recherchierte, oder die ich nach Erhalt, nachprüfte. Die vergangene Woche habe ich z. B. in einigen Kassen die auf der Referenzliste stehen angerufen und Fragen gestellt. Hier einer der Dialoge, die ich aus dem Gedächtnis aufgezeichnet habe:
RH: „Spreche ich mit einem MA der Kasse oder einem Call-Center Unternehmen?“
Frau S: Ich arbeite für die Kasse.
RH: Aha, nur das ist keine Antwort auf meine Fragen! Sind sie angestellt bei der Kasse oder bei einem Call-Center?
Frau S.: Das muss ich ihnen nicht sagen.
RH: Nein, müssen sie nicht, aber wenn sie MA vom Call-Center sind, dann müssen sie sich korrekt melden und zwar etwa so:
Guten Tag sie rufen im Call-Center der Fa. XY oder eben der Fa. Sanvartis an. Wir nehmen die Anrufe im Auftrag der Kasse XXXXX entgegen. Was kann ich für sie tun? Und wenn sie das nicht machen, dann begehen sie bei jedem Anruf eine arglistige Täuschung dem Anrufer gegenüber! Da kommt im Laufe des Tages eine Menge zusammen. Ich rate ihnen dringend, lassen sie sich juristisch beraten und von ihrem Arbeitgeber schriftlich geben, dass dieses sich als Kasse melden am Telefon, auf Anweisung geschieht. Falls ihr Arbeitgeber ihnen das nicht bestätigen will, bestehen sie darauf, dass er bei Klagen ihren RA zahlt! Denn sie bekommen oft sehr persönliche Daten von den Anrufern, die bei ihnen auflaufen und niemand weiß es. Können sie sicher stellen,was mit den Daten passiert und wo die Daten gespeichert sind? ich denke eher nein oder?“
Diese Telefonate endeten freundlich und haben mit Sicherheit einige nachdenkliche Personen hinterlassen!
Da ich bereits ahne, welche Diskussion dieser Beitrag nach sich ziehen kann. Etwa, dass diese Person am Telefon doch nichts dafür kann, hier gleich im Vorfeld meine Antwort: Irrtum, wenn sie weiß, dass ihre Aussagen nicht stimmen, dann ist sie mit verantwortlich. Denn sie weiß, dass sie arglistig täuscht und immerhin gibt es ein BGH Urteil zum Thema „Lügen durch Weglassen“! Und genau das passiert bei all den Telefonaten mit den Kassen, bei denen am anderen Ende ein Call-Center Mitarbeiter sitzt und der Anrufer nicht davon in Kenntnis gesetzt wird! Bei der Gelegenheit stellt sich auch die Frage, was bitte machen denn unsere Datenschützer!? Bereits bei den Recherchen zu meinem ersten Buch „Der verkaufte Patient“ gab es die Problematik Kassen und eingekaufte Call – Center Dienste. Natürlich wurde der oberste Datenschützer damals informiert, so wie es aussieht, war das eben auch alles. Denn dieser Punkt ist, wie nun wieder hoch kocht, weder thematisiert, geschweige denn geklärt! Und wenn ich mich wiederhole, es liegt an uns selbst, dieses Zulassen von Entmündigung, arglistigem Täuschen, für dumm verkaufen. Da wir es zulassen und uns nicht wehren! Mit einem selbstsicheren Anruf, als informierter Kassenpatient bei der Kasse, wäre schon einmal ein Anfang gesetzt um flächendeckend bei den Kassen klar zu machen, wir lassen uns nicht für dumm verkaufen!
Hier nun der Auszug der Firma Sanvartis aus deren eigenen Referenzliste Krankenkassen, genau so wie das Unternehmen die Kassen auflistet, natürlich ohne Gewähr auf Vollständigkeit.
BARMER die gesund Experten – AOK Baden Württemberg – AOK Sachsen-Anhalt – AOK Brandenburg – AOK PLUS – hkk Gesundheit –
TK-Techniker Krankenkasse „Gesund in die Zukunft“ – MOBIL BKK – Taununs BKK – Knappschaft Bahn Sce – IKK Baden Württemberg und Hessen – BKK Dr. Oetker – BKK B-Braun – BKK-Diakonie – BKK – Fahr „Das beste für Sie“ – Hamburg Münchener – num IKK – securvita – BKK Hoesch – BKK Scheufelen – Signal Iduna IKK Innungskrankenkasse – BKK Ernst&Yang –

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Auf Gedeih und Verderb!

