Erfahrungen

Sonntagsgedanken zum Muttertag!

Ein Gruß von mir an alle Mütter, Großmütter und Schwiegermütter und dazu ein paar Gedanken. In unserem Garten blühen Tulpen mit Zacken. So wie diese Tulpen ist das Leben. Mit ein paar Zacken, aber wunderschön. Die Frage, wie mein Leben wohl verlaufen wäre ohne Kinder, stell ich mir gar nicht. Ich blicke am Muttertag auf meine Kinder und bin froh sehr jung Mutter geworden zu sein! Danke für die Zeit, in der ich meine Kinder – durch alle Höhen und Tiefen – in ihr eigenes Leben begleiten durfte. Freue mich mit ihnen die Abenteuerzeit erlebt zu haben, als sie Jugendliche waren.

Danke für die Erfahrungen, die ich durch sie machen konnte und an denen auch ich gewachsen bin. Freue mich, dass sie meinen Freigeist und meine klare Haltung auch als Erwachsene akzeptieren. Sehe 365 Tage im Jahr wie sie ihre Frau/ihren Mann stehen. Betrachte aus der Distanz ihr Leben, in das ich sie ziehen ließ. Blicke begeistert auf jedes Einzelne meiner fünf Enkelkinder. Von meiner Mutter lernte ich, Kinder sind ein Geschenk auf Zeit. Lässt man sie frei und öffnet man die Tür, durch die sie in IHR Leben gehen, werden sie immer wieder durch diese geöffnete Türe zurückkommen. Und wenn ich heute – als Großmutter – zurückblicke sehe ich blühende Blumen im Garten meines Lebens.

Immer wieder ist zu hören, wo ist sie nur hin, die Zeit? Die Zeit hat aus unseren kleinen Enkelkindern inzwischen selbstbewusste junge Frauen und gestandene junge Männer gemacht. Aus diesem Blickwinkel stellt sich nicht die Frage, wo ist sie hin die Zeit? Sondern was haben und was werden WIR, jeder für sich, mit diesem wichtigen Faktor, nämlich unserer eigenen – verbleibenden – Zeit machen?

Bringen wir uns ein um etwas zu bewegen? Genießen wir sie? Oder vergeuden wir sie? Eins steht fest…sie vergeht zwar ohne unser Zutun, doch jeden Tag haben wir die Chance mit ihr etwas anzufangen. Dann stellt sich am Ende des Tages nicht die Frage, wo ist sie geblieben – die Zeit!?

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Sonntagsgedanken

ERFAHRUNGEN

Heute ist der letzte Sonntag im November und 1. Advent. Unser Haus ist, wie jedes Jahr eingetaucht in diese, für mich sehr wichtige Zeit. Mein Mann hat von unserem Garten Rosmarin und Zypressenzweige geholt und duftende Adventskränze gebunden. Das Jahr geht dem Ende zu und wir sind alle 11 Monate älter. Jeder für sich hat seine Erfahrungen gemacht. Die vergangene Woche habe ich davon zwei völlig unterschiedliche gemacht. Eine davon stimmt mich immer noch nachdenklich, die Andere erfreut mich.

Nachdenklich macht mich die Nachricht eines jungen Mannes, der mir  hoch erbost zu meinem Buch „Erbschleicher und §onstige Verwandte“ schrieb: „Ich bin 34 und finde es richtig den „Alten“ an den Geldsack zu gehen, weniger Rente, raus aus den großen Wohnungen, keine teuren Operationen um alte Knie und Hüften zu erneuern. Wir haben immer mehr Alte wer soll das eigentlich alles bezahlen?“

Provokativ hätte ich antworten können, dass sein Ansinnen so klingt, als sei es gerechter, wenn jeder sich umbringen würde, wenn er älter wird. Da er mir direkt geschrieben hat, gab ich ihm u.a. diese Antwort:

Gut gebrüllt Löwe, junger Mann nur leider ohne nachgedacht zu haben. Denn was Sie dabei vergessen, auch Sie werden älter und dann? Ihre Aussage beweist unsere gesellschaftliche Problematik des Generationenkonflikts. Dampfplauderer in der Politik benutzen das Thema und fördern diesen Konflikt aus reiner Machtgeilheit! Dem setze ich eine breite Diskussion von Ihrer und meiner Generation entgegen. Auch Sie haben Eltern, was sagen Sie denen, wenn diese älter werden? Haben Sie Angst, dass sie zu lange auf die Immobile der Eltern warten müssen? Oder dass diese für das Pflegeheim drauf geht, die abgeschlossene Versicherung der Eltern nicht reicht? Übrigens genau wie die Renten, ist das alles erarbeitet von genau der Generation, die Sie als die „Alten“ bezeichnen. Ihr egoistischer Enteignungsgedanke bringt uns nicht weiter, beweist jedoch Ihre Ängste. Vielleicht hilft uns eine Diskussion über den um sich greifenden Egoismus, über die Gier und den Neid und was dabei vernichtet wird. Ich bin dazu bereit. RH

Auf seine Antwort warte ich noch.

Erstaunt und erfreut hat mich gestern in der Post ein lila Kuvert Dina 5, mit einem kleinen Bild einer Kerze unten links. Absender keiner. Inhalt: Gutschein für einen mehr als großzügigen Einkauf bei Feinkost Böhm. Dabei eine Karte auf der steht:

„Es gibt ein Leben vor dem Tod, dem kann ich mich, dank ihrem Buch über Erbschleicher und sonstige Verwandte nun stellen. Genau die „Sonstigen“ habe ich glatt übersehen. Konnte klären was unklar war. Deshalb möchte ich nicht versäumen Sie an meiner Freude teilhaben zu lassen. Herzlichst Anke“

Zu erwähnen, ich habe keine Ahnung wer es ist, nehme aber an, aufgrund des erwähnten Lebens vor dem Tod, sie hat den Erbschleicher gelesen und irgendetwas für sich klären oder retten können. Nun denn, um beim Thema zu bleiben, nichts ist tödlicher als Langeweile – und über die kann ich mich tatsächlich nicht beschweren. Tauchen wir nun ein in die Adventzeit 2022 und lassen sie wirken, diese Zeit, in der sogar tiefe Kratzer in der Seele heilen können. Eine wunderschöne, kraftvolle Adventszeit in die Runde wünscht von ganzem Herzen Renate Hartwig  

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