Sonntagsgedanken

Sonntagsgedanken

DIE MACHT DES FAKTISCHEN

Eine stachlige Raupe sprach zu sich selbst: Was man ist, das ist man. Man muss sich annehmen, wie man ist, mit Haut und Haaren. Was zählt, ist das Faktische. Alles andere sind Träume. Meine Lebenserfahrung lässt keinen anderen Schluss zu: Niemand kann aus seiner Haut. Als die Raupe dies gesagt hatte, flog neben ihr ein Schmetterling auf. Es war, als ob Gott gelächelt hätte. (Weingärtner)

Jedes Jahr, wenn im Oktober das letzte Quartal des Jahres beginnt, stellen wir fest, oh dieses Jahr ist besonders schnell vergangen.Haben wir einmal mehr unsere Vorsätze viel zu schnell verdrängt? Sind wir wieder in Hektik verfallen? Wenn der Herbst kommt und für mich viel zu früh, die ersten Weihnachtsdekorationen in den Regalen stehen, stellen wir fest: Auf der Seite der Freunde sind welche dazu gekommen. Und was wird mit denjenigen, die man nicht mehr treffen möchte? Denen geht man aus dem Weg. Zumindest haben wir uns das vorgenommen.

Schauen wir zum Ende des Jahres in die Politik, da sind welche gegangen und andere hinzugekommen. Und die Köpfe haben sich verändert, aber nicht die falschen Versprechungen. Der Behördenapparat hat sich viel zu wenig bewegt. Schreibtischtäter haben zugenommen. Die Auseinandersetzungen um die Sache sind nicht mehr möglich, ich vermisse konstruktive Streitkultur. Mit Entsetzen stelle ich fest, Vertuschen ist leichter als Enthüllung. Wieder haben wir zu wenig in eine bessere Lebensqualität investiert. Zu wenig sind wir gegen Ungerechtigkeit aufgestanden. Zivilcourage wird immer mehr zum Fremdwort. Heuchler und Diffamierer sind auch nicht weniger geworden.

Da sind sie,die massiven Bremser die uns behinderten in unserer Arbeit. Um uns wimmelt es von „Chamäleons“ mit dem Namen Anpassung. Und Feiglinge trotteten wie Schafe hinter vermeintlichen Anführern her. Dass viele von Veränderung reden, aber sie nicht durchsetzen, erleben wir täglich. Deshalb werden Mitläufer und Schweiger immer mehr. Und doch hatten wir verdammtes Glück trotz aller Schwierigkeiten. Es waren Diskussionen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die uns mehr gebracht haben als so mancher Diskutier-Club von Experten. Jetzt rückt sie ganz schnell näher, die Zeit der Kerzen. Und doch haben wir immer noch zu wenig, um die Welt heller zu machen.

Noch ist Zeit, neue Vorsätze für das letzte Drittel im Jahr zu schmieden und durchzusetzen. Es liegt an uns selbst wie wir den Herbst nutzen. Wir sehen die Blätter von den Bäumen fallen, vergleichen wir diese Blätter mit den Zeiten, von denen wir annehmen, wir hätten sie vergeudet, liegen wir falsch. In jeder Zeit, die vergeht liegt Erfahrung – die zu nutzen – sie ins Positive zu verwandeln ist die Chance, lasst sie uns ergreifen!

Sonntagsgedanken Read More »

Sonntagsgedanken – Krieg, mehr als nur ein Wort 

Es vergeht kein Tag, nicht einmal eine Stunde, in der zurzeit das Wort Krieg nicht ausgesprochen wird. Keine Nachrichtensendung, keine Zeitung fast keine Talkshow bis zu Diskussionsrunden und Gesprächen im privaten und geschäftlichen Bereich. Das Wort Krieg hat Hochkonjunktur. Diese fünf zusammengesetzten Buchstaben KRIEG, lösen weltweit bei den Menschen die verschiedensten Emotionen aus.

Es gibt immer mehr Menschen, die es auf die Straße treibt, um gegen Krieg zu demonstrieren. In einer Zeit in der immer mehr Lethargie und Null-Bock-Mentalität vorherrschen, ein Phänomen, das Hoffnung macht.