Es gibt Tage da würde ich am liebsten mit einem Megafon den Wahnsinn in diesem Gesundheitssystem auf den Marktplätzen bekannt machen. Nur, dann frage ich mich, wollen sie es wissen, die Menschen, die es betrifft? Jeder schaut, wie er seinen Schnitt machen kann. Gibt es keinen Vorteil, dann ist es uninteressant! Bis, ja bis auch derjenige selbst erlebt, die Quadrate im Netz, von dem wir ausgehen das es uns hält, werden immer größer! Immer mehr rutschen durch! Und wenn ich mich wiederhole, alles bereits mehrfach publizierte, ich sage es immer und immer wieder: Es geht uns alle an, dass die K-Kartelle (Kassen und KV en) agieren wie ein Staat im Staat, ohne bei ihrem Treiben behindert zu werden! Es trifft uns so oder so, den Einen früher den Anderen später! Zum Beispiel als Beitragszahler, inzwischen Kunde, genannt, passiert es, dass er Willkürmaßnahmen, arglistiger Täuschung, oft auch der Nötigung ausgeliefert wird. Mit Blick auf die Ärzte, auch nicht anders. Die sind als Zwangsmitglieder an eine Kassenärztlichen Vereinigung, und deren aufgeblähten Machtapparat gekettet. Und wer als Kassenpatient denkt, geht mich nichts an, der weiß oft nicht weshalb die Damen und Herren Doktoren in der Behandlung immer zögerlicher werden, sich mehr dem Bildschirm zuwenden, anstatt dem Patienten! Im folgenden Schreiben vom 18. Juni 2015, wird ohne viel Erklärungen sichtbar, welche Fallen in jedem Sprechzimmer aufgebaut sind. Als Patient sollten wir uns fragen, wie würden wir reagieren? Hand aufs Herz, behandeln ohne Blick auf das Budget? Das Risiko des Regresses verdrängen? Inzwischen hatte ich zu den Betroffenen persönlichen Kontakt, kenne die Fakten und stelle fest, nein auch dies ist kein Einzelfall! Er zeigt die Systemfehler, die niemand wissen will, die verdrängt und verschwiegen werden, als lege darauf eine Schweigepflicht! Fangen wir an sie zu brechen! RH

