September 2023

Zufallsbegegnungen

Wir waren kurz nach Schulbeginn, zur Hauseinweihung bei Geschäftskunden meines Mannes eingeladen. Dort trafen rein zufällig Eltern und Lehrer aufeinander. Keiner der Lehrkräfte kannte die Kinder und Jugendlichen, deren Eltern anwesend waren. Genauso wenig wussten die Eltern, von Lehrkräften unter den Gästen. Was letztendlich keine Rolle spielen sollte. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist diese Info aufgrund folgender Kommunikation wichtig.

 Man sollte annehmen, nach nunmehr sechs Wochen Ferien, trifft man auf ausgeruhte Lehrkräfte. War auch in der Begrüßungsphase so. Bis, ja bis sich ein Lehrer zu dem gerade begonnen Schuljahr 2023 äußerte. Er zähle immer die Tage bis zu den nächsten Ferien.

Blicke gingen hin und her. Ein Vater fand es gut auf einen Lehrer zu treffen. Er stellte ihm eine Frage, die ihn umtreibt!  Gerade habe die Schule begonnen. Seine Tochter gehe in ein Gymnasium in BW. Er suche eine Erklärung, weshalb der Stundenplan zwar vorliege, jedoch der Nachmittagsunterricht erst eine Woche später anfängt? Und schon war sie offen, die Frust – Schleuse.  

Die zwei Lehrerehepaare sahen sich an. Zuckten mit den Schultern. Realisierten nicht, dass es die Aussage des anwesenden Lehrers war, vonwegen er zähle die Tage bis zu den nächsten Ferien, die genau diese Fragerunde auslöste. Weshalb z.B. nach dem gerade begonnen Schulbeginn 2023, mit all den nicht aufgearbeiteten Lücken, der Unterricht eines Gymnasiums wegen einem Lehrerausflug lediglich bis zu der großen Pause geht? Kopfschütteln in der Runde.  Die Frage: Weshalb der Ausflug der Lehrkräfte nicht in der letzten Ferienwoche stattfinden könne – wurde leider von einer Lehrerin sehr dumm beantwortet.

Weil da noch Ferien sind und diese Ferien den Lehrern zusteht! Bingo!  Was diese Lehrkraft – wie übrigens die meisten – vergessen hat: Lehrkräfte haben lediglich 30 Tage Urlaubsanspruch. Im Schnitt sind jedoch ca. 12-13 Wochen im Jahr Schulferien. Große Sommerferien sind bundesweit 6 Wochen. Damit ist für die Lehrkräfte der offizielle Urlaubsanspruch abgegolten. Dazu haben sie Ostern und Pfingsten, Weihnachten und meistens noch in der Faschingszeit frei, nicht zu vergessen, die Brückentage!  Deshalb fand ich die Fragen, weshalb der Lehrerausflug nach Schulbeginn stattfindet und Lehrkräfte Meetings und Weiterbildungen während der Unterrichtszeit abgehalten werden, berechtigt.

Ich versuchte mit dem Argument, es entscheiden ja nicht die einzelnen Lehrkräfte, Sachlichkeit rein zu bringen. Es klappte nicht!  Mein Adrenalin stieg massiv, als ich erkannte, Deeskalation stand wohl in Lehrkräfte – Weiterbildungen nicht auf dem Programm. Eine anwesende Gymnasiallehrerin warf schnippisch in die Runde: „Wir sind ja gezwungen zu mehr Urlaub, wie er uns offiziell zusteht. Keine Kinder kein Unterricht, basta“ es schien, das waren fünf Buchstaben zu viel.

Ein Unternehmer fühlte sich von dem „Basta“ provoziert. Ohne Umschweife kam er auf den weltweit einmaligen Status, dass nur bei uns Lehrkräfte verbeamtet sind. Mit der Folge von gesicherten Pensionen, die aus dem, von der Allgemeinheit gefüllten Steuersäckel kommen und Lehrkräfte automatisch Privatversichert sind.  

Mir war klar: Wir als Gesellschaft sollten uns einfach mehr mit den Hintergründen einiger Berufsgruppen auseinandersetzen. Dazu gehören für mich ganz oben verbeamtete Lehrkräfte und die damit zusammenhängende Ungerechtigkeit! Für mich gibt es nicht DIE Lehrkräfte, es gibt Systemfehler, die gezielt von – leider viel zu vielen – egoistisch ausgenutzt werden. Und diejenigen, die aus Überzeugung Lehrer und Lehrerin wurden, die durch die Systemfehler massiv belastet sind, die sind tatsächlich in der Minderheit. Nach Jahrzehnten im Bildungsbereich, erst über die Sozialarbeit, dann über Projekte, kenne ich nicht nur beide Seiten der Medaille, sondern auch die entstandene Problematik. An den negativen Entwicklungen haben wir alle unseren Beitrag geleistet – egal auf welcher Seite wir stehen.  