Krieg ist nie eine Lösung, sondern ein Armutszeugnis für Politik und Diplomatie ein Akt gegen Menschlichkeit. Vielleicht hat es die Politik verkannt, dass eine große Masse der weltweiten Bevölkerung erkannt hat, dass hinter Aufrüstung ein anderes Ziel steckt, als dass, was vorgegeben wird!

Aufrüstung wird von der Administration immer wieder als legitimes Mittel propagiert. Nur wird vergessen, es hat weltweit alle Politiker, männlich oder weiblich, in eine Entscheidungssituation gebracht, aus der sie nicht mehr mit Allgemeinplätzen herauskommen. Sie werden in der Zukunft an Ihren Entscheidungen, was das Wort – Krieg – betrifft, gemessen werden.

In den Diskussionen im privaten und beruflichen Umfeld fiel mir auf, dass dieses Wort „Krieg“ bildlich gesprochen, viele „Schwestern und Brüder“ hat, die wir als selbstverständlich in unserem Alltag akzeptieren. Da gibt es den Krieg, der sich bereits tagtäglich unter Kindern auf den Schulhöfen ereignet.  Dann gibt es den Krieg mit Worten, in dem über Diffamierungen, Verleumdungen und Rufmord, einem vermeintlichen Gegner oder Konkurrenten bewusst geschadet wird. Oder der sogenannte Rosenkrieg, wenn zwei Menschen aus welchen Gründen auch immer ihre Beziehung beenden und sich trennen. Der Krieg am Arbeitsplatz, den man Mobbing nennt, oder der Krieg um Aufträge, bei dem mit harten Bandagen und ohne Fairness gekämpft wird.

Krieg ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wie diese fünf Buchstaben in unser aller Leben bereits eine massive Rolle spielen, nehmen wir alle immer mehr wahr. Krieg ist im täglichen Gespräch, irgendwie zur Gewohnheit geworden! Da gehört der alltägliche immer mehr dazu.

Vielleicht löst die große Angst vor Krieg, in der Folge auch eine Diskussion aus, wie man den alltäglichen Krieg in der Schule, im Arbeitsleben, auch im privaten Umgang miteinander, bis hin zu Trennungen, minimieren kann?

 Wer bei der Waagschale, beim Ja oder Nein zum Krieg, zuerst an die Menschen denkt, die es im Kriegsfall trifft, der ist nicht naiv, wenn er versucht mit den Menschen über ihre Ängste zu sprechen. Es zeigt nur, es gibt noch welche, die eure Ängste wahrnehmen, für die ihr nicht zur Sache werdet!

Kriegsvorbereitungen bedeuten, dass Waffen auch gegen das Volk gerichtet werden.

Doppelzüngigkeit ist im Spiel, wie heute in der Politik über Befreiung und Aufrüstung geredet wird. In der aufkommenden weltweiten Waffenproduktion geht es um Profit. Es interessiert niemand in diesen Kreisen, dass beim Einsatz immer Menschen darunter leiden.Die fünf Buchstaben Krieg haben etwas mit Macht und Geld, mit einem Vorteil für eine Seite zu tun. Sie stehen immer für Zerstörung Leid und Trauer.

Dies gilt, wie in den jetzigen kriegerischen Auseinandersetzungen, genauso im Alltag, im Umgang miteinander, ob im beruflichen, oder im privaten Leben.

Sonntagsgedanken – Krieg, mehr als nur ein Wort  Read More »

Sonntagsgedanken – Reden wir von Evolution

„Alles verändert sich, alles muss sich verändern, das war schon immer so und wird auch so bleiben.“ Hinter diesem Satz fehlt nur noch das Amen! Das ist die unkritischste Art mit negativen gesellschaftlichen Entwicklungen umzugehen.

Wir sind stolz darauf, aufrecht zu gehen, weil wir uns dadurch von den Affen unterscheiden. Die Spezies Mensch fühlt sich als Primate. Doch setzen wir es wirklich ein, unser Wissen, die Erfahrungen, die Weiterentwicklungen?

