Gesundheitssystem

Patientenleben als Abrechnungsziffer

Teil 5: Der Tanz ums goldene Kalb

Um überhaupt etwas zu sehen, muss man den Sand aus den Augen kriegen, den die Gegenwart ständig hineinstreut. (Hugo von Hofmannsthal)

Anhand der Beweise werde ich meine eigenen leidvollen Patientenerfahrungen zur Diskussion stellen. Vorab möchte ich daran erinnern um was es in der Auseinandersetzung um das Gesundheitsystem immer und immer wieder geht: Um den Tanz ums goldene Kalb. Umgangssprachlich wird so der Zustand genannt, wenn sich alles nur noch um Macht und Geld dreht. Es geht in dem Fall um die Macht über die Beitragsgelder der gesetzlichen Kassenversicherten! In Deutschland sind es ca. 73 Millionen Menschen, dies entspricht rund 90 Prozent der Bevölkerung.

Durch die Selbstverwaltung der gesetzlichen Krankenkassen sind sie Körperschaften des öffentlichen Rechts, finanziell und organisatorisch unabhängig. Einer der Systemfehler, aus dem sich das Machtspiel um die Verteilung des Geldes entwickelte.   

Verdrängt wird: Der Arzt kann nicht ohne Patient – der Patient nicht ohne Arzt! Anstatt dieses Faktum endlich als unumstößliche Realität zu akzeptieren und dementsprechend zu reagieren, lassen sich beide – Arzt und Patient – von einem korrumpierenden System handhaben!

Der Kassenpatient ist die Geldmaschine – als Ware verraten und verkauft. Anstatt sich zu wehren, passt er sich an wird zum Kunden und agiert als Schnäppchenjäger anstatt selbstsicher als Finanzier des Systems aufzutreten! Der Arzt lässt sich immer mehr zum Handelsvertreter von IGEL (Individuelle Gesundheitsleistungen) verwandeln und opfert dafür sein medizinisches Können und das Vertrauen in ihn!

Unsere Beiträge versickern längst in Kanälen, die gar nichts mit unserer Behandlung – und erst recht nicht mit dem Ziel Heilung, sprich Gesundung – zu tun haben! Ärzte lassen sich von ihren Funktionären auseinanderdividieren. Ich sehe seit Jahren eine immer größer werdende graue Dunstglocke unter der sich angepasste Ärzte versammeln! Die kurz den Kopf herausstrecken und als Erfolg verkaufen, wenn der Lobbyplatzhalter Lauterbach ihren Einladungen folgt und auf Ärztetagungen zu ihnen spricht. Brav hören sie zu, und applaudieren bei der vorsichtig vorgetragenen Kritik ihrer Funktionäre an dem Gesundheitssystem. 

Nach offiziellen Ärztetagen taucht sie wieder ab, die breite Ärzteschaft, in die Welt der angepassten Mitläufer – anstatt sich mit uns Kassenpatienten gegen die Macht der K – Kartelle (Kassen und KV en) zu erheben! Sie treffen sich weiterhin in kleinen, regionalen Zusammenkünften um über ihren Frust zu reden!  Ja, ich kann es so formulieren, da ich bei dieser Art der Zusammenkünfte über Jahre als Vertreterin der aktiven Patientenschaft dabei war. Kenne sie, die Systemfehler! Habe sie in hunderten Vorträgen klar ausgesprochen, bin Risiken eingegangen und habe alles versucht um einen Schulterschluss von Arzt und Patient zu manifestieren. Und zwar nicht vorübergehend, sondern mit dem Ziel einer Veränderung und der Auflösung der Systemfehler! Gescheitert ist es an halbherzigen politischen Versprechungen, von denen klar war, die Machtstrukturen der K- Kartelle werden erhöht und das Band der Abhängigkeiten wird noch straffer gezogen!   

