April 2008

Unterschriftenaktion in Baden Württemberg ist angelaufen

Patienten solidarisieren sich mit Ärzten durch ihre Unterschrift.

Wer kämpft kann verlieren – wer nicht kämpft hat verloren!

Patienten/ Patientinnen in Baden-Württemberg wehren sich:

Mit unserer Unterschrift dokumentieren wir:

Wir wollen unsere Ärzte als freie niedergelassene Ärzte behalten.

Wir wollen, dass sich die Politiker der öffentlichen Diskussion stellen, welche durch eine gezielte Gesetzgebung (Sozialgesetzbuch V § 95) ein Knebelsystem für unsere Ärzte installierten!

Wir unterstützen die Entscheidung unseres Arztes, sich der über Jahre andauernden Versklavung entgegenzustellen, indem er dieses System verlässt.

Wir wissen, dass die einzige Möglichkeit, unsere wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu sichern, darin besteht, dafür zu sorgen, dass er in Zukunft mit seiner Praxis als freier Arzt überhaupt noch existieren kann.

Wir Patienten wollen nicht in anonymen Versorgungszentren behandelt werden, die in Händen gewinnorientierter, meist sogar börsennotierter Unternehmen sind.

Wir Beitragszahler sind wütend: Wir wollen nicht, dass unsere Kassen Geld ausgeben, um börsennotierte Unternehmen zu füttern. Wir Patienten wollen keinen Börsengang, sondern wir wollen unseren Arzt behalten!

Wir wollen nicht, dass unsere Ärzte in Bürokratie und Arbeit ersticken und für unsere Behandlung einen Hungerlohn bekommen!

Wir wollen wissen, was in den Kassen mit unseren Beitragsgeldern passiert und wo sie bleiben!

Wir Patienten bestätigen mit unserer Unterschrift die Solidarität mit unseren Ärzten!

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…wenn Dein Pferd tot ist, steig ab

