Praxisgebühr

Seit dem 1. Januar 2004 sind durch die Gesundheitsreform die Zuzahlungs-Regeln der gesetzlichen Krankenversicherung durch die Einführung der Praxisgebühr geändert worden. Sie beträgt 10 Euro pro Quartal.

Die Bestimmungen zur Praxisgebühr sind in § 28 des Sozialgesetzbuches V festgelegt. \r\n\r\nIn Wirklichkeit handelt es sich hier  um eine Krankenkassengebühr, die übrigens nur der Kranke bezahlt – weil ja nur der zum Arzt geht! Und deshalb sind diese 10 Euro pro Quartal nichts anderes als eine schleichende Beitragserhöhung für Kranke.

Immerhin hoffte 2004 das Bundesgesundheitsministerium auf zusätzliche Einnahmen von 2,6 Milliarden Euro jährlich – für die Kassen!

Von der Politik wurden die Krankenkassen durch die Wortwahl „Praxisgebühr“ in Schutz genommen.

Bis heute nimmt immer noch eine Großzahl von Patienten an, die 10 Euro stecke sich der Arzt für seine Praxis in die Tasche!

Die wenigsten wissen: Der Arzt wurde von der Politik gezwungen, diese versteckte Beitragserhöhung für die Krankenkassen auszuführen. Das Einziehen, Quittieren, Verwalten muss der Arzt auf seine Kosten übernehmen.

Wir halten fest: Gesundheitspolitiker benennen diese Gebühr uns gegenüber nicht nur falsch, sondern sie deklarieren die Maßnahme als „erzieherische Maßnahme“ für Patienten, damit die nicht so oft zum Arzt gehen!

Dressurakt der Politik gegenüber uns Patienten gelungen!

Inzwischen zahlen wir pro Quartal unsere 10 Euro und denken nicht mehr darüber nach.

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Apotheken

Chronisch Kranken, die laufend ihre Medikamente benötigen, fiel es als ersten auf: Die Wartezeit in den Apotheken wird immer länger. Ältere Patienten warten geduldig und fühlen sich an die Kriegs- und Nachkriegszeiten erinnert, in denen das Schlange Stehen zum Alltag gehörte.

Stellen wir uns die Frage: Wer hat die immer länger werdenden Warteschlangen in den Apotheken zu verantworten?

Politiker nennen es Wettbewerb zu Gunsten von uns Beitragszahlern!

Richtig ist aber, dass die Gesetzgebung den Preiskampf bei den Medikamenten über die Rabattverträge zwischen Kassen und Pharmaindustrie angeheizt hat.

Zur Sachlage: Krankenkassen handeln mit den Pharmafirmen Rabattverträge aus. Die großen Generika-Hersteller (Generika sind Medikamente, deren Patent abgelaufen ist und die aus diesem Grund günstiger hergestellt und verkauft werden können) feilschen bei den Medikamenten mit den Kassen um jeden Cent. Die wiederum entscheiden sich für den billigsten Anbieter, wenn es um unsere Medikamente geht.

Oft wird von Patientenseite übersehen:

Je billiger wir Patienten abgespeist werden können, umso mehr bleibt den Kassen für Verwaltungs- und Werbekosten, die ja auch durch unsere Beiträge finanziert werden!

Der Apotheker bekommt eine Liste, in der aufgelistet ist, mit welchem Pharmaunternehmen die jeweilige Kasse für welches Medikament einen Rabattvertrag abgeschlossen hat. Kommen wir Patienten in die Apotheke, kommt es nicht mehr darauf an, was uns der Arzt rezeptierte, sondern in welcher Kasse wir sind und mit wem diese den Rabattvertrag abgeschlossen hat.

Durch diese Rabattverträge kann der Apotheker nicht mehr wie gewohnt das bisherige Medikament abgeben, auch wenn es ein Generikum ist. Er ist gezwungen eines aus den Verträgen zu nehmen. Da aber jede Kasse mit anderen Unternehmen Verträge abschließt, ist es logistisch kaum möglich, alle Medikamente aller Vertragspartner vorrätig zu haben. Für den Patient heißt das, er muss unter Umständen auf sein Medikament warten, da es erst bestellt werden muss und er kann evtl. sein Medikament von wechselnden Herstellern bekommen.

Um das Ganze ja nicht zu vereinfachen, ist der Apotheker weiter gezwungen, falls dieses Medikament auf der Liste nicht vorhanden ist, nach dem Wirkstoff des Medikamentes zu forschen und von den drei billigsten eines für den Patienten auszusuchen.

Damit ändert sich die Farbe der Schachtel bzw. Verpackung, was gerade ältere Menschen sehr irritiert und dadurch zu Fehleinnahme und Komplikationen führt.

Natürlich ist das mit Zeitaufwand und eben den berühmten immer länger werdenden Wartezeiten verbunden, auch  deshalb, weil die Fragen der Patienten, weshalb es laufend andere Medikamente sind, die sie für ein und dieselbe Diagnose bekommen, erklärungsbedürftig werden.

