Täterschutz vor Opferschutz!?

Zu meinem Blogbeitrag „Systemfehler trifft auf Gier“ aufgrund der Entwicklung eine Ergänzung.

In der Neu Ulmer Zeitung bekam der Elchinger Arzt und Inhaber der Ilklinik GmbH Dr.Sintschikin fast eine ganze Seite für seine Sicht der Dinge. Und das sogar mit seiner Vorgabe, die Antworten für das Interview nur schriftlich zu geben. Also, beschweren über zu wenig Aufmerksamkeit kann er sich nicht, der Arzt der sich selbst – durch sein Handeln – ins Rampenlicht gebracht hat. Er hat dabei weder seiner Kollegenschaft, noch der Klärung zum Thema Systemfehler einen Gefallen getan.    

Wie er nun mit einem Rundumschlag gegen die Medien und die Insolvenzverwalterin versucht eine Schuldverlagerung vorzunehmen, zeigt mir nicht nur einen massiven Realitätsverlust, sondern beginnt meiner Ansicht nach, schon pathologische Züge anzunehmen.

Durch sein Handeln hat er das gesamte Personal seiner Ilklinik in eine existenzielle Schieflage gebracht, ca. 4000 Patienten in Stich gelassen und eine ganze Region verunsichert.

Kein Verständnis habe ich für diejenigen, die als Unterzeichner/Innen einer Petition für ihn agierten. Dr.Sintschikin hat durch seinen Abrechnungsbetrug, für den er verurteilt wurde, alle gesetzlich Versicherten bestohlen. Er hat von den Krankenkassen Gelder generiert – genau genommen gestohlen – für nicht erbrachte ärztliche Behandlungen. Das sind Beitragsgelder aller Versicherten!

Dazu kommt, dass niemand seiner Patientenschaft weiß welche Diagnosen er angegeben hat, um Abrechnungsziffern einsetzen zu können. So mancher aus der Patientenschaft würde sich wundern, für welche Erkrankungen er „behandelt“ wurde!

Es ist zu hoffen, dass durch die beiden neuen Ärztinnen Ruhe in Elchingen einkehrt.

Zu hoffen wäre auch, dass die zuständigen Ermittlungsbehörden der Frage nachgehen, woher kam das Geld für den Lebensstil, wenn das Geld – wie Dr. Sintschikin behauptet – nicht aus den „Gewinnen“ der vier Praxen der Ilklinik stammt? Und ab wann die finanzielle Talfahrt der Ilklinik begonnen hat?