Rede vor 8000 Ärzten in der Schleyerhalle

Guten Tag Frau Doktor, guten Tag Herr Doktor, ich habe Ihnen heute etwas mitgebracht, es ist ganz wichtig – es wird aber so klein gemacht – dass der Verstoß dagegen – von viel zu WENIGEN registriert wird! Es betrifft Sie in ihrem Beruf und in ihrem täglichen Leben. Es ist unser Grundgesetz! Es passt zu dem heutigen Tag, zu dem Anlass dieses Treffens. Raus aus dem System! Sie sind gekommen mit einer Erwartungshaltung – mit der Hoffnung es möge sich etwas in ihrer beruflichen Situation ändern – Sie haben zurecht keinen Nerv mehr auf diese entwürdigenden Maßnahmen aus Politik und deren verlängerter Arm KV! Um medizinisch zu bleiben – die KV en sind im System so wichtig wie der Blindarm für den Menschen. Viele von Ihnen warten dass etwas passiert – alle wissen – so kann es nicht weiter gehen! Ich stehe hier stellvertretend für alle informierten Patienten, die auf IHREN Ausstieg warten, nein, die in ERWARTEN – weil niemand so dumm sein kann, den Wahlheuchlerischen Aussagen von Politikern zu glauben, wenn sie sagen: Man würde die Position der Ärzte stärken – es ginge bei allen Entscheidungen im Gesundheitswesen – um uns Patienten! Niemand, der sich mit dem Thema auseinandersetzt und sich nur halbwegs damit beschäftigt, nur einmal genau den Kommentar zum § 95 im SGB V liest – der durchschaut was hier politisch geplant wurde und nun Stück für Stück umgesetzt wird. Der Ausverkauf und die Entwürdigung von Arzt und Patient gleichermaßen. Wenn es den politischen Kräften um eine tatsächliche Änderung ginge, hätten sie schon längst dieses SGB (Sozialgesetzbuch) durchforstet – die Knebelverträge gegen Ärzte raus geschmissen. Aber was machen sie, die Politiker? Sie drohen damit, lassen die KV damit drohen und setzen Ärzte damit unter Druck. Dieser Druck schlägt unweigerlich auf uns Patienten zurück. Es war meine Empfindung am 25. April 2007 in der Meistersingerhalle in Nürnberg, anlässlich des Protesttages der bayerischen Hausärzte, die dort von den Ärzten vorgebrachten Fakten, die Arroganz der Macht der anwesenden Politiker, die mein heutiges Engagement auslösten, gegen diesen Wahnsinn der Gesundheitspolitik aufzustehen. Seit über einem Jahr, recherchiere und hinterfrage ich, höre zu, schaue hin, staune wie viele Bürger nichts wissen, nicht mal ahnen was sich zusammenbraut! Vor einem Jahr nahm ich in Nürnberg das Mikrophon und sagte den anwesenden Politikern Stewens und Zöller, was ich von ihnen denke und was ich tun werde! Mich gegen diese politische Unverschämtheit auflehnen – dass ich zivilen Ungehorsam leisten werde! Und ich halte Wort! Das ist ein Jahr her, ich erlebe den Prozess Ihres Ausstiegs, aus dem maroden hinterhältigen System, hautnah. Wissen Sie welche Frage mir zum Thema Ausstieg immer wieder durch den Kopf geht? Wie würde ich – wenn ich Ärztin wäre – auf dieses System reagieren? Zu wem würde ich gehören? Zu den Protagonisten des Systems – sicher nicht. Zu den Mitläufern des Systems – auch nicht. Zu der schweigenden Mehrheit – garantiert nicht! Zu den stillen Widerständlern – das wäre das Mindeste, was man sich aufgrund der Faktenlage vorstellen kann. Zu den offenen Widerständlern – ja, dazu würde ich gehören !!! Und ich hätte längst mein Kuvert im Korb und würde es auch nicht mehr raus holen! Denn es geht um mehr, als um die Ihnen durch das Punktesystem auferlegte Erbsenzählerei. Nach einem meiner Vorträge hat mir ein Arzt geschrieben, dass er nun doch sein Kuvert abgeschickt habe und aus dem System aussteigen will. Der Grund war echt Klasse: Anlässlich einer Kundgebung auf dem voll besetzten Marktplatz im fränkischen Haßfurth, saßen Obdachlose am Brunnenrand! Ein Arzt, der in der Nähe stand, hörte deren Aussagen nach meinem Vortrag: „die Ärzte sind doch dumm wenn die nicht aussteigen“ Der Arzt überlegte und sagte sich, wenn die das so schnell kapieren was da abgeht, warum ich nicht!? Es geht um die Würde des Menschen – um ihre Würde als Arzt und um unsere Würde als Patient – und ich erwarte von ihnen allen, von jedem einzelnen sich nach diesem Tag ein paar Minuten hinzusetzen und sich die Frage zu stellen, weshalb wurde ich ARZT – warum studierte ich Medizin? Und spätestens dann wissen Sie, was sie zu tun haben. Um Ihrer eigenen Würde wegen, Kuvert in den Korb! Keiner riskiert sein Leben, wenn er sich wehrt gegen den bestehenden Wahnsinn. Stimmt, es benötigt Energie für seine Werte einzustehen, in diesem Fall für die Würde des Menschen und für die Freiheit! Und genau diese Energie erwarten informierte Patienten von ihren Ärzten, ein Vorbild in klaren Entscheidungen. Drehen wir den Spies doch einfach mal um – wie ist es denn in ihrem Beruf? Sie stellen die Diagnose, sagen dem Patienten was zu tun ist. Und zucken mit den Schultern, wenn der Patient sich selbst, durch sein nicht Handeln schadet! Und es ist richtig! Es liegt in seiner Verantwortung – für sich zu Handeln! Wo will ich mit dem Beispiel hin? In ihre Köpfe, denn da muss sich endlich etwas bewegen in Richtung HANDELN ! Wer bitte außer Ihnen hat es in der Hand, das Rad zu drehen, um dieses marode System – in dem Sie als Arzt und wir als Patient – gefangen sind? Wer bitte soll es kippen? Sie, wer denn sonst! Könnten wir Bürger – wir Patienten – den Korb füllen wäre das Ding längst gelaufen – da gehe ich jede Wette ein! Ich stehe im Auftrag aller informierten Bürger und Patienten vor Ihnen – ja wir haben eine Erwartungshaltung an SIE alle. was Sie über dieses System einschnürt – trifft in letzter Konsequenz uns Patienten. Nur ein paar Beispiele: * Bürokratie anstatt Patientenbehandlung * Case-Manager, Care-Manager und Call-Center * Permanente Negativdarstellung der ärztlichen Qualität – verursacht unsere Verunsicherung * Arzt als Bittsteller bei den Kassen, deren Topf wir füllen, ist entwürdigend * Wir Patienten bekommen die Zuteilungsmedizin der Kassen * Ihnen als Arzt bleibt nur uns schnell abzufertigen um die auferlegte Sparmedizin auszuführen. Tun Sie es nicht, laufen Sie Gefahr über Regress bestraft zu werden! Das alles verstößt gegen jede Würde, jede Freiheit, deshalb unterstützen informierte Patienten und Bürger den Systemausstieg der Ärzte aus voller Überzeugung. Wir weisen damit auch die zunehmend schädliche Fremdbestimmung von Patienten und Ärzten durch Politik, KVèn und Kassen zurück. Patienten sind keine Ware und Gesundheit ist kein Handelsgut. Dass wir Bürger und Patienten hinter Ihnen stehen und sie unterstützen, werden wir durch die heute in BW anlaufende Unterschriftenaktion beweisen! Zum Schluss möchte ich ihnen noch etwas mit auf den Weg geben: Ich denke Sie kennen nicht den Weg für Entscheidungen der Dakota Indianer? Der Weg ist völlig logisch und nachvollziehbar und zu 100 % auf die KV umsetzbar: Wenn Dein Pferd tot ist, steig ab!

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