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Unsere Plakataktion

„Unsere große Plakataktion “Informier mit” ist erfolgreich angelaufen.

Werden auch Sie aktiv und informieren Sie sich und Andere! Auf vielfachen Wunsch stellen wir das Plakat als PDF-Datei zur Verfügung. So können Sie das Plakat als Datei weiter leiten und ausgedruckt weiter geben. Gedruckte Plakate auf Anforderung.

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Der mündige Patient

Ein hehres Ziel, ein mündiger Patient zu sein! Bei genauer Betrachtung bleibt es ein Schlagwort mit Erklärungsbedarf. Mündig sein heißt nicht nur selbstverantwortlich handeln. Es heißt die Verantwortung für unser Handeln übernehmen.

Der Arzt stellt die Diagnose und die verschiedenen Möglichkeiten der notwendigen Therapien dar. In diesem Moment geht es nicht um mündig, sondern um informiert. Wir brauchen als Patient den Arzt als vertrauensvollen Partner, in einer mehr oder weniger schwierigen Lebenssituation, von uns in der Position Patient.

Wir haben nach der Diagnose eine Wahlfreiheit: z. B. Operation ja oder nein – oder Umstellen der Lebenssituation – evtl. Ernährungsumstellung – oder wir können uns für eine naturheilkundliche Therapie entscheiden. Auch die Möglichkeit verschiedene Spezialisten für das persönliche Krankheitsbild zu konsultieren, haben wir.

Nur das hat alles nichts mit mündig, sondern mit freier Entscheidung zu tun. Wir können nicht handeln ohne den Arzt! Wir sind als Patienten auf die Ärzte angewiesen, der/die uns in unserem Kranksein begleiten. Wir müssen darauf vertrauen können, dass wir als Patienten nicht nur als Abrechnungsmodul, oder als einzelnes Körperteil, sondern als ganzheitlicher Mensch wahrgenommen werden.

Der informierte Patient überlegt gemeinsam mit seinem behandelnden Arzt die verschiedenen Möglichkeiten auf dem Weg zur Gesundung. Dieses Vorgehen ist der Idealzustand. Und um diesen zu erreichen, zu festigen, nicht zu verlieren, bedarf es einer klar positionierten Patientenschaft mit hohem Informationsstand: Was die neue Gesundheitsreform sowie das Gesundheitssystem, für die Partner Arzt und Patient bedeutet!

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Aktion: Patientenhilfe für Hausärzte in Not

Unsere Aktion

Am 30.1. 2008  entscheiden die bayerischen Hausärzte in Nürnberg, ob sie alle aus dem Kassensystem aussteigen. Deshalb appelliere ich an alle PatientenInnen: „Rufen sie ihren Hausarzt an, schicken Sie ihm ein Fax, eine E-Mail oder einen Brief.“

ZUR INFORMATION

Es ist für uns Patienten enorm wichtig, dass die Aktion der bayerischen Hausärzte gelingt. Denn nur so werden sie in Zukunft überhaupt noch für uns da sein können. Derzeit ist nahezu jeder zweite bayerische Hausarzt über 58 Jahre alt, kein junger Arzt hat mehr Lust, in diesem VERFILZTEN System zu arbeiten.

Die Ärzte ersticken in Bürokratie und Arbeit und verdienen dabei nur noch einen Hungerlohn. Deshalb kann der einzige Weg nur noch so aussehen, raus aus dem System und das gemeinsam!

Einer für Alle und Alle für Einen ist die einzige Chance, wenn wir Patienten dem geplanten Verkauf an amerikanische Investoren entgehen wollen.

Der  kommende Ausstieg aus diesem korrumpierenden System hat bei Politik und Krankenkassen die Nerven blank gelegt.

Fast täglich flattern den Hausärzten derzeit Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns bei auf den Tisch, die eindringlich vor dem Systemausstieg warnt und alle möglichen Schreckensszenarien malt, in der Hoffnung, die Hausärzte würden klein bei geben.

Doch ich sage: Bange machen gilt nicht. Wir Patienten müssen jetzt Solidarität mit unseren Ärzten zeigen. Deshalb: Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin, bringen Sie zum Ausdruck, dass Sie ihn oder sie unterstützen, weil Sie wollen, dass er auch morgen noch für Sie da ist. Informieren Sie auch möglichst viele andere Patienten und bitten Sie sie, das gleiche zu tun. Der Anfang ist bereits gemacht: Wache Bürger und Bürgerinnen starteten bereits diese Telefonaktion.

Schon heute erhielt ich einen Anruf einer Hausärztin, die mir sagte: „Ich bin seit 35 Jahren in diesem Job. Und auf einmal rufen mich gleich mehrere Patienten an und sagen mir, dass sie hinter mir stehen. Das ist ein unglaublich schönes Gefühl.“

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