Hochwasser aus den Schlagzeilen und nun?
Längst sind die Betroffenen des letzten Hochwassers vor ca. 4 Wochen aus den Schlagzeilen und vergessen. Gestern hat mir jemand gesagt: Pech gehabt, das Leben geht weiter. Stimmt, nur wie geht es für diejenigen weiter die es betrifft? Und Pech gehabt, ist garantiert die völlig falsche Formulierung, erinnerte mich jedoch an eines unserer Generations – Treffen, an dem wir über Egoismus diskutierten. Der Spruch von meinem Mann: Aus vielen großen ICHS wird ein kleines WIR – und aus vielen kleinen ICHS wird ein großes WIR – war die Basis einer spannenden Diskussion. Als es nun Sandra, Patrick und ihre Kinder betroffen hat, kam dieses ICH und WIR auf einmal ganz nah an uns heran. In der Theorie lässt es sich leicht darüber diskutieren, wie sich unsere Gesellschaft schleichend durch knallharten Egoismus verändert. Wir selbst stehen nun der Praxis gegenüber. Junge Familie, nach langem Suchen hatten sie endlich ein passendes Zuhause in einer Erdgeschosswohnung gefunden. Gerade erst eingezogen, die Kartons noch gar nicht alle ausgepackt, kam das Hochwasser und ertränkte den Traum vom neuen Nest im schlammigen Wasser.
Die Elementarversicherung stand schon fest, es fehlte lediglich der Besuch vom Versicherungsmann. Ja und hier stimmt er, der Satz vom Pech gehabt. Klar können jetzt ganz Schlaue sagen, schließt man vor Einzug ab! Antwort von mir: Witzbold, eine solche Versicherung ist teuer und die Höhe richtet sich nach den Gegebenheiten. Und dazu war das persönliche Gespräch notwendig.
Nun fehlt natürlich das Geld um einen neuen Hausstand aus dem Boden zu stampfen. Familie half so gut sie konnte. In Bayern haben die Betroffenen vom Hochwasser völlig unbürokratisch eine finanzielle Soforthilfe erhalten. Nun liegt Meckenbeuren aber in BW und es gab natürlich auch den Politiker Besuch in Gummistiefel, das war es aber auch! Die Gemeinde hat die entstandenen Müllberge kostenlos abgeholt: Immerhin kostenlos!! Die Reste von dem ausgelaufenen Öl aus den überschwemmten Kellern, schillert inzwischen farbenfroh auf den Gartengrundstücken. Die Gutachter werden kommen. Dann wird geredet und geredet – und weitergeredet.
Genau vor drei Jahren, in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 fielen innerhalb von Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter im Ahrtal in Rheinland-Pfalz. Jeder weiß mit verheerenden Folgen für die Menschen vor Ort. Auch dort waren sie, die Politiker mit Gummistiefeln. Und heute sehen, lesen und hören wir was alles zugesagt und nicht gehalten wurde. Inzwischen wurde auch das Verfahren gegen den verantwortlichen Landrat wegen fahrlässiger Körperverletzung eingestellt. In einer Doku über das Ahrtal im SWR spricht ein Betroffener aus, was diese Menschen heute denken und fühlen, sie leben nach dem Hochwasser in einem vergessenen Land!
Und genau das beschäftige uns, Nadine aus unserer Gruppe „Generationen im Gespräch“ wollte das nicht akzeptieren und kam auf die Idee, hier wäre doch ein Ansatz dieses diskutierte WIR praktisch umzusetzen. Ihr Vorschlag, etwas Gutes tun und der betroffenen Freundin und Ihrer Familie etwas finanziell unter die Arme zu greifen. Einfach mitzuhelfen die schwere Zeit zu überstehen. Aber wie?
Kurz um stellte sie ein Spendenkonto auf ihren Status. Ihr Ziel den Spruch „Kleinvieh gibt auch Mist“ umzudrehen in: Kleine Beträge ergeben auch Summen, mit denen das nötigste angeschafft werden kann. Ich habe dann spontan den Spendenaufruf genommen und auf meinen Status gesetzt. Und siehe da, meine These „Wer wagt gewinnt“ hat sich einmal mehr als richtig erwiesen.
An dieser Stelle auch von mir einem herzlichen Danke an Elfriede aus Ulm und Monika aus Laupheim, die spontan halfen als ich ihnen die Hintergründe erzählte. Auch hier haben wir dazu gelernt. Viele helfen gern aber lieber direkt auf ein Konto wo es die Betroffenen auch umgehend erhalten. Kurz um, ich gab direkt die Kontonummer von Nadine weiter, die das Spendenkonto ins Leben rief. Jeder Euro zählt und kommt umgehend bei Sandra und Familie an. Danke!
Wer ein paar Euro entbehren kann, hier für alle Fälle die Kontonummer – Nadine Romme:
DE 19 6519 150001 513 02006 BIC GENODES1TE Kennwort: Spende für Sandra und Familie
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