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Meine Freunde die Buchstaben

Nach meinem SWR Interview im August 2023, bekam ich viele Anfragen wie ich zu den Geschichten in meinen Büchern komme. Ganz einfach, die Geschichten kommen zu mir. Meine eigene Biografie würde mehrere Bände geben. Meine jahrzehntelangen Engagements in vielen gesellschaftlichen Bereichen, vor allem meine Devise: Einmischen ist Bürgerpflicht, hat dazu beigetragen, dass Langeweile in meinem Leben keinen Platz hatte und hat! So betrachtet, ist der Fundus unendlich. Dazu kommt, Schreiben und Lesen ist meine Welt. Bereits als Kind faszinierten mich Bücher. Wenn ich gesucht wurde, fand man mich garantiert hinter einem Buchdeckel. Fairerweise muss ich zugeben, ich komme aus einem Elternhaus in dem Lesen wie Essen zum Alltag gehörte. Mit Begeisterung widme ich mich Tabuthemen. Mache auch nicht vor Risiken halt. Die Flut der Zuschriften nach meinem Tatsachenroman „Erbschleicher und sonstige Verwandte“ (3.Auflage) hat mir bestätigt: Hinter schönen Fassaden bröckelt der Putz. Und genau mit diesen übertünchten Fassaden habe ich mich beschäftigt. Mein neues Buch heißt „Brüchige Fassaden“ und ich freue mich, wenn ich es Ihnen Ende Oktober präsentieren darf.

Gerne erfülle ich die Bitten den Link zu dem SWR Interview zu veröffentlichen.

Liebe Grüße aus meinem Schreibzimmer

Renate Hartwig

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/interview-autorin-renate-hartwig-ueber-entfremdung-von-generationen-100.html

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Begegnungen

Es geht nichts über die direkte Kommunikation. Freue mich immer wieder auf die Begegnungen, auf die Gespräche danach. RH

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Schulbeginn 2023

World Literacy Day, auch Weltbildungstag wird am 08. September 2023 begangen. Der Tag soll jährlich an die Problematik des Analphabetismus erinnern. Wenn ein Mensch weder schreiben noch lesen kann, ist er ein Analphabet. Seit langem beschäftigt mich die Frage, wie es sein kann, dass die Zahl der Analphabeten steigt? Als vor den Sommerferien öffentlich wurde, wie Grundschüler im Lesen und Schreiben massive Einbrüche haben, startete ich eine private Umfrage zum Thema Lesen.

Und mir fiel auf: Dieses Vorlesen, wie ich es als Kind und unsere Kinder erlebten, hat massiv nachgelassen und ist oft out! Wir hatten Besuch, der kleine Sohn ist knapp 2 Jahre alt. Als ich ihm in einem Buch die Bilder zeigte und vorlesen wollte, wischte er sehr gekonnt über das Blatt, als sei es ein Handy.

Um Missverständnisse zu vermeiden. Ich bin keine Gegnerin der digitalen Welt, kann selbst damit super umgehen und möchte nichts davon missen. Jedoch das hat nichts damit zu tun, dass Vorlesen und Lesen der Vergangenheit angehören muss. In der frühkindlichen Bildung lohnt sich jede Investition, das bestätigen auch Ökonomen: Diesen Bereich zu vernachlässigen, kommt auf lange Sicht teuer zu stehen. In 22 Jahren entstanden über unser Kinderkreativprojekt mit meinen Mutmachgeschichten 58 Kinderbücher, die bundesweit von Kindern in Kindereinrichtungen und Grundschulen illustriert wurden.   https://autorin-rh.jimdofree.com/projekte/ 

Allein diese Erfahrungen mit Kindern, Eltern und hauptsächlich Grundschullehrkräften, sprengen einen solchen Blogbeitrag. Seit über 20 Jahren erlebe ich in der Projektarbeit die Systemfehler und eine problematische Entwicklung in Sachen Bildung. Zwar wundern mich Aussagen nicht mehr, vonwegen Lese – und Schreibschwäche in den Grundschulen, jedoch machen sie mich nachdenklich.

Da war dieser Tag in der 8. Klasse einer Gemeinschaftsschule. Ich wurde eingeladen, um mit den Jugendlichen über „Einsturzgefährdet“ zu diskutieren. Das ist der Jugendroman, den ich mit einer 7.Klasse des Hilda Gymnasiums Pforzheim über ein ganzes Schuljahr erarbeitet habe. Im Inhalt geht es um Ausgrenzung um ein gestörtes Miteinander.

Fazit war bei der Diskussion mit diesen Jugendlichen der 8. Klasse: Grammatik ist nicht so wichtig, denn das Handy hat ein Korrekturprogramm. Lesen, nur wenn man aufgrund Notengebung muss. Auf meine Frage nach beruflichen Zielen, vonwegen Ausbildung, kam mehrfach – wird schon klappen, wenn nicht, werden wir „Harzler“!!!!

Die Diskussion um fehlende Fachkräfte bekommt in dem Konsens eine ganz neue Sichtweise. Und genau jetzt wird es Zeit die Systemfehler im Bildungssystem nicht zu verdrängen, sie anzugehen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Rechtfertigung vonwegen Personalmangel akzeptiere ich nur bedingt.