Ich bin nicht bereit, über die Hintergründe zu schweigen, wie ich zum medizinischen Versuchskaninchen wurde und durch Systemfehler schleichend zur Abrechnungsziffer CS (chronische Schmerzpatientin)! Denn die von mir ausgesprochenen und in vier Büchern dokumentierten Warnungen, über die Auswirkungen unseres Gesundheitssystems, wenn wir es zulassen und nicht an die Systemfehler gehen, erlebe ich nun hautnah und schmerzlich! RH

Fortsetzung folgt   

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Teil 2 Schlüsselerlebnis und die Folgen

Patientenleben als Abrechnungsziffer

Die oft gestellte Frage, wie ich zu meinen Themen komme, ist umgehend beantwortet. Die kommen zu mir. Nehmen mich in Beschlag. Machen mich neugierig und oft sehr nachdenklich. Vor allem lösen sie bei mir diesen starken Wesenszug, einer intensiven Wahrnehmung aus .

Das Thema Gesundheitspolitik schlich sich bei mir über Halsschmerzen ein. Und zwar an einem Montag im Februar 2007. Als ich beim Hausarzt in das Behandlungszimmer gerufen wurde, musste dieser wegen einem Telefonat kurz hinaus.

Der PC stand schräg, dass ich auf den Bildschirm sehen konnte. Dann machte es „klick“ und unübersehbar lief ein Band mit dem Text: „Die Behandlungszeit für diesen Patienten ist abgelaufen.“ In dem Moment kam der Arzt zurück und sah meinen staunenden Blick, immerhin hatte die Behandlung noch gar nicht begonnen.

Mit einem Griff auf die Tastatur ließ er das Laufband verschwinden. Seine Erklärung: „Das sind die Auswirkungen der Gesundheitsreform“ langte mir nicht. Meine Neugier war geweckt. Ich fragte, welche Ziele diese Gesundheitsreform hat und was es für uns als Patienten bedeutet? Um mir das zu erklären müsste er bei uns Zuhause vorbeikommen. Meine Halsschmerzen wären fast untergegangen, wenn sie sich nicht beim Schlucken über diese Erfahrung gemeldet hätten. Ich ging aus der Praxis mit einem Rezept und dem schlechten Gewissen Zeit in Anspruch genommen zu haben, die mir laut Berechnung eines Softwareprogrammes nicht zustand.

Zwei Tage später stand mein Hausarzt mit einem Kollegen vor der Tür. Der Grund war zumindest offiziell kein Hausbesuch. So habe ich von zwei Ärzten, an einem Mittwoch im Februar 2007, die erste Lektion in die ärztliche Berufspolitik erhalten. So schmuddelig wie an diesem Tag das Wetter, waren die Informationen. Als freiwillig gesetzlich Versicherte tauchte ich ein, in eine überbürokratisierte, mit Regularien, Vorschriften, bis hin zu Strafandrohungen überladenen Berufswelt. Von der, dies ahnte ich am Ende dieses Tages, kein Patient/Patientin eine Ahnung hatte.

Zu all den Informationen passte nun dieses Laufband, mit den zeitlichen Vorgaben einer ärztlichen Behandlung. Ich habe mich über Wochen in die Unterlagen eingelesen, die mir zum theoretischen Nachhilfeunterricht über die Zusammenhänge und Abhängigkeiten von Kassenärzten übergeben wurden. 

Es kam zu einigen Treffen mit Ärzten aus der Region. Mein Staunen, weshalb Kassenpatienten von diesen Hintergründen fast nichts wissen, geschweige denn ahnen, wurde von dem Wunsch abgelöst, dies zu ändern und öffentlich zu machen.

Bereits zwei Monate nach dem besagten Arztbesuch, nämlich am 6. April 2007 saß ich in einem Omnibus in Richtung Nürnberg zu einer Protestveranstaltung der Ärzteschaft in der Meistersinger-Halle. Zeitgleich ist es mit Hilfe meiner Freundin Ingrid gelungen am selben Tag unsere Webseite patient informiert sich.de mit meiner ersten Pressemitteilung zu dem Thema online zu schalten.

Die bis auf den letzten Platz besetzte Meistersingerhalle glich einem mit Frust und Wut gefüllten Pulverfass. Bis heute spüre ich diese Stimmung. Auf der Bühne Ärztefunktionäre und die damalige bayerische Gesundheitsministerin Stewens CSU. Aufgrund der zwei Monate, in denen ich mich ausschließlich mit dem Thema Gesundheitswesen auseinandersetzte, wusste ich die politischen Rechtfertigungen vonseiten der Ministerin einzuschätzen. Und ich positionierte mich öffentlich, in dem ich aufgestanden bin und im Namen von uns Patienten/Innen unsere Solidarität mit der Ärzteschaft aussprach.