Weshalb fürchten sich Menschen vor negativen, gesellschaftlichen Entwicklungen wie Reißnägel vor einer Dampfwalze? Nein, nicht weil sie Entwicklungen aufhalten wollen, sondern weil sie erkennen, dass wir als Gesellschaft immer wieder unfähig sind, Böses zu stoppen. Wie mit einer Dampfwalze werden positive Werte, die Säulen unserer Gesellschaft, plattgemacht. Es reicht nicht zu sagen, es sei eben die Entwicklung!

Wer glaubt, dass spezielle Bekleidung angeschlossen an das Internet zur Entwicklung der kommunikationstechnischen Welt gehört, der muss auch wissen, dass bereits in Orwells „1984“ diese Art der Totalkontrolle beschrieben ist. Ob der Autor ahnte, dass sich seine Vision verwirklicht, ist nicht bekannt.

Wer nicht hinterfragt, weshalb es unseren Wissenschaftlern noch nicht aufgefallen ist, dass eine Biotechnologie weltweit um sich greift, beschäftigt sich nicht wirklich mit Entwicklung. Sonst wäre das ideologische Gefahrenpotential, das in der Geschichte seinesgleichen sucht, längst bekannt.

Weshalb boomt ein Weiterbildungsmarkt, in dem man darauf gedrillt wird, wie man die Sinnesorgane eines Mitmenschen besetzen kann, mit dem Ziel ihn zu führen, letztendlich zu beherrschen!? Weil das zur „Entwicklung“ unserer Gesellschaft gehört? Oder legen wir es darauf an, von unseren Nachfahren als negatives Beispiel im „Zeitalter der Egoisten“ beschrieben zu werden?

Definitionen von sozialem Miteinander, Rücksichtnahme, Achtung, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, sowie Respekt und Fürsorge, sind quer durch unsere Gesellschaft negativ und als altmodisch besetzt.

Die Werbeindustrie hat sich dem Trend des Zeitgeistes angeschlossen und hat es umgehend begründet: Wegen der Entwicklung! In einer Werbung heißt es „Ich und mein Magnum.“ Es hieß einmal „Der Esel nennt sich immer zuerst“, dass wir als gesamte Gesellschaft die Auswirkungen unseres Tuns ausbaden müssen, scheint der großen Masse nicht bewusst zu sein. Entwicklung hat auch etwas mit Verantwortung zu tun. Und zwar wenn wir zulassen, dass Gehirne, durch spezielle Technologien neu programmiert werden, die sich Fanatiker zu eigen machen. Dann handeln wir, wenn wir diese „Entwicklung“ nicht stoppen, unverantwortlich. Bei einem meiner Vorträge zu diesem Themenkreis meldete sich in der Diskussion ein Professor. Er erläuterte „Entwicklung“ am Beispiel eines Landwirts. Früher hätte man in mühevoller Arbeit das Heu auf Kreuzstangen getrocknet. Heute müssten sich die Landwirte nicht mehr auf den Feldern abplagen. Es gebe Maschinen und das sei Entwicklung.

Vor meinem geistigen Auge sah ich auf den Wiesen die folienverpackten, von Maschinen gefertigten Heuballen, fertig zum Abtransport. Dem Professor erwiderte ich, beim Abfragen als Schüler hätte er den Eintrag „Thema verfehlt“ erhalten. Denn sein Beispiel beschreibt den Fortschritt, nicht die Entwicklung. Ich gab diesem Mann zu bedenken, dessen Beruf es ist, an der Universität jungen Menschen Wissen zu vermitteln: Vielleicht sollten wir anhand dem Heuballen eine Studie machen. Möglicherweise würden wir uns über das Resultat wundern. Richtig ist, der Fortschritt hat Erleichterung gebracht. Doch, um bei dem Beispiel zu bleiben, bezweifle ich anhand von Aussagen aus der Landwirtschaft, dass die von mir thematisierte Entwicklung, glücklicher und erfolgreichen gemacht hat.

