Mai 2024

Freunde und das Gesetz der Serie


ACHTUNG: Dieser Blogbeitrag hat ein technisches Problem.
Jeder Absatz wird leider rechts abgeschnitten.
Kann erst nach Pfingsten gelöst werden! Sorry!

Es heißt, wenn ein Gegenstand im Haus kaputt geht folgen ihm auf der Stelle mindestens zwei weitere. Ob es mit unserem Besuch zusammenhängt, dass just beim Eintreffen unserer Freunde nacheinander mehrere Dinge kaputt gingen, ist ungeklärt. Es begann vorletzte Woche. Es riss der Riemen vom Rollladen am großen Fenster im Esszimmer. Ohne Handwerker war das nicht zu reparieren. Einen zu finden entspricht auch in unserer Region der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Nur gut, dass wir gut vernetzt sind und der Handwerksbetrieb von unserem Freund Alex aus Kempten uns rettete. Er kam umgehend die 90 km angefahren, um wieder Licht in unser Esszimmer zu lassen.

Voll Freude begrüßten wir am Montag dieser Woche unsere Frankfurter Freunde, Monika und Ralf mit ihren Möpsen Bella und Julchen. Geplant war unser „Quartalsmeeting der Lebenserfahrung“!
Als das Auto ausgepackt, das Gästezimmer bezogen war, die Hunde mit Begeisterung im Garten tobten, verschwand der von Ralf hergestellte, mitgebrachte Brotteig im Backofen.

Und ab diesem Moment begann es zu wirken: Das Gesetz der Serie!

Die Hauptsicherung sprang heraus und die Ursache war der Backofen.
Spontan wurde entschieden, ein neuer Backofen muss her. Gesagt getan. Drei Stunden später konnte wieder gebacken werden.

Unsere Pläne für Dienstag durchkreuzte der Kaffeeautomat, der ohne Ankündigung den Geist aufgab, als Monika eine zweite Tasse Kaffee wünschte! Fairerweise gebe ich zu, als begeisterte Teetrinkerin dachte ich, den Kauf eines neuen Kaffeeautomaten können wir über die dutzend Teesorten in unserem Haushalt überbrücken, indem wir alle zu Teetrinkern werden.

Nachdem am Dienstag in Nersingen der Wertstoffhof geöffnet ist, wurde der kaputte Backofen
samt Kaffeeautomat, umgehend entsorgt. Natürlich hat man vor der Entfernung bei den kaputten Geräten genau geprüft, ob durch Reparatur noch etwas zu retten sei. Dem war nicht so, trotz intensiver Überprüfung.

Nach der Fahrt zum Wertstoffhof machten sich die beiden Männer auf den Weg, nun auch die
Lücke in der Küche zu füllen, die der kaputte Kaffeeautomat hinterlassen hat.

Durch einen glücklichen Zufall fanden sie denselben Kaffeeautomaten, der am Morgen den Geist aufgab!

Wunderbar – die Serie – hätte laut altem Sprichwort vorbei sein müssen.
Hätte, hätte Fahrradkette.

Als ich am Mittwoch den Wäschetrockner öffnete, hatte sich die Wäsche zwar lang genug gedreht – nur war sie nicht trocken, sondern noch immer nass! Wir dachten, eigentlich kann das doch
nicht sein? Drei Geräte und der Riemen vom Rollladen? Als Pragmatikerin reagierte ich dementsprechend und brachte den im Keller verstauten guten, alten Wäscheständer ins Spiel.
Nach dem Motto: Das ging früher, geht heute noch!

Unser Freund Ralf, wollte der Technik noch einmal zeigen, was geht und siehe da, mit einem anderen Programm fing sich der Trockner wieder. Er drehte seine Runden und trocknete – zumindest – diese naß gebliebene Maschienenfüllung. Wie lange ist ungewiss.

Auf alle Fälle sind wir in dem Serienablauf auf Nummer vier nun vorbereitet, immerhin!

Bei der Abreise unserer Freunde Monika und Ralf haben wir unser nächstes Quartalstreffen ausgemacht. Wir waren uns einig, da werden wir es erleben, ob das Gesetz der Serie sich wiederholt. RH


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In Memoriam

An meine wunderbare Mutter

Vor mir liegt ein kleines, wunderschönes Büchlein. Eines von vielen, in dem ich meine Freunde die Buchstaben parke, wenn sie durch meinen Kopf fliegen.

Manche liegen seit Jahren in einer speziellen Schublade in meinem Sekretär.

Der Zufall wollte es, dass ich es heute rausnahm und in ihm blätterte. Es ist gefüllt mit Gedanken, aufgeschriebenen Gefühlen, teilweise in Reimform.

