Krankenkassen –Betrug mit Diagnosen?

Die Gesundheitssystemfehler und die Diskussionen um unser Gesundheitswesen sind maßgeblich Interessengeleitet. Das, was als Ungeheuerlichkeit in den Schlagzeilen auftaucht, hat seinen Ursprung in den politisch vorgegebenen Rahmenbedingungen! Nur darüber wird nicht gesprochen und die Ursachen werden nicht angegangen!

Beispiel Manipulation:
In den Medien hat erst jetzt (September 2013) das Bundesversicherungsamt (BVA) wieder den Vorwurf der Kassenmanipulation von Diagnosen erhoben. Genau, wie es bereits im Juli 2009 im „Westfalenblatt“ veröffentlicht wurde. Damals wollte man in der BVA „verstärkt“ gegen Betrügereien der Krankenkassen vorgehen. Es ging damals wie heute um Diagnosenfälschung um mehr Geld aus dem Gesundheitsfond zu bekommen! Also was wurde in den letzten 4 Jahren geändert, um diese ungerechtfertigten Geldflüsse zu stoppen? Schauen wir einmal auf das Bundesversicherungsamt: Wo bitte war denn Dr. Maximilian Gaßner, der heutige Chef des BVA, im Januar 2009? In Bayern und zwar als Abteilungsleiter im bayerischen Gesundheitsministerium, als der Kampf der Kassen um den Geldfluss aus dem Gesundheitsfonds begann! Dem Ministerium, dass die Aufsicht über die AOK Bayern hat!
Wie ein Bienenschwarm sind ab November 2008 in Bayern AOK Mitarbeiter in den Hausarztpraxen aufgelaufen. Vor dem Anlaufen des Gesundheitsfonds am 1. 1. 2009 sollte den Ärzten, anhand von mitgebrachten Patientenlisten, Nachhilfeunterricht im Codieren von Diagnosen erteilt werden. Hintergrund: Die neue Geldverteilung an die Kassen aus dem Gesundheitsfonds!
Der wissenschaftliche Beirat beim Bundesversicherungsamt (BVA) hat damals ein Gutachten erstellt, in dem der bestehende Risikostrukturausgleich (RSA) weiter entwickelt wurde. Es waren zu Beginn des Gesundheitsfonds 80 Krankheiten, die ab 2009 im morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich der Kassen berücksichtigt worden sind! Und diese Zahl wurde dann sukzessive erweitert!

Damals habe ich bereits den Wahnsinn zur Diskussion gestellt.

Dass Dr. Gaßner, bei der Einführung des Gesundheitfonds, als einer der schärfsten Kritiker des Gesundheitsfonds galt, dem damaligen AOK Treiben zusah und dann auch noch zum Präsident des BVA gemacht wurde, dem wiederum der ominöse Gesundheitsfonds untersteht, ist eines der politischen Husarenstücke der besonderen Art.
Renate Hartwig 

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