Das sind in diesem Monat 17 Jahre her. Die Rückblicke auf diese Vorgänge sind notwendig. Denn nur so ist nachvollziehbar, wenn ich sage: Ich erlebe nun als chronisch erkrankte Patientin, wie meine jahrelang vorgetragenen Warnungen vor den Systemfehlern und deren Folgen, die ich zwischen zwei Buchdeckel von vier Büchern aufgeschriebenen habe, zur Realität wurden.

Wenn ich nun, nicht nur mein eigenes Patientenleben als Abrechnungsziffer – ohne WENN und ABER – mit einer Menge Energie öffentlich mache, wird dies getragen von der Hoffnung, diesem üblen Monopolyspiel im Gesundheitssystem, die Würfel zu entziehen! RH

Forstsetzung folgt

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Teil 1 Wer wagt gewinnt

Die Aussage von Marie von Ebner-Eschenbach: „Der Zweifel an die Siege entschuldigt nicht das Aufgeben des Kampfes“ passt zu meinem Gefühl. Ja, es ist geradezu zum Verzweifeln, wie Arzt, Pflegepersonal und Patienten sich gleichermaßen einer Entwicklung anpassten, ohne den Systemfehlern im Gesundheitswesen massiv die Stirn zu bieten. Ich komme nicht klar mit dem Mangel an Solidarität, der zur Folge politischen Fehlentscheidungen Tür und Tor öffnet. Zu lange hatte ich Geduld und hoffte es würde sich etwas ändern. Rechtfertigungen, in denen erklärt wird, „man“ fordere von der Politik Änderungen, langweilen mich. Ich habe keine Geduld mehr, mit Leuten, die meine Geduld nicht verdienen.

Wer gedacht hat, in der Gesundheitspolitik würde sich mit Karl Lauterbach etwas zum Positiven ändern, wacht spätestens bei den Luftblasen zur Krankenhausreform und dem Gesundheitsversorgungs- Verbesserungsgesetz auf! Wer schon länger dieses Gesundheitsmonopoly kennt, weiß – ohne dass Er oder Sie am Spiel beteiligt ist – welche Entwicklungen in Lauterbachs Amtsführung möglich sind. Seit nunmehr 17 Jahren habe ich einiges erlebt, was meine Meinung über Unehrlichkeit und ungehaltene Versprechungen in der Gesundheitspolitik festigt! Der Tag, als die SPD Karl Lauterbach zum Gesundheitsminister ernannte, war jedoch für mich nicht nur einer der Schwärzesten, sondern die Bestätigung, dass meine Warnungen gerechtfertigt waren und der schlafende Riese Patient die negativen Folgen erleben wird. Nach dem Motto, die Geister die gerufen werden, wurde und werde ich nun als Patientin gezwungen, in der Realität zu erleben, vor der ich über Jahre klar und unmissverständlich warnte.

Nur gehöre ich nicht zu denen, die widerspruchslos die Folgen von Systemfehlern erdulden! Deshalb mache ich sie auf, die große Türe, hinter der Fehlentscheidungen, durch falsche Angepasstheit geparkt sind.   

Fortsetzung folg! RH

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Und täglich grüßt das Murmeltier

Diese Redewendung bedeutet, etwas wiederholt sich ständig. Im Fall unseres Gesundheitssystems erlebe ich zurzeit ein Deja‘-vu der besonderen Art. Aufgrund eines gesundheitlichen Problems kommt es mir vor, als sei die Uhr stehen geblieben. Es ist die Bestätigung, dass die Warnungen, wie ich sie vor Jahren in meinen Büchern dokumentierte Realität geworden sind. Das heißt nichts anderes, die Systemfehler im Gesundheitssystem wurden zementiert.

Beim Deja‘-vu glaubt man, einen bestimmten Moment schon einmal erlebt zu haben. Es liegt und lag an der Situation, dass ich durch meine intensiven Recherchen über die Stolpersteine im Gesundheitswesen, alles in der Theorie und über Dritte erfahren hatte und es nun 15 Jahre später 1:1 selbst erlebe!