Aber vielleicht irre ich mich, und die Entwicklung geht dahin weiter, dass wir alle als technologisierte Gesellschaft eine Art Software als Gehirn bekommen. Indem vermutlich Gefühle und Kreativität, Vorstellung vom Glück, Mitgefühl, Freude, Streben nach Lebensqualität, Vertrauen und Mut, Zivilcourage und Risiko sofort ein Programm auslösen. Und diese Regungen und Gedanken, vor der Umsetzung als Virus im perfekt funktionalen Gehirn lokalisiert – wenn notwendig – aus Sicherheitsgründen gelöscht werden.

Sonntagsgrüße sendet

Renate Hartwig

Sonntagsgedanken – Reden wir von Evolution Read More »

Sonntagsgedanken zum Muttertag!

Ein Gruß von mir an alle Mütter, Großmütter und Schwiegermütter und dazu ein paar Gedanken. In unserem Garten blühen Tulpen mit Zacken. So wie diese Tulpen ist das Leben. Mit ein paar Zacken, aber wunderschön. Die Frage, wie mein Leben wohl verlaufen wäre ohne Kinder, stell ich mir gar nicht. Ich blicke am Muttertag auf meine Kinder und bin froh sehr jung Mutter geworden zu sein! Danke für die Zeit, in der ich meine Kinder – durch alle Höhen und Tiefen – in ihr eigenes Leben begleiten durfte. Freue mich mit ihnen die Abenteuerzeit erlebt zu haben, als sie Jugendliche waren.

Danke für die Erfahrungen, die ich durch sie machen konnte und an denen auch ich gewachsen bin. Freue mich, dass sie meinen Freigeist und meine klare Haltung auch als Erwachsene akzeptieren. Sehe 365 Tage im Jahr wie sie ihre Frau/ihren Mann stehen. Betrachte aus der Distanz ihr Leben, in das ich sie ziehen ließ. Blicke begeistert auf jedes Einzelne meiner fünf Enkelkinder. Von meiner Mutter lernte ich, Kinder sind ein Geschenk auf Zeit. Lässt man sie frei und öffnet man die Tür, durch die sie in IHR Leben gehen, werden sie immer wieder durch diese geöffnete Türe zurückkommen. Und wenn ich heute – als Großmutter – zurückblicke sehe ich blühende Blumen im Garten meines Lebens.

Immer wieder ist zu hören, wo ist sie nur hin, die Zeit? Die Zeit hat aus unseren kleinen Enkelkindern inzwischen selbstbewusste junge Frauen und gestandene junge Männer gemacht. Aus diesem Blickwinkel stellt sich nicht die Frage, wo ist sie hin die Zeit? Sondern was haben und was werden WIR, jeder für sich, mit diesem wichtigen Faktor, nämlich unserer eigenen – verbleibenden – Zeit machen?

Bringen wir uns ein um etwas zu bewegen? Genießen wir sie? Oder vergeuden wir sie? Eins steht fest…sie vergeht zwar ohne unser Zutun, doch jeden Tag haben wir die Chance mit ihr etwas anzufangen. Dann stellt sich am Ende des Tages nicht die Frage, wo ist sie geblieben – die Zeit!?

Sonntagsgedanken zum Muttertag! Read More »

Sonntagsgedanken

ERFAHRUNGEN

Heute ist der letzte Sonntag im November und 1. Advent. Unser Haus ist, wie jedes Jahr eingetaucht in diese, für mich sehr wichtige Zeit. Mein Mann hat von unserem Garten Rosmarin und Zypressenzweige geholt und duftende Adventskränze gebunden. Das Jahr geht dem Ende zu und wir sind alle 11 Monate älter. Jeder für sich hat seine Erfahrungen gemacht. Die vergangene Woche habe ich davon zwei völlig unterschiedliche gemacht. Eine davon stimmt mich immer noch nachdenklich, die Andere erfreut mich.