Sehr geehrte Frau Hartwig,
durch Zufall kam ich an Ihr Buch der goldene Skalp und wir sehen einen Hoffnungsschimmer, da Sie außerhalb des Systems erkannt haben, dass etwas nicht stimmen kann. In Ihr Buch hätte sehr gut auch unsere Geschichte mit der KV und den Arztkollegen meines Mannes gepasst. Unsere Geschichte in Kurzform: Mein Mann und ich haben nach vielen Jahren in einer Klinik in NRW eine Praxis übernommen. Von 1990 bis 2011 waren wir glücklich und zufrieden. Doch dann kamen nicht mehr nachvollziehbare Vorschriften auf uns Ärzte zu. Und ein Regress jagte den anderen mit insgesamt ca. €130 000.00.
Laut KV Hochrechnung ergab sich diese Summe, aufgrund von einem Vergleich mit Fachgruppen, genau gesagt mit den Kollegen in der Region. Wir gingen in Widerspruch. Wir sind beinahe dumm/ehrliche Menschen. Wir glaubten der KV, dass alles nachberechnet wird und wir das gekürzte Geld nachgezahlt bekommen. Wir wurden nicht müde, der KV – Beweise für eine korrekte Abrechnung anzukarren — doch sie schlossen uns die Tür vor der Nase zu und ließen uns mit dem Vergleich der Kollegen auflaufen. Wie Sie an den Unterlagen sehen können, wurde uns über einen langen Zeitraum soviel abgezogen, dass eine monatliche Abschlagzahlung von € 12, 67 bis maximal 24,00 pro Monat blieb. Das hält finanziell niemand lange aus. Die Praxis – und Personalkosten sind weiter aufgelaufen. Genau wie der 14 Stunden Tag. In den Nächten und am Wochenende haben wir Unterlagen heraus gesucht um damit den Gegenbeweis, den KV Denk –und Rechenfehler nachweisen zu können! Der von uns damals zugezogene Anwalt war auch keine Hilfe. Danach suchten wir Kontakt zu Kollegen der Region und ebenso betroffenen Ärzten und bemerkten, dass wir allein auf weiter Flur standen. Es scheiterte ein Miteinander. Solidarität ein Fremdwort. Nachdem sich ein Arzt in ähnlicher Situation umgebracht hatte, war selbst ein Gespräch über ein Vorgehen gegen diese KV Methoden nicht mehr möglich! Inzwischen sind wir darüber krank geworden. Mein Mann ist ein gebrochener Mann, bekam einen Herzinfarkt und ich bekam eine Depression! Die Praxis ist inzwischen geschlossen und Arztlos.
Wir haben alles verloren, der KV haben wir, trotz Gegenbeweisen, alles in Raten zurückgezahlt. Laut RA ziehen sich solche Klagen über Jahre hin. Gesundheitlich hätte das keiner von uns ausgehalten. Nun kam im Mai, völlig ohne Ankündigung, eine Kontopfändung über eine Restsumme von € 776.00. Wir wollten Unterlagen und forderten sie 3 x wöchentlich an und bekamen sie bis heute nicht. Es ist ein schreckliche Geschichte zumal wir nichts dafür konnten Haus und Hof verloren, weil wir mehr für unsere Patienten arbeiteten, auch sehr kranke und teure Patienten angenommen haben, mehr als unsere Kollegen in der Region. Eine Bekannte hat uns Ihr Buch geschenkt. Es sollte uns aufbauen. Ihre Definition von KV bringt es auf den Punkt! Wir haben Ihnen geschrieben, weil man selten auf Menschen mir Rückgrat trifft und leider kann diese Problematik der ärztlichen Abrechnungsmaschinerie, Außenstehenden nicht vermittelt werden. Wir danken Ihnen von ganzem Herzen für den Funken Hoffnung, allein deshalb, weil sich jemand damit auseinandersetzt.

Mit freundlichen Grüßen

Drs. XXXX & XXXXX XXXXXX

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7.Juni ein ganz besonderes Datum!

7.Juni 2015 – ein besonderer Tag! Dazu passt der Satz von Franz von Assisi: „Beginne mit dem Notwendigen, dann tue das Mögliche – und plötzlich wirst du das Unmögliche tun“! Heute vor 7 Jahren – am 7.Juni 2008 hat etwas stattgefunden, was bis dahin als Unmöglich betrachtet wurde! Leider haben damals die medialen Kräfte (warum auch immer!) gegen uns gewirkt, die große Masse der Bürger und Bürgerinnen haben nie über das Ereignis erfahren. Gut, dass es das Internet gibt! Es wäre schön, wenn viele einfach helfen würden, diesen einmaligen Beweis zu verbreiten. Bitte teilt, was das Zeug hält – damit keiner sagen kann, „man“ kann gegen den Wahnsinn ja doch nichts machen! Unten die beiden Links mit Auszügen eines Schulterschlusses der besonderen Art!