Rückblick: In meinem Buch „Der verkaufte Patient“ geht es um die Frage, wie teuer darf Heilung sein. Was bedeuten die Machtstrukturen der Selbstverwaltungen wie der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigungen für unsere Haus- und Fachärzte. Welchen Einfluss haben Lobbyisten und was bedeutet Konzernmedizin für uns als Patienten?

In „Krank in Deutschland“ habe ich die Folgen der Stolpersteine im System anhand von Betroffenen als Patienten erlebt, genauso habe ich die Probleme vom Pflegepersonal kennen gelernt.

Tragisch dabei: Eine der Patientinnen, deren Kämpfe um medizinische Hilfe ich beschrieben habe, ist genau wegen diesen Stolpersteinen im System, im Januar 2023 mit 46 Jahren verstorben. Durch ihre Krankheit wurde sie zum Pflegefall. In der Auseinandersetzung wegen der Kostenzuständigkeit, fiel sie durch das Raster. Aus den Unterlagen ist ersichtlich: Es gab vor allem ein Gerangel wegen der Kostenstellen und den Zuständigkeiten. Sie hätte mehr, vor allem intensivere Pflege gebraucht. Wundgelegen endete ihr Leben aufgrund einer Blutvergiftung.

Im Buch „Geldmaschine Kassenpatient“ habe ich bewusst die rotierende Drehtür thematisiert. Um was es den Kassen tatsächlich geht. Um Macht über einen aufgeblasenen Verwaltungsapparat und die damit verbundenen Kosten zu festigen! Machtspiele in den Funktionärsebenen. Wie im Kreis und auf wundersame Weise Politiker auf der einen Seite in die Parlamente hinein gehen und auf der anderen Seite als Lobbyisten wieder herauskommen. Oder Mitarbeiter der Krankenkassen auf einmal Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium werden. Die Minister und Abgeordneten in Berlin sind Schöpfer unseres Gesundheitssystems mit all seinen Fehlern. Sie entwerfen den Rahmen, der die Absperrung des Boxringes ist, in dem sich die Beteiligten der Selbstverwaltung Runde um Runde im Kampf um Macht und Geld gegenüberstehen.

Und wie Pontius Pilatus stehen sie da, die jeweiligen Gesundheitsminister/Innen mit einem Heer von Staatssekretären/Innen und waschen ihre schmutzigen Hände in Unschuld!   

Allein der Blick auf unseren derzeitigen Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) und seinen ausgelebten Opportunismus zeigt Ursachen über das Chaos und die Verunsicherung im gesamten Gesundheitssystem. Er war früher einmal Mitglied in der CDU und bekam von der Konrad-Adenauer-Stiftung ein Stipendium. Er wechselte 2001 in die SPD, da er sich als Mitglied in verschiedenen Kommissionen im Gesundheitswesen Karriere erhoffte. In der SPD war er bis zur Bundestagswahl 2013 gesundheitspolitischer Sprecher. 2009 bis 2013 hatte er einen Sitz im Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG. Kein Wunder das er damals ein Verfechter der Fallpauschale DRG (Diagnosis Related Group) war. Immerhin gilt sie als Grundlage der Vergütung von Leistungen pro stationärem Behandlungsfall. Heute zählt DRG zu einer der Problem- Ursachen im Gesundheitswesen. Auch den Pflegenotstand hat Lauterbach maßgeblich mitzuverantworten. Er war der Einflüsterer der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmid (SPD) und sehr eng verbunden mit Pharmakonzernen und Investoren im Gesundheitswesen. Laut Gerichtsurteil darf seine Ex Frau über ihn weiterhin sagen: „Geld und Karriere seien für ihn das Wichtigste“! Ich hänge noch sein Hobby dazu, Gast in Talksendungen auf allen Kanälen! RH

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Systemfehler und Karl Lauterbach

Bei meinen Recherchen 2007 zum Thema Gesundheitssystem gab es aus dem politischen, beruflichen, sowie privaten Umfeld des Karl Lauterbach die einhellige Meinung über ihn: Machtbesessen, Rechthaberisch, Geld – und Mediengeil!