Nachdenklich macht mich die Nachricht eines jungen Mannes, der mir  hoch erbost zu meinem Buch „Erbschleicher und §onstige Verwandte“ schrieb: „Ich bin 34 und finde es richtig den „Alten“ an den Geldsack zu gehen, weniger Rente, raus aus den großen Wohnungen, keine teuren Operationen um alte Knie und Hüften zu erneuern. Wir haben immer mehr Alte wer soll das eigentlich alles bezahlen?“

Provokativ hätte ich antworten können, dass sein Ansinnen so klingt, als sei es gerechter, wenn jeder sich umbringen würde, wenn er älter wird. Da er mir direkt geschrieben hat, gab ich ihm u.a. diese Antwort:

Gut gebrüllt Löwe, junger Mann nur leider ohne nachgedacht zu haben. Denn was Sie dabei vergessen, auch Sie werden älter und dann? Ihre Aussage beweist unsere gesellschaftliche Problematik des Generationenkonflikts. Dampfplauderer in der Politik benutzen das Thema und fördern diesen Konflikt aus reiner Machtgeilheit! Dem setze ich eine breite Diskussion von Ihrer und meiner Generation entgegen. Auch Sie haben Eltern, was sagen Sie denen, wenn diese älter werden? Haben Sie Angst, dass sie zu lange auf die Immobile der Eltern warten müssen? Oder dass diese für das Pflegeheim drauf geht, die abgeschlossene Versicherung der Eltern nicht reicht? Übrigens genau wie die Renten, ist das alles erarbeitet von genau der Generation, die Sie als die „Alten“ bezeichnen. Ihr egoistischer Enteignungsgedanke bringt uns nicht weiter, beweist jedoch Ihre Ängste. Vielleicht hilft uns eine Diskussion über den um sich greifenden Egoismus, über die Gier und den Neid und was dabei vernichtet wird. Ich bin dazu bereit. RH

Auf seine Antwort warte ich noch.

Erstaunt und erfreut hat mich gestern in der Post ein lila Kuvert Dina 5, mit einem kleinen Bild einer Kerze unten links. Absender keiner. Inhalt: Gutschein für einen mehr als großzügigen Einkauf bei Feinkost Böhm. Dabei eine Karte auf der steht:

„Es gibt ein Leben vor dem Tod, dem kann ich mich, dank ihrem Buch über Erbschleicher und sonstige Verwandte nun stellen. Genau die „Sonstigen“ habe ich glatt übersehen. Konnte klären was unklar war. Deshalb möchte ich nicht versäumen Sie an meiner Freude teilhaben zu lassen. Herzlichst Anke“

Zu erwähnen, ich habe keine Ahnung wer es ist, nehme aber an, aufgrund des erwähnten Lebens vor dem Tod, sie hat den Erbschleicher gelesen und irgendetwas für sich klären oder retten können. Nun denn, um beim Thema zu bleiben, nichts ist tödlicher als Langeweile – und über die kann ich mich tatsächlich nicht beschweren. Tauchen wir nun ein in die Adventzeit 2022 und lassen sie wirken, diese Zeit, in der sogar tiefe Kratzer in der Seele heilen können. Eine wunderschöne, kraftvolle Adventszeit in die Runde wünscht von ganzem Herzen Renate Hartwig  

Sonntagsgedanken Read More »

Sonntagsgedanken

Advent 2021

Wer kennt ihn nicht, den Wunsch einen schönen Moment für eine Weile festzuhalten. So wie eine Seifenblase, die schneller gefror, als sie platzen konnte und deshalb gute Chancen hat, bis zum nächsten Tauwetter bestehen zu bleiben. Lassen sich unsere persönlichen, besonderen Momente auch einfrieren? Ganz sicher, wenn sie in unserem Gedächtnis weiterleben. Uns daran erinnert, dass der oder die Momente, etwas Besonderes waren.
Advent ist eine besondere Zeit. Nur wird dieses Besondere zu oft vom Alltag weggetragen. In diesem Advent 2021 wünschen wir uns alle, ein kleines Stück Menschlichkeit zurück.
Ihr wisst, ich liebe diese Zeit. Es ist für mich, als wenn ich zum Ende eines Jahres den Akku auflade. Es fängt an, wenn ich bereits Mitte November auf dem Dachboden in Kisten und Schachteln krame um die Deko für Advent zusammenzusuchen. Und jedes Jahr versinke ich mit meinem leicht ramponierten, pausbäckigen Weihnachtsengel in der Hand, in Erinnerungen.