Und da sah ich das Datum, fühlte diesen Moment und wusste wie verzweifelt ich damals war. Heute genau vor 33 Jahren, saß ich bei meiner Mutter im Krankenzimmer in der Uniklinik Ulm – damals noch am Safranberg – und versuchte für mich durch Buchstaben, das Gespräch mit dem Arzt fassbar zu machen.

Krankenhaus – 12. Mai 1991

Die weißen Wände starren mich an, die Schwester lächelt, da sie nur so ihre Arbeit ertragen kann. Der Arzt steht vor mir, sein Blick bohrt sich fest. Die Diagnose hat ihn nicht in einem Schock versetzt. Er bleibt kühl und sachlich, wie jeden Tag. Er sagt es mir und es klingt hart. Die Frau, meine Mutter die mich geboren, habe ich heute an die Macht in den Händen der Ärzte verloren.

Die Augen meiner Mutter, blau und strahlend, in denen sich das Leben spiegelt sehen mich an. Ein Leben voll Entsagung, gefüllt mit Arbeit war ihr Alltag. Und doch sehe ich, weiß ich, sie hat nie aufgegeben. Selbst jetzt im Kampf gegen die Krankheit, verlieren diese Augen nicht den Glanz! Und meine Mutter sagt mir ohne Worte nur durch ihren Blick, was sie mich immer wieder lehrte: Was gibt es wichtigeres im Leben als Mut zum Leben? Kraft zum JA – denn gut ist, was uns in den großen und den kleinen Zielen weiterbringt!

P.S. Heute beruhigt mich, dass wir gegen den Rat der Ärzte handelnden und meine Mutter zu uns nahmen, anstatt sie ins Pflegeheim zu geben. Lange Gespräche, völlig neue Informationen über Mutters Leben, auch wie sie mit dieser Krankheit umging, hat uns alle – trotz der Mühen durch intensive notwendige Pflege – die wir gemeinsam meisterten, nur positiv geprägt. Die Kinder, meinen Mann und mich.  

Als Tochter habe ich die Chance bekommen, ein wenig von dem zurückzugeben, was mir meine Mutter ein Leben lang an Liebe und Lebenszeit gab. Ohne sie hätte ich mein Leben nicht so leben können, die Stolpersteine des Lebens nicht überwunden und meine Ziele nicht erreicht.  RH  

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Sonntagsgedanken zum Muttertag!

Ein Gruß von mir an alle Mütter, Großmütter und Schwiegermütter und dazu ein paar Gedanken. In unserem Garten blühen Tulpen mit Zacken. So wie diese Tulpen ist das Leben. Mit ein paar Zacken, aber wunderschön. Die Frage, wie mein Leben wohl verlaufen wäre ohne Kinder, stell ich mir gar nicht. Ich blicke am Muttertag auf meine Kinder und bin froh sehr jung Mutter geworden zu sein! Danke für die Zeit, in der ich meine Kinder – durch alle Höhen und Tiefen – in ihr eigenes Leben begleiten durfte. Freue mich mit ihnen die Abenteuerzeit erlebt zu haben, als sie Jugendliche waren.

Danke für die Erfahrungen, die ich durch sie machen konnte und an denen auch ich gewachsen bin. Freue mich, dass sie meinen Freigeist und meine klare Haltung auch als Erwachsene akzeptieren. Sehe 365 Tage im Jahr wie sie ihre Frau/ihren Mann stehen. Betrachte aus der Distanz ihr Leben, in das ich sie ziehen ließ. Blicke begeistert auf jedes Einzelne meiner fünf Enkelkinder. Von meiner Mutter lernte ich, Kinder sind ein Geschenk auf Zeit. Lässt man sie frei und öffnet man die Tür, durch die sie in IHR Leben gehen, werden sie immer wieder durch diese geöffnete Türe zurückkommen. Und wenn ich heute – als Großmutter – zurückblicke sehe ich blühende Blumen im Garten meines Lebens.

Immer wieder ist zu hören, wo ist sie nur hin, die Zeit? Die Zeit hat aus unseren kleinen Enkelkindern inzwischen selbstbewusste junge Frauen und gestandene junge Männer gemacht. Aus diesem Blickwinkel stellt sich nicht die Frage, wo ist sie hin die Zeit? Sondern was haben und was werden WIR, jeder für sich, mit diesem wichtigen Faktor, nämlich unserer eigenen – verbleibenden – Zeit machen?

Bringen wir uns ein um etwas zu bewegen? Genießen wir sie? Oder vergeuden wir sie? Eins steht fest…sie vergeht zwar ohne unser Zutun, doch jeden Tag haben wir die Chance mit ihr etwas anzufangen. Dann stellt sich am Ende des Tages nicht die Frage, wo ist sie geblieben – die Zeit!?