Solange wir zig Millionen für 173 Lehrstühle in Sachen Genderforschung ausgeben, in der sich abgesicherte Professuren mit Frauen und Geschlechterforschung/ Genderstudien beschäftigen, ist für mich der Ansatz zu wenig Mittel für die Bildung eine Farce!

Wir haben ein Gesetz, in dem Eltern einen Kitaplatz einklagen können. So ein gerichtliches Verfahren gewinnen die Eltern. Dann haben sie zwar ein Urteil, jedoch noch lange keinen Kitaplatz!

Hunderte von ausgefallenen Schulstunden, wegen Lehrkräftemangel, oder wegen Weiterbildung der Lehrkräfte in Schulzeiten, zeigt über ein ganzes Schuljahr hinweg, systembedingte Fehlzeiten in Sachen Bildung.

2023 beginnt ein Schuljahr, in dem die Bürokratisierung immer mehr Fahrt aufnimmt, anstatt sie abgebaut – wie durch sämtliche Regierungen versprochen wurde und wird.

Dieses Zitat von John F. Kennedy bleibt nach wie vor durch alle Generationen richtig.

 „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“

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Erste Woche in Ausbildung geschafft 🍀

Seit über 20 Jahren bin ich an jedem 1. September frühmorgens unterwegs zur WÜRTH Gruppe nach Künzelsau. Es ist Ausbildungsbeginn!

Dieser Tag ist für mich immer wieder ein positiver Input. Ein Tag der Generationen Es ist mir immer eine Freude, diese jungen Menschen an ihrem ersten Tag der Ausbildung begleiten zu dürfen. Dieses Jahr traf ich auf 317 Auszubildende.  Sie kommen aus dem ganzen Bundesgebiet von den Standorten des Würth Unternehmens. Bleiben eine ganze Woche am Hauptsitz von WÜRTH in Künzelsau – auf Kosten des Unternehmens – super untergebracht in Einzelzimmer in Hotels. Sie werden von professionellen Ausbildern/Ausbilderinnen ins Berufsleben eingeführt und individuell gefördert.

In dutzenden Gesichtern steht jedes Jahr die Frage, was kommt jetzt auf mich zu? Aus meiner jahrelangen Erfahrung kann ich sagen: Diese erste Woche Ausbildung in der Würth Gruppe ist für jeden eine spannende Zeit, mitten ins Leben.

Wie jedes Jahr gebe ich diesen jungen Menschen auf ihren privaten und beruflichen Weg folgendes mit: Egal was auf sie zukommt, sie sollen nie vergessen: Mut heißt, jetzt erst recht! Vor allem niemals JA sagen, wenn man NEIN meint! Und dass nichts schlimmer ist als Langeweile und nach 28 Jahren als Referentin im WÜRTH Konzern, kann ich versichern, Langeweile kommt nie auf!

In der gesamten WÜRTH Gruppe wird, dank hohen finanziellen und sehr professionellen, personellen Aufwands, individuell gefördert und – ja keine Frage – auch gefordert.

Es ist wunderbar zu erleben, wenn ich an diesem Tag auf Menschen treffe, von denen ich weiß, deren erster Ausbildungstag ist bereits seit mehr als einem, oft zwei Jahrzehnten vorbei. Und wenn dann im Gespräch klar wird, von diesem damaligen ersten Tag, ist eine gute Erinnerung geblieben, dann kann doch für alle Beteiligten nur von einem rundum guten Tag gesprochen werden. Allen Auszubildenden wünsche ich nach dieser gelungenen Startwoche alles Gute für die Zukunft. 🍀 🎈

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Klartext an die GRÜNEN

Euer Versuch Kinder für Euren Wahlkampf zu instrumentalisieren sieht aus wie ein neuer Enkeltrick. Gleichzeitig habt Ihr Ideen, bei der an anderer Stelle die kalte Enteignung verpackt ist.

Eure GRÜNEN Politikerin Christina-Johanne Schröder schlägt vor: RentnerInnen sollen aus ihren Häuschen in kleinere Wohnungen ziehen, Platz für Familien machen. Im Gegenzug sollen die Senioren ihre Mietzahlungen von der Steuer absetzen können.

Hier wird einmal mehr Realitätsferne ersichtlich. Denn die Altersbezüge der meisten Rentner und erst recht Rentnerinnen, sind aufgrund ihrer Höhe gar nicht zu versteuern. Also, einmal mehr ein grüner Griff ins Klo!

Außerdem wer zahlt den Umbau des vermieteten Häuschens, nach Euren GRÜNEN Vorstellungen? Senioren müssten dann ihr Häuschen mit Hypotheken belasten, die Bank hält sich schadlos und bei einer kompletten grünen Rundumsanierung kann passieren, das Haus gehört dann der Bank!

Wie gesagt kalte Enteignung! Und zwar zugunsten von Banken und Investoren im Hintergrund.

Unsere Großelterngeneration hat Euch und Eure Machtspiele durchschaut. Auch verstanden, wie dumm Ihr über die Enkelkinder auf Stimmenfang geht. Wetten der Trick geht nach hinten los?

Nach Eurer Denke sind wir zwar alt, jedoch garantiert nicht doof!

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