Ja, mein Mann Paul und ich freuen uns auf diese Zeit, in der unser ganzes Zuhause adventlich erstrahlt. Wie jedes Jahr haben wir ein Ritual. Beim Frühstück wird täglich, Blatt für Blatt aus einem etwas anderen Adventskalender gelesen. Und am Abend setzen wir uns hin, um uns gegenseitig ein Kapitel aus einem Buch vorzulesen, dass wir extra für die Adventszeit ausgesucht haben. Die Hektik bleibt vor der Türe. Nachdem auch dieses Jahr diese schöne Zeit von negativen Nachrichten überschattet wird, dachten wir, vielleicht findet jeder für sich so ein Ritual, pro Tag einen Moment inne zu halten und die Welt draußen zu lassen! Für uns ist es wie ein Kraftquell, den wir jedem wünschen.

Wir wünschen von Herzen eine schöne Adventszeit!

Viele Grüße von Haus zu Haus sendet Renate Hartwig

Sonntagsgedanken Read More »

Sonntagsgedanken

31. Oktober 2021 – es gibt Daten, die haben sich schmerzlich und unauslöschlich eingebrannt. Heute ist so ein Datum für meinen Mann und mich! Deshalb beginnt mein Tatsachenroman „Erbschleicher § sonstige Verwandte“ genau an einem 31.10. in dem ich dieses unbegreiflich Erlebte in Worte fasste. Aufgrund der Flut von Zuschriften meiner Leser und Leserinnen, kam es zu Kontakten, die mir eine dunkle gesellschaftliche Seite eröffnete, über die – wenn überhaupt – nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Belegt mit Schamgefühl, werden innerhalb von Familien, Lug, Betrug, Bosheit und Raffgier, bis hin zur persönlichen und existenziellen Vernichtung tabuisiert.

Genau deshalb, starte ich heute mit der:

Initiative Courage Ü 65 – Schluss mit Tabuthemen!

Wenn nicht jetzt, wann dann, wollen wir den letzten Teil des Lebens nutzen um z.B. Erbschleicherei, Entmündigung, Vereinsamung, Ausgrenzung, Altersarmut usw. die Stirn zu bieten!? Ziehen wir den Schleier des Schweigens weg, öffnen die geschlossenen Fenster und stellen uns mutig dem Herbst des Lebens!

Keine Frage unbestritten: Die „Jungen“ haben ein Recht auf ihr ganz eigenes Leben! Das heißt aber nicht, wir „Alten“ müssen unser gelebtes Leben hintenanstellen, abhaken, vergessen, als sei es nichts wert und ab dem Rentenalter vorbei.

Nein, wir brauchen kein Mitleid! Wir müssen nicht erduldend abwarten was mit uns geschieht. Nicht zulassen, wie über uns entschieden wird und wir kraftlos werden.

Mit dieser Initiative möchte ich allen Ü 65 Mut machen, sich auf einen farbenprächtigen Herbst des Lebens einzulassen. Vor allem, wenn es sein muss, einen familiären Herbststurm anzufachen und ihm auf keinen Fall auszuweichen.

Interesse an persönlichen oder digitalen Treffen der Initiative?

Bitte melden!   mail@renate-hartwig.de

Leseprobe und mehr zum Buch: https://www.direkt-zum -buch.de/leseprobe

Sonntagsgedanken Read More »

Sonntagsgedanken

Die Weisheit der Cree Indianer

Der Herbst beglückt uns mit seinen wunderbaren Farben und heute erfreut uns dazu noch ein strahlend blauer Himmel. In der vergangenen Woche bekam ich einige Mitteilungen, in denen sich bissige Erwachsene über die Jugend aufregten, die weltweit für Mutter Erde aufstehen!

