Seit Monaten erreichen mich per Telefon, Mail und Post täglich Anfragen von bayerischen Hausärzten. Sie klagen über die fehlenden Gelder (durchaus keine Centbeträge) aus den ominösen Hausarztverträgen!
Dazu ist meine Antwort ebenso seit Monaten – Ärzte und Ärztinnen wehrt Euch in dem ihr diese Verdummungsvorgänge vonseiten Eures Verbandes und deren Abrechnungsfirma der HÄVG AG – ein Ende bereitet! Die Möglichkeiten des Handelns habe ich jedem der sich meldete gesagt. Einige betroffene Ärzte haben diesen Weg beschritten. Gut so!
Der Hauptgrund, weshalb bis heute der große Knall gegen die Verursacher dieses Honorarbunkerns vonseiten der Abrechnungsfirma HÄVG AG ausgeblieben ist – sind die Masse der Ärzte, die noch immer abwarten nach dem Motto: Es wird schon kommen, dieses zurückbehaltene Honorar, lieber nichts unternehmen, man(n) könnte ja jemanden verärgern! Wie bitte? Da geht es auf Ärzteseite auf einmal nicht mehr um ihre Aussage, dass sie für ihre Leistungen an uns Kassenpatienten zu wenig Honorar bekommen! Scheinbar reicht es ja doch, denn wie sonst kann es sein, dass bis heute zig Tausende Hausärzte in Bayern noch immer nicht gespannt haben, da fehlt zurückbehaltenes Geld von Behandlungen aus dem letzten Quartal 2010 auf meinem Konto! Und es ist die Minderheit der Ärzte, die es (oft durch ihr Steuerbüro) wahrgenommen haben!
Inzwischen spannen es auch die letzten Ärzte so langsam an ihren Kontoauszügen, dass mit diesen Versprechungen „Vertrag rettet Hausarztpraxis“ etwas nicht stimmen kann. Also wer sind die Gewinner dieser hoch gejubelten Vertragsgeschäfte? Die Ärzte? Denen flattern zurzeit die Aufforderungen der HÄVG AG, zur Rückzahlung der Abschlagzahlungen in die Praxen, mit einer sehr geringen Rückzahlfrist! Im Gegenzug lässt sich dieselbe Unternehmensriege der Abrechnung’s AG aber seit Monaten Zeit die fälligen Gelder aus der Sicherungsrücklage (alter AOK Vertrag) vom IV-Quartal 2010 für längst erfolgte Behandlungen zu überweisen! Und was machen die Ärzte dagegen? Überwiegend nichts und wenn dann nicht viel und das zögerlich!
Wie glaubhaft sind in dem Zusammenhang Ärzte, die uns Kassenpatienten laufend vorrechnen, wie wenig Honorar sie für unsere Behandlungen bekommen und uns nebenbei die „Vorteile“ der Hausarztverträge andienen wie sauer Bier? Dieselben Ärzte sind es, die es sich scheinbar leisten können, die Auszahlungen für zustehende Honorare, die teilweise in die zig Tausende gehen, ihren Verbandfunktionären und deren Abrechnung’s AG zu überlassen! Verdrehte Welt!!?
Zwar wundert mich im Berufsstand der Ärzte sowieso nichts mehr – doch immer wieder kann ich über Vorgänge nur staunen. Kein Freiberufler oder selbstständiger Mittelständler kann es sich leisten, oder würde es sich gefallen lassen, für seine erbrachte Leistung über Monate auf sein zustehendes Geld zu warten! Im Fall der Hausärzte kommen mehr als dumme Ausreden von deren Verband und dessen Abrechnung AG dazu, weshalb dieses Geld noch nicht ausbezahlt wurde! Die Hinhaltetaktik funktioniert mit Erfolg für die HÄVG AG – so billig kommen die nie mehr zinslos zu Millionen von Euro wie durch die Ärzte, die dieses Unternehmen auch noch mit 3 % ihres Honorarumsatzes aus dem Hausarztvertrag finanzieren!! Vertraglich hätte das Geld spätestens im April 2012 ausbezahlt sein müssen. Ein Schreiben es kommt erst im August hat ausgereicht, um Tausende Hausärzte abwarten zu lassen….nun kam ein neues Schreiben – Auszahlung erst im Oktober! So betrachtet wundert mich die allgemeine Ansicht – Ärzte verdienen genug – nicht mehr!
Ich für meinen Teil habe die Faxen dicke. Siebzig Millionen Kassenversicherte interessiert niemand – es sind ihre Beiträge, um die es geht – weswegen eine Geschäftsidee nach der anderen entwickelt wird, um genau an diese Beiträge zu kommen! Die Masse der Ärzte überlässt die Richtungsvorgabe ihres Berufslebens ihren Funktionären – als Kassenpatienten werden wir dabei immer schneller benutzt und zerrieben!
Aus internen, mir vorliegenden schriftlichen Aussagen von Ärztefunktionären geht hervor, auf was wir uns gefasst machen müssen. Die Vorbereitung Wahlkampf 2013 über das Sprech – und Wartezimmer ist bereits angelaufen! Informierte Bürgerpatienten/Patientinnen werden genau hinsehen und hören, wer verspricht was – weshalb und wozu! Wem haben dieselben Funktionäre 2008/ 2009 die roten Teppiche ausgerollt? Aufgrund der bayerischen Erfahrungen müssen wir alle hellwach sein – der Tisch, über den wir gezogen werden sollen – ist bereits gedeckt !