Die politische Wetterlage unterstützt flächendeckende Landungen der Heuschrecken im Gesundheitswesen. Immer schneller werden unsere kommunalen Krankenhäuser an Klinikkonzerne verkauft. Hinter verschlossenen Türen verhandeln Volksvertreter mit Konzernen, vereinbaren Stillschweigen über die Vorgänge und stellen das Volk vor vollendete Tatsachen.
Die Worte «Freiheit» sowie «Bürgerrechte» klingen in der Realität des Gesundheitswesens, als würden diese beiden wichtigen Begriffe umdefiniert: Frei zum Abschuss durch Kapitalgesellschaften!
Gewinn und Verlust stehen an erster Stelle. Der Mensch als Produkt, Krankheit als Ware und alles über zugekleistert über einen „Wettbewerb“ marktgerecht organisiert!
Es ist ruhig geworden um den Rhön -Konzern, der sich mit dem Verkauf von rund 40 Krankenhäusern sanierte. Nun sickert immer mehr durch, Rhön schaut sich auf dem Markt nun wieder gezielt nach neuen Krankenhäusern um. Als Investor kann Rhön für seine Aktionäre eigentlich nur richtig Geld verdienen, indem die AG die gekauften Kliniken saniert und dann gewinnbringend verkauft. Immerhin sollen 3,1 Milliarden Euro von der Fresenius-Helios-Gruppe für die abgekauften Rhön-Kliniken geflossen sein. Man könnte jetzt den Gewinn ausrechnen, den Rhön gemacht hat. Aber da gibt es ein Problem! Die Kaufsumme und die Vertragsgestaltungen, wurden mit Stillhalteabkommen belegt! Jahrelang hat sich Rhön an deutschen Krankenhäusern bedient. Viele dieser Verkäufe habe ich als kritische Stimme und Referentin miterlebt. Einige Dinge haben sich dabei wiederholt:
Entscheidungen wurden nur in den Hinterzimmern der Macht gefällt, in abgeschlossenen Sitzungszimmern, in denen unsere sogenannten Volksvertreter sitzen. Und wir Bürger erfahren nicht, was alles bei einem solchen Verkauf abgemacht wurde! Wir werden über den Tisch der Privatisierung im Gesundheitswesen gezogen und können nur zuschauen, wie Konzerne wie z.B. Rhön mit unserem von uns Steuerzahlern finanzierten Allgemeingut durch die Hintertür verschwinden!
Seit Jahren mache ich ebenso klar, weshalb ich dieses Stillhalteabkommen sowie das Unter-den-Teppich-Kehren der Fakten in den Rathäusern und Kreistagen seit Jahren kritisiere: Wir dürfen nicht länger zuschauen, wie der Verkauf von Allgemeingut (Krankenhäuser werden mit Steuermitteln gebaut und saniert) von unseren Volksvertretern vollzogen wird! Es muss endlich geprüft werden, inwieweit es sich hier möglicherweise um einen Betrug handelt und ob der Umgang mit Informationen vor und nach dem Verkauf nicht eine arglistige Täuschung von uns Bürgern und Steuerzahlern darstellt.
Weiter sollte dringend einmal die Spendenfreudigkeit von Klinikkonzernen an Parteien geprüft werden. Ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl mit Sicherheit eine spannende Recherche!