Als nach der Bundestagswahl 2021, die wichtige Position des Gesundheitsministers lange unbesetzt war, hielt ich den Atem an, da ich um die Macht der Lobbyisten in der Politik wusste. Immerhin wurde der SPD Parteitag 2021 u.a. von dem Pharmariesen Pfizer gesponsert. Dem Unternehmen, das mit BioNTech den ersten zugelassenen RNA Impfstoff entwickelte, der gegen Covid 19 zugelassen wurde!

Die Meldung, über die Ernennung von Lauterbach zum Gesundheitsminister schockte mich. Es lag an meinem Wissen, aufgrund der Recherchen für meine vier Buchprojekte über unser Gesundheitssystem. Inzwischen wird in allen Gremien verdrängt und vergessen, für was er alles mitverantwortlich ist, wenn es um die gravierenden Systemfehler im Gesundheitssystem geht.

Einst war Lauterbach in der CDU, sein Medizinstudium bekam er von der Adenauer-Stiftung mitfinanziert. Als er erkannte, über Ulla Schmid SPD kommt er als deren Berater seinem Ziel Minister zu werden näher, wechselte er in die SPD. Er war z.B. der massivste Verfechter für die Einführung des DRG -Systems, dass u.a. für die Probleme im Krankenhauswesen verantwortlich ist. Er saß im Aufsichtsrat des Rhön Klinikums, als es um die flächendeckende Privatisierung der Krankenhäuser ging. Er war bereits in seiner Funktion als Institutsleiter für seine Pharmanähe und seine besonderen, hochdotierten Gutachten bekannt.

Die vielen Ordner in meinem Archiv zum Thema Lauterbach, zeigen die Widersprüche seiner Aussagen. Bestätigen auch die Meinungen derer, die ich 2007 befragte. Wer in meinem Blog nach Lauterbach sucht, findet viel über ihn unter der Rubrik Gesundheitswesen. Zuletzt am 2.2.2022 unter „Lauterbachs erbärmliches Krisenmanagement!“

Immer wieder schreiben mir Leser und Leserinnen meiner Bücher zum Thema Gesundheitswesen, die dadurch über die Systemfehler und meine dokumentierten Warnungen informiert sind. Hier möchte ich, mit Erlaubnis des Schreibers, einen dieser Briefe an mich veröffentlichen. Und zwar zum Ende eines schwierigen Jahres. Ich bin überzeugt, das Jahr 2023 wird noch problematischer, die Besetzung mit Lauterbach im Gesundheitsministerium, spielt dabei keine geringe Rolle.

Hier einer der Briefe, die mich erreichen:

Sehr geehrte Frau Hartwig,

gestern nahm ich Ihr Buch „Der verkaufte Patient“ wieder einmal in die Hand. Wie üblich sofort ein Blick auf das Inhaltsverzeichnung. Ich war hellwach als ich die Überschrift des Kapitels 5 gelesen hatte. „Der Mann mit der Fliege“, das kann doch nur der Lauterbach sein. Tatsächlich.

Das Kapitel 5 beginnt mit folgenden Worten:

KAPITEL 5

Der Mann mit der Fliege — oder: Ullas Harry Potter im fliegenden Einsatz

Er inszeniert sich geschickt als das rote Aushängeschild sozialdemokratischer Gesundheitspolitik: Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach – der Mann mit der Fliege. Ein bisschen hat er auch etwas von einem Technokraten an sich, der mit einer gewissen Überparteilichkeit daherkommt – ein Berater eben, ein Mann der Wissenschaft, der gern der Politik Nachhilfeunterricht erteilt, wenn sie »wissensbasierte« Entscheidungen fällen möchte. Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern hatten mindestens indirekt schon einmal mit Herrn Lauterbach Kontakt. Ein Heer von chronisch Kranken wird seit Jahren bundesweit in die sogenannten DMP-Programme (Disease-Management-Programme) über die Krankenkassen geführt. Wer war der große Verfechter dieser Idee? Der Mann mit der Fliege!

Bei den Ärzten nun scheint Lauterbach keinen besonders guten Stand zu haben. Die Zeitschrift »Der Kassenarzt« apostrophierte ihn schon 2003 »als den Leibarzt und gesundheitspolitischen Berater-Intimus von Ministerin Ulla Schmidt, die ihn wohl als eine Art ‚Harry Potter« für ihre Pläne sieht«.