So mancher Mann und manche Frau, die mir persönlich bekannt sind, toben den eigenen Frust an dieser Jugendbewegung aus. Es geht teiweise unter die Gürtellinie, besonders wenn es um Greta aus Schweden geht!

Hand aufs Herz: Wenn wir den Jugendlichen den Wohlstand vorwerfen, in dem sie aufwachsen, vergessen wir eine grundsätzliche Frage zu stellen. Sind sie nicht genau in dem Überfluss groß geworden, den wir – oft völlig übertrieben – geschaffen haben? Drehen wir es einfach um. Fragen uns selbstkritisch, ob da nicht so manche Kritik der rebellierenden Jugend, berechtigt ist? Ist in diesem Aufbegehren nicht auch DIE Chance die wir ALLE nutzen sollten!? Ob die Eltern oder Großelterngeneration dieser Jugendlichen, wir alle könnten im Gespräch miteinander, an einem Faden knüpfen, der uns verbindet und weiterbringt!

Besonders diejenigen, die aufzählen was geschaffen wurde, wovon die Jugend heute profitiert, möchte ich an die „Gretas“ der achtziger und neunziger Jahre erinnern! Ihre Warnungen kamen musikalisch. Möchte nicht wissen, wer von den heutigen bissigen Erwachsenen damals mit Hunderttausenden das Lied, mit der indianische Weisheit der Cree Indianer, mitgesungen hat.

Und die heute den Finger, wenn sie könnten sogar die Faust, gegen diese revolutionierende Jugend erheben, die sollen ganz schnell in den nächsten Spiegel sehen und sich hinterfragen: Wo ist der eigene Anteil, weshalb uns diese Schüler – Generation heute BERECHTIGT an unsere Versäumnisse erinnert!? Auch auf unser angepasstes Leben blickt, auf unsere Forderungen, wie die Welt zu funktionieren hat. Sie nehmen es uns nicht ab, dass damit verbunden ist, diesen sogenannten Wohlstand zu generieren!

Mein Sonntagsgruß ist heute ein Link. Für diejenigen, die keine 3 Minuten haben um das Lied anzuhören, was echt schade wäre, hier zur Erinnerung. Egal wieviel Jahre wir heute zählen, die Weisheit der Cree Indianer war irgendwann unser aller Thema. Wir haben sie nur nicht ernst genommen. Nicht wahrgenommen, dass nur wir allein es ändern könnten! Jeder für sich, jeder ein wenig, jeder an seinem Platz des Lebens. Wie eben alles sich nur verändert, wenn darüber nicht nur geredet, sondern es auch getan wird!

Hier ist sie, die Weisheit der Cree Indianer: Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.

Hier der Song von damals, als es auch schon „Gretas“ gab.

https://www.youtube.com/watch?v=DTD-aPtxKoo

Herzlichen Sonntagsgruß Renate Hartwig

Sonntagsgedanken Read More »

Sonntagsgedanken

Sonntagsgedanken 17.10.2021

Bei der heutigen Eilmeldung auf Focus online, dass die alte Regierung noch schnell 200 Beamte in gut bezahlte Spitzenjobs, mit mindestens 7123 Euro Grundgehalt befördert, sah ich vor mir die 86-jährige Rentnerin, die ich letzte Woche beim Laufen im Wald getroffen hatte.

Sie saß auf einer Bank und hielt in einer Hand ein zusammen geklapptes Stück Brot, aus der anderen nahm sie aus einer kleinen Tüte, die neben ihr stand, einen klein geschnittenen Apfel. Neben der Bank stand ein Leiterwagen, wie ich ihn schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Ich fühlte mich zurückversetzt in meine Kindheit, als ich mit meiner Mutter im Wald Tannenzapfen und Bruchholz zum anfeuern sammelte. Auf meine Frage ob es ihr etwas ausmacht, wenn ich mich zu ihr setze, sah ich zwar ihr Staunen, doch sie nickte. Wir kamen gleich ins Gespräch. Erst über die gute Idee hier am Waldrand eine Bank aufzustellen und darüber, dass diese sicher schon sehr lange Wind und Wetter trotzt! Als ich ihr sagte, dass wir bis vor ein paar Jahren Hunde hatten, mit denen mein Mann und ich auch oft den Weg gegangen sind und als die kurz hintereinander verstorben sind, wir lange brauchten um den Weg wieder zu gehen, fing sie zu erzählen an. 