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Abenteuer informierter Patient

Teil 3 Patientenleben als Abrechnungsziffer

Niemand will wie eine Abrechnungsziffer behandelt werden. Und es gibt genügend Ärzte, mit einigen bin ich sogar befreundet, die als zugelassener Kassenarzt lieber das Hauptaugenmerk auf den Menschen im Sprechzimmer richten würden, anstatt von einem unmenschlichen System gehetzt, gestresst und ausgenutzt zu werden. Meine Frage weshalb die Ärzteschaft mitmacht, ist auch nachdem ich sie bereits vor 17 Jahren stellte, noch immer unbeantwortet! Ich bleib dabei, ja, sie machen mit, passen sich den Systemfehlern an und beobachten wie die Verwaltungspaläste der gesetzlichen Krankenkassen, sowie der Kassenärztlichen Vereinigungen immer größer werden.   

Das System ist 2024 noch immer so, wie Tucholsky (1890-1935) es beschrieben hat: Wenn einer Holz hackt um es zu spalten, stehen fünf andere herum um es zu verwalten!

Die These vom Solidarsystem habe ich in meinen Büchern zum Thema über hunderte von Seiten entzaubert. Unser Gesundheitssystem steht auf der Kippe. Seit Jahrzehnten wird es Schritt für Schritt demontiert. Und teurer wird es nicht, weil wir älter werden, sondern weil Ökonomen die Medizin bestimmen, Kassen längst Konzerne sind, Machtkartelle um die Milliarden der Kassenbeiträge pokern, Ärztefunktionäre sich diesem Pokerspiel anpassen und der Mensch ob alt oder jung – ob gesund oder krank- als Produkt der finanziellen Wertschöpfungskette im Gesundheitsmarkt gesehen wird.

Als ich es wagte, den Ritt in das Abenteuer zu machen um eine informierte Kassenpatientin zu werden, stellte ich fest: Es geht vor allem ums Geld. Um den Gewinn zu maximieren, müssen die Kosten minimiert werden. Die Arbeitskraft der in Heilberufen tätigen Menschen wird bis zum Anschlag ausgebeutet und oft darüber hinaus. Ärzte, Klinikpersonal und Patienten werden – ob männlich oder weiblich – zu seelenlosen Kostenstellen einer ausschließlich gewinnorientierten Kalkulation.

Mit verantwortungsvoller Gesundheitspolitik ist kein Blumentopf zu gewinnen, geschweige denn eine Wahl. Karrierebewusste Politiker/Innen meiden daher eine konstruktive Auseinandersetzung mit den Problemen des Gesundheitswesens wie der Teufel das Weihwasser. Viel lieber ergehen sich „Gesundheitspolitiker“ in Phrasen, deren opportunistische Inhaltslosigkeit ins Auge springt.

Eine öffentliche Diskussion zu dieser Problematik findet nicht statt. Der Bürgerschaft wird die fatale Entwicklung der medizinischen Versorgung vorenthalten. „Bitte, ich will davon nichts wissen.“ So reagieren wohl die meisten Kassenversicherten, solange sie gesund sind. Vom Hörensagen wissen sie: Das System ist überaus kompliziert. Deshalb befasst man sich mit ihm nur, wenn es einen betrifft!

Gerade das macht es den großen Interessenten und deren Lobbyisten so leicht, den Kurs des führungslosen Schiffes namens Gesundheitswesen im eigenen Sinne zu beeinflussen. Die Undurchsichtigkeit und die komplizierten Zusammenhänge des Systems laden geradezu dazu ein, im Trüben zu fischen. Zumal die Intransparenz jeden Versuch einer Kontrolle erschwert.

Wie sollen wir, die zur Zahlung verpflichteten gesetzlich Versicherten erkennen, was mit unseren Beiträgen wirklich geschieht, wenn die Krankenkassen nicht einmal dem Bundesrechnungshof einen Einblick gestatten, wie sie mit den etwa 280 Milliarden Euro jährlich umgehen?  

Jeder wird für sich die Folgen der Systemfehler erkennen, wenn er/sie beginnt den eigenen Krankheitsverlauf intensiv zu hinterfragen. In meinem Fall ist es der Verlauf meiner Erkrankung, die chronisch wurde – da ich den Verlauf anhand von schriftlichen und bildgebenden Arztberichten, mit den dazugehörenden Abrechnungsziffern, rückwirkend über zehn Jahre analysierte.

Zugegeben, ich habe einige Wochen gebraucht diesen bitteren Beigeschmack von Enttäuschung und Erkenntnis zu verdauen – dass das Hauptaugenmerk meiner Behandlung die Abrechnungsziffer ist. Doch nur wenn es öffentlich wird, kann es zu der notwendigen Diskussion kommen. Und von diesem Klärungsprozess erhoffe ich mir die Chance den schlafenden Riesen Patienten zu wecken! RH

Fortsetzung folgt

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