Die Zunft schimpft über ihn, was das Zeug hält. Als die Expertenkommission »Reform des Gesundheitswesens« (Rürup-Kommission) berufen wurde und in der KV Hessen Protest laut wurde, weil nicht ein einziger praktizierender Arzt oder Psychotherapeut darin vertreten sei, bemerkte der hessische KV-Chef Spies in Hinsicht auf Lauterbach: »Es ist ein Arzt drin, nur glaubt keiner, dass er Arzt ist.« ….

und das Kapitel 5 endet mit den Worten:

Vieles ist inzwischen in Lauterbachs Richtung gelaufen. Das Herzstück des gesamten Gesundheitswesens – die vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt und Patient – ist weiter unterminiert worden. Ein ethisch verbrämter bürokratischer Overkill namens Qualitätssicherung (siehe Kapitel 5) wurde zum Trojanischen Pferd in den Praxen freier, niedergelassener Ärzte. Die Politik deckt den Verödungsfeldzug börsennotierter Unternehmen und die gezielte Ausplünderung des Patienten. Ich kann es nur zynisch finden, wenn einer wie Lauterbach das Wort Ethik in den Mund nimmt. Und ich danke ausdrücklich einem Mann wie Hoppe, der für eine Art von Ethik einsteht, die gerade als eine Art Kollateralschaden mit entsorgt wird. Diese neue »Ethik« ist Willkür.

Die neue Ethik stellt neue Fragen: Sollen wir beispielsweise noch wollen, dass Menschen, die – mal rein betriebswirtschaftlich gesehen – dem Staat auf dem Säckel liegen, weiterbehandelt werden? Das sind keine abwegigen Fragen.

Das diskutieren sie an den Stammtischen im Horizont einer vermeintlichen Kostenexplosion im Gesundheitswesen: »Da päppeln sie die Gruftis hoch – und ich krieg meine Kur nicht bezahlt!« Lauterbach selbst, berichtet die Ärztezeitung, war gefragt worden, »inwieweit es sich denn rechne, einen Alzheimerpatienten durch adäquate medikamentöse Therapie ein paar Jahre länger vor der totalen Pflegebedürftigkeit zu bewahren. Ulla Schmidts Expertokrat ging darauf gar nicht erst ein. Die Frage sei falsch gestellt. Sie müsse richtig lauten, inwieweit sich hier denn die rechtzeitige Hochdruckbehandlung auszahle.« Mich fröstelt. Da es mir um Ethik im alten Sinn, um Wahrheit und Lüge, Sein und Schein und dergleichen geht, dürfen wir auch die Person Karl Lauterbach nicht ganz außer Betracht lassen.

Dieses Buch von Ihnen ist aus dem Jahre 2008.

 Sehr geehrte Frau Hartwig, es gibt Bücher, die sind immer aktuell. Ihre Sachbücher zähle ich dazu. Ich frage mich nur, wie halten Sie das aus, wenn Sie zuschauen müssen, was genau dieser Mann treibt, welche Schäden Menschen erleiden mussten, die er zu verantworten hat. Diese Gedanken wollte ich Ihnen einmal mitteilen. Sie sollen sehen, Ihr Buch steht in meinem Bücherregal an vorderster Front.

Viele Grüße aus Niederbayern Johann Weber

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Lauterbachs erbärmliche Krisenpolitik