Ein Leben lang hat sie immer gearbeitet, auf viel verzichtet um den zwei Kindern Ausbildung zu ermöglichen. Ihr Mann war 42 Jahre auf dem Bau, dann haben die Knochen nicht mehr mitgemacht. Und mit den 1220 € Rente konnte man keine großen Sprünge machen. Einige Jahre hat er noch für Nachbarn Rasen gemäht, Schnee geräumt, als es noch einen gab. Sie hat lange Jahre dazuverdient, wegen der Kinder eben nur halbtags. Davon bekommt sie jetzt eine kleine Rente. Es hat immer irgendwie gelangt. Bis vor 3 Jahren hat sie noch nebenbei bei Leuten gebügelt, doch nun kann sie nicht mehr so lange stehen. Als der Mann verstorben ist, gab es nur 732 € Witwenrente und Probleme mit dem Mietzuschuss, da laut Amt die Wohnung für sie alleine zu groß sei!! Nur wo sollte sie hin? Bei den Kindern war kein Platz. Der Sohn hat auf eine Anzeige geschrieben, in der eine kleine günstige Wohnung angeboten wurde. Und da wohnt sie nun. Die Wohnung hat noch einen kleinen Kanonenofen, der wohl nicht mehr lange erlaubt ist. Nur mit dem, sagt sie stolz, kann sie die teuren Heizkosten sparen.

In der Nachbarschaft von ihr wohnt ein Unternehmer – Ehepaar, sie hat sich gemedet, als die jemanden verlässlichen gesucht haben, wenn sie auf Geschäfts – Reisen oder im Urlaub sind. Die Katzen füttern und die Rollläden am Morgen auf und am Abend zuzumachen. Der Korb mit Lebensmitteln, der dann auf dem Küchentisch steht und den sie mitnehmen darf, sei wie eine Wundertüte. In dem Moment lachte sie und mir schien, die Freude war echt und sie wirkte nicht verbittert! Mir hingegen drehte sich der Magen um und mein Adrenalinspiegel stieg. Ich fragte sie ob ich helfen darf, den kleinen Leiterwagen mit Bruchholz zu füllen. Mir ging es tatsächlich an die Substanz, ich konnte jetzt nicht einfach mit meinen Stöcken so weiterlaufen, als habe ich diese Frau nicht getroffen. Ja, natürlich bin ich mit ihr und dem Leiterwagen dann auch zurückgelaufen. Weiß wo sie wohnt, wer sie ist. Halte den Kontakt aufrecht. Nur darum geht es nicht!

Wir haben eine gesellschaftliche Schieflage, die wir gar nicht wahrnehmen wollen! Der allgemeine Tenor lautet: Hauptsache MIR geht es gut! ICH bin versorgt. Die Rentnerin, die ich im Wald traf, ist eben kein Einzelschicksal – wie es oft abgetan wird! Sie geht nur unter, wird nicht registriert – und wenn – dann nur mit dem Gedanken im Kopf: Selber schuld, geht mich nichts an!

Heute auf Focus online bekam ich bei der Info, dass kurz vor dem Regierungswechsel noch schnell 200 Beamte mit Spitzengehältern von mindestens 7123 Euro Grundgehalt, nach oben befördert wurden, in die nächste Besoldungsstufe, die Bestätigung: Es gibt ihn, diesen schamlosen, unverschämten Selbstbedienungsladen in dem sich Politiker bedienen! Außerdem weiß ich, weshalb es umgangssprachlich „Volkstreter“ statt Volksvertreter heißt! 

Einen nachdenklichen 3. Sonntag im Oktober wünscht Renate Hartwig

Sonntagsgedanken Read More »