Zur Feier des Tages und zur Erinnerung was möglich ist, wenn wir uns zusammentun um etwas zu bewegen, ein paar Hintergründe dieses tollen Tages.
Mein Kopf war im Frühjahr 2008 bereits so voll mit Informationen über dieses Gesundheitssystem, dass mir die ganze Geschichte schon zu den Ohren herauskam. Ich recherchierte und suchte die Probleme. Ich informierte mich über die Kassenärztliche Vereinigung, stieg immer
mehr durch das Abrechnungssystem durch. Stieß auf seltsame Firmengeflechte. Ich forschte sogar im Handelsregister nach den Firmen und deren Geschäftsmodellen, die von der KV gegründet worden waren. In dieser ganzen Zeit dachte ich immer bei mir: Das ist irgendwie unfair, dass ich mir hier das Wissen ansammele, aber was nutzt das? Wem hilft es? Die Masse der uninformierten Patienten weiß gar nicht, was tatsächlich abgeht!
Ärzte sagten mir, wer an ihren Kittel zerren würde, während sie im Sprechzimmer den Patienten in den Hals schauen oder den Blutdruck messen!
Im März 2008 saß ich wieder mal im Nebenraum irgendeines Restaurants irgendwo im schwäbischen Hinterland. Aber mir reichte es: Immer jammern die Ärzte abseits. Eben im Nebenzimmer, das Wort sagt ja schon alles. Das Problem musste an die Öffentlichkeit. Manchmal gehen da mit mir die Gäule durch, und so sagte ich: „Das nützt nichts, im kleinen Kreis zu diskutieren! Es kommt mir vor wie eine Selbsthilfegruppe, die sich nicht zu helfen weiß. Ich geh jetzt raus und miete das Olympiastadion in München! Da gehen wir hin uns sagen allen was los ist!“ Hätten die Anwesenden gesagt: „Genau, so machen wir das! Das Olympiastadion sollten wir mieten!“, wäre vielleicht nichts passiert.

Aber stattdessen schaute mich ein Arzt an und stöhnte: „So ein Quatsch, das Olympiastadion? Das geht nie!“ Mit den drei Wörtern „Das geht nie“ verbindet mich von Kindesbeinen an, eine Todfeindschaft. „Das geht nie“ erzeugt bei mir immer einen „Dann erst recht“-Reflex. „Habt ihr es schon mal probiert?“, fragte ich in die Runde der Ärzteschaft. Natürlich hatte es niemand probiert. Und wenn man etwas nicht probiert hat, kann man nicht sagen, ob es geht oder nicht. Tage später irrte ich mit meinem Mann durch die Gänge im Münchner Olympiastadion. Der Veranstaltungsmanager starrte uns etwas verunsichert an. Eine Veranstaltung für gesundheitspolitische Aufklärung? Wahrscheinlich dachte er, das sei eher ein Thema für Nebenzimmer in Gaststätten. „Sie wissen, wie groß das Olympiastadion ist?“, fragte er. Sein Blick sprach Bände. Ich sagte Ja. „Wissen Sie, wie groß es wirklich ist?“, fragte er noch einmal. „Wenn Sie es nicht genau wissen, dann zeige ich es Ihnen.“ Und dann führte er uns auf die Ränge, immer höher und höher,
bis wir knapp unter dem Dach auf das riesige Feld schauten. 1972 fanden hier die Olympischen Sommerspiele statt, vor einem riesigen Publikum.
Jetzt wurde mir doch etwas mulmig: Das Stadion war gigantisch! „Wie viele Plätze hat das?“, fragte ich. „60.000“, kam knapp und präzise. Und ich sah ein Problem: Nur die Hälfte der Ränge war überdacht. Was ist, wenn es regnet und alle nass werden und sich einen Schnupfen holen? Heißt es dann hämisch: „Schau mal, die Hartwig, jetzt macht sie die Leute krank, damit die Hausärzte mehr Patienten kriegen“? Aber ich hatte eine Idee:
„Kann man auch nur die Hälfte mieten?“ Der Bereich unter dem Dach wäre perfekt. Der Manager schien erleichtert zu sein, dass wir so vernünftig waren. Ein Fußballstadion mit so etwas wie Gesundheitspolitik zu füllen, hielt er wohl immer noch für abwegig. Also unterschrieb ich mit meinem Mann einen Mietvertrag für das Olympiastadion, genau für 30.000 Plätze. Von da an war klar: Wenn das hier schiefläuft, stehen mein Mann und ich auf der Straße. Über eine Bankbürgschaft, abgesichert über unser Haus legten wir los! Aber wie sage ich immer: „Wer wagt, gewinnt!“ 2008 war der Sommer der Hausärzte und Patienten. Mein Traum vom Schulterschluss funktionierte. Der Hausärzteverband faxte Informationen zur Veranstaltung an alle bayerische Praxen. Wir druckten Plakate, und die Wartezimmer waren voll mit Informationen. Die Hausärzte sprachen mit ihren Patienten, Busse wurden bestellt, und viele luden zu einem etwas anderen Familienausflug in das Münchner Olympiastadion ein. Für mich ging es um das Miteinander, ich war überzeugt, nur so können wir zusammen diesem Spuk im System ein Ende bereiten. Für mich war es eine gesellschaftliche Notwendigkeit, geradezu Bürgerpflicht, sich hier einzubringen und einzumischen.

Schließlich kam der 7. Juni 2008 – der Tag der Wahrheit. Wir wussten nicht, wie viele Menschen kommen würden, und als ich morgens den Nieselregen durch das Hotelfenster sah (wir und viele Helfer übernachteten in München, es gab viel im Vorfeld zu organisieren), schickte ich ein Stoßgebet gen Himmel. Und dann ging es los: Die Busse aus dem ganzen Land rollten an und verstopften den Münchner
Stadtring. Ärzte kamen mit Patienten bis vom hohen Norden und füllten die Tribüne. Laut Kartenabrissen waren es 28.000 Menschen. Es gab ein buntes Programm – Kabarettisten traten auf. Pater Anselm Grün war da. Bürgerpatienten, berufspolitisch Erfahrene sowie junge Ärzte sprachen. Es
war ein wunderbares Forum, ein Familienausflug der ganzen Gesellschaft in das unbekannte und verdunkelte Gesundheitssystem. Für mich war damals klar: Das ist nur ein Anfang, wir müssen weitermachen! Wenn ich heute darauf angesprochen werde, weil dieser Tag im Internet weiterlebt, ist meine Antwort wie damals: Weiter informieren! So haben wir die Chance, dass wir gemeinsam Einfluss auf die Gesundheitspolitik nehmen können.
Ein Jahr später haben wir es noch einmal gestemmt! Nur………dann hat sich die Politik eingemischt und die Ärzte haben uns verraten! Denn den meisten Ärzten ging es leider um etwas anderes. Und sie verrieten die Bürgerbewegung. Der Schulterschluss zwischen Ärzten und Patienten
funktionierte in jenem Jahr 2008 zum ersten und 2009 zum zweiten Mal, sogar mit den Fachärzten! Wir haben damit bewiesen, welche Macht von informierten Bürgern ausgeht, denn die Politik reagierte schnell. Leider nicht so, wie ich es gehofft hatte. Sie erkaufte sich einfach das
Schweigen der Ärzte durch eine Honorarerhöhung über den Hausarztvertrag und die ließen sich kaufen. Sie gingen auch die Bedingungen ein: Entpolitisierte Praxen, unsere Plakate und Informationen aus den Praxen usw. Wir können heute zwar – schade sagen – doch was bleibt ist der Beweis, es geht und es liegt nur an uns! Diese Erfahrung und das Gefühl heute vor 7 Jahren und dann ein Jahr später im September 2009 kann uns niemand nehmen! Gebt es weiter, vielleicht wirkt es ansteckend!?

https://www.youtube.com/watch?v=AjS9L8OzZZo 7.Juni 2008

https://www.youtube.com/watch?v=B_8__ogbgSs September 2009

7.Juni ein ganz besonderes Datum! Read More »