Samstag 5. Februar 2022 – 8 Uhr! Mein Arbeitsplatz in meinem Schreibzimmer ist hell durchflutet von der Morgensonne. Ich schaue in den strahlend blauen Himmel und versuche die letzten Nachrichten im Radio wegzudrängen. Soll ich Euch was sagen, ich habe keine Lust mehr, nun im dritten Jahr, mir diese morgendlichen Meldungen anzutun! Einen Tag später zu hören, wer sich alles getäuscht hat! Wer welche Regeln geändert hat. Ich will auch keine sogenannten Videos mehr von Lauterbachs kommunikativen Ausrutschern bekommen! Keine angstschürenden Lauterbach – Warnungen – die alles sind, nur nicht dazu führen Vernunft walten zu lassen! Er ist aus reiner Besitzstandwahrung ein Spalter! Das einzige was ich noch mache, sind die Hintergründe des politischen Lebens von Lauterbach aufgrund meines Archivs aufzuarbeiten. Seine Macht – und Geldgeilheit und die gesellschaftlichen Folgen zu dokumentieren und in meinem Blog zu gegebener Zeit veröffentlichen! Immerhin habe ich mich intensiv über sechs Jahre mit den Systemfehlern in unserem Gesundheitswesen auseinandergesetzt! Die unser jetziger Gesundheitsminister, damals noch als „leiser- Bach“ zum eigenen finanziellen Vorteil, zu Zeiten unter Ulla Schmidt mitzuverantworten hatte! Und der nun wie ein „Lauter-Bach“ als Retter auftritt, ohne zu kapieren, dass dieses schüren von Angst und sein ständiger Verstoß gegen das BGH Urteil „Lügen durch Weglassen“ gesellschaftlich genau das Gegenteil bewirkt!
Vier Bücher habe ich über bewusst angelegte Systemfehler in unserem Gesundheitswesen geschrieben! Über die Ursachen, mit knallharten Fakten und Namen – ohne dass ein einziges Wort davon gestrichen werden musste! Im Gegenteil, bis heute werden in juristischen Auseinandersetzungen die Fakten aus meinen Büchern als Beweismittel benutzt! Genau wegen diesem Wissen, über die Hintergründe der Fehler in unserem Gesundheitssystems, über die Gewinner und die Verlierer, konnte ich bei der letzten Bundestagswahl sehr gut nachvollziehen, weshalb sich die Ernennung zum Gesundheitsminister verzögerte!!! Und ich war nach der Ernennung von Lauterbach entsetzt – und bin es immer noch!

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Aufruf zum Mitdenken um Handeln zu ermöglichen!

Wer die Meinung vertritt, es gehe ihn/sie nichts an, was in den Hinterzimmern der Macht zum Thema Gesundheitssystem entschieden wird, täuscht sich! Es gibt sie bereits die Systemopfer, ich habe zu viele davon kennengelernt, als dass die Argumentation „Einzelfälle“ zutrifft. Es gibt sie auf der Seite der Patienten ebenso, wie auf der Seite der Ärzte. Natürlich kenne ich auch die Schlagzeilen, in denen Ärzte als unersättlich und geldgierig hingestellt werden. Kenne den Versuch, den Berufsstand Arzt als Verursacher der Probleme zu brandmarken. Nur sollten wir uns nicht verunsichern lassen und hinter die Schlagzeilen schauen.

Fangen wir bei uns selbst als Patienten an. Auch wir finden uns in regelmäßigen Abständen, als Verursacher der Geldknappheit im System wieder. Die Schlagzeile lautet z. B.: Patienten gehen zu oft zum Arzt! Und? Fühlen Sie sich angesprochen? Egal, wen ich bei meinen Vorträgen gefragt habe, niemand dachte dabei an sich. Es waren die „Anderen“, die gemeint sind. Welche Anderen? Ihr Nachbar? Ihre Kollegin? Übrigens aus deren Sicht sind Sie der/die Andere. Also kann mit diesem allgemeinen Vorwurf etwas nicht stimmen!

Nur was? Ganz einfach, diese Aussagen sind hervorragend geeignet, Nebenkriegsschauplätze aufzubauen, Feindbilder zu kreieren und Verwirrung zu stiften. Abzulenken von den tatsächlichen Problemfeldern, die übrigens weder etwas mit uns als Patienten/Patientin zu tun hat, noch mit den Ärzten unseres Vertrauens.

Sie haben etwas mit den Absurditäten des Gesundheitssystems zu tun. Genau wie die Tendenz der ausufernden Bürokratie und den im Jahrestakt wechselnden Reformen: Der Ausverkauf des Gesundheitswesens an private Unternehmen mit Profitinteressen soll auf keinen Fall zur öffentlichen Diskussion werden. Was politisch geplant ist, welche gesellschaftspolitische Folgen daraus entstehen, wird verschleiert. Und genau dass gelinkt am besten durch gezielte Nebenkriegsschauplätze, über die wir beschäftigt werden.

Fazit: Schauen wir nicht auf, sondern hinter die Schlagzeilen. Lassen wir uns nicht blenden, nicht durch Desinformationen lähmen, sondern denken mit, um